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Bundesamt für Naturschutz

Untere Havel zwischen Plaue und Gnevsdorf

Gewässer und Auen
Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz
Als Modellvorhaben im Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz unterstützt das Projekt "Untere Havel zwischen Plaue und Gnevsdorf" mit der Umsetzung von Auenentwicklungsmaßnahmen das Handlungsfeld 2 - Naturnaher Wasserhaushalt mit lebendigen Flüssen, Seen und Auen.
Bundesland
Brandenburg
Sachsen-Anhalt
Zuständiges Fachgebiet
Fachgebiet II 2.4 Gewässerökosysteme, Wasserhaushalt, Blaues Band
Laufzeit
15.06.2024 - 14.06.2034
Fläche in Hektar
5.300 ha
Finanzvolumen
9.318.210 €
Luftbild Altarmanschluss an der Unteren Havel
Altarmanschluss "Pracher Züge" bei Havelberg

Artenreiche Auenlandschaften

Hintergrund

Mit dem Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK) will die Bundesregierung entscheidend dazu beitragen, den allgemeinen Zustand der Ökosysteme in Deutschland deutlich zu verbessern und so ihre Resilienz und ihre Klimaschutzleistung zu stärken. Maßnahmen zur Wiederherstellung eines naturnahen Wasserhaushalts tragen wesentlich dazu bei, dass Kohlenstoff im Auenboden und in der Auenvegetation dauerhaft gebunden werden. Gleichzeitig filtern Auen das Oberflächenwasser, halten es in der Landschaft, beugen dadurch Dürren vor und bieten Rückhalteräume als vorbeugenden Hochwasserschutz. Weiterhin schafft die Renaturierung und die Wiederanbindung von Auen Lebensraum für eine artenreiche Tier- und Pflanzenwelt.

Projekt

Das 5.300 ha große Projektgebiet umfasst größere Teile der Havelaue zwischen Plaue und Gnevsdorf in Brandenburg und Sachsen-Anhalt auf 98 Kilometer Flussstrecke. Ziele des Vorhabens sind die Revitalisierung von Auenstrukturen, die Verbesserung der lateralen Vernetzung zwischen Ufer und Aue und die Wiedervernässung von Auenbereichen als Grundlage zur Entwicklung der charakteristischen Artenvielfalt im Gebiet. Das Projektgebiet hat eine besondere naturschutzfachliche Bedeutung als großflächiges europäisches Vogelschutzgebiet und FFH-Gebiet mit zahlreichen Lebensraumtypen wie Brenndolden-Auenwiesen und geschützten Arten wie Seeadler und Biber.

Die Ziele tragen nicht nur zum natürlichen Klimaschutz bei, sondern auch zu den Zielen des Bundesprogramms Blaues Band Deutschland, einen länderübergreifenden Biotopverbund entlang der Bundeswasserstraßen und deren Auen zu entwickeln. 

Maßnahmen

Die Maßnahmen umfassen den Anschluss von Altarmen und Flutrinnen sowie die Schlitzung von Deichen. Dadurch werden ehemals abgetrennte Auenflächen wieder an das Überflutungsgeschehen der Havel angeschlossen. Zusätzlich werden durch den Abriss eines Schöpfwerkes, den Rückbau von Entwässerungsgräben und Rohrdurchlässen naturnahe Bodenwasserverhältnisse wiederhergestellt und die ökologische Durchgängigkeit wiederhergestellt. Durch die Maßnahmen wird die Lebensraumqualität von an Feuchtgebiete und Auen angepasste Pflanzen und Tieren verbessert und die Biotopverbundfunktion der Havelaue weiter aufgewertet.

Die integrative Gesamtplanung für die Bereiche Fluss, Ufer und Aue an der Havel und die Maßnahmenumsetzung erfolgen im Rahmen einer Kooperation mit dem Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Spree-Havel.

Zuwendung (bestimmt) für

NABU - Naturschutzbund Deutschland e.V.
Dr.-Ing. Rocco Buchta
NABU-Institut für Fluss- und Auenökologie (IFA)
Ferdinand-Lassalle-Str. 10, 14712 Rathenow
03385 5200017

Förderung durch

Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV)

Kontakt im BfN

Dr. Thomas Ehlert
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