Sozial-ökologische Transformation
Bedeutung der sozial-ökologischen Transformation für den Naturschutz
Sozial-ökologische Transformation bezeichnet einen grundlegenden Wandel des gesellschaftlichen Naturverhältnisses hin zur Nachhaltigkeit. Dieser Wandel muss verschiedenste Bereiche in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft umfassen und bedarf einer anderen Vorstellung eines gelingenden Lebens und einer erstrebenswerten Zukunft. So sind politische Entscheidungen und die Art und Weise, wie wir produzieren und konsumieren grundsätzlich an ihren Auswirkungen auf die Natur zu bemessen und an den planetaren Grenzen auszurichten. Zur erfolgreichen Umsetzung des Ziels einer sozial-ökologischen Transformation ist der Schutz der Natur in allen gesellschaftlichen Bereichen konsequent zu berücksichtigen.
Zahlreiche Publikationen und Politikstrategien, wie der Bericht des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung (WBGU 2011 ), die Agenda 2030 der Vereinten Nationen (UN 2015 ), der Global assessment report des IPBES (IPBES 2019 ), die EU-Biodiversitätsstrategie für 2030 und die Theory of Change des Kunming-Montreal Biodiversitätsabkommens (GBF) untermauern die Dringlichkeit eines transformativen Wandels auch zum Erhalt der biologischen Vielfalt als unser aller Lebensgrundlage.
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Verhältnis von Naturschutz und sozial-ökologischer Transformation
Das vielschichtige Verhältnis zwischen Naturschutz und sozial-ökologischer Transformation beleuchtet die neue Schwerpunktausgabe 6-2025 der Fachzeitschrift „Natur und Landschaft“ (NuL) aus verschiedenen Perspektiven.
Insgesamt sieben Fachbeiträge betrachten die notwendigen Veränderungen und die Bedeutung einer sozial-ökologischen Transformation für den Naturschutz und zeigen Impulse, die vom Naturschutz für einen solchen Wandel ausgehen können. Denn im Rahmen dieses notwendigen Wandels kann und sollte der Naturschutz eine zentrale Rolle einnehmen.
Der einführende Beitrag beschäftigt sich mit der abstrakten Thematik einer sozial-ökologischen Transformation und erläutert deren unterschiedliche Dimensionen. In den sich anschließenden Beiträgen analysieren die Autorinnen und Autoren relevante politische, wirtschaftliche und gesetzliche Rahmenbedingungen und diskutieren deren Veränderungspotenziale mit Blick auf die Förderung von Transformationsprozessen durch und für den Naturschutz.
Auch gesellschaftliche Wertvorstellungen, individuelle Verhaltensweisen sowie die Beteiligung aller Generationen spielen eine zentrale Rolle für die erfolgreiche Umsetzung einer sozial-ökologischen Transformation. Diese Aspekte werden in den weiteren Beiträgen der Schwerpunktausgabe beleuchtet, die sich mit verhaltensorientierten umweltpsychologischen Ansätzen auseinandersetzen, die Bedeutung von Suffizienzstrategien erläutern und die Sichtweise junger Naturschützerinnen und Naturschützer darlegen.
Die Schwerpunktausgabe soll dazu einladen, den Themenkomplex „Naturschutz und sozial-ökologische Transformation“ aus vielfältigen Perspektiven zu entdecken.
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Weiterführende Informationen
Digitalisierung und Naturschutz
Der transformative Wandel kann nicht ohne das Thema Digitalisierung betrachtet werden. Während materiell-ökologische Auswirkungen der Digitalisierung schon vielfach untersucht wurden, sind insbesondere die Wirkungen auf den Naturschutz als gesellschaftlich-politisches Handlungsfeld im Wesentlichen unbeachtet. Das Forschungs- und Entwicklungsvorhaben "Effekte der Digitalisierung auf Gesellschaft und den Schutz der biologischen Vielfalt" untersuchte daher diese Wirkungen und leitete daraus Handlungsempfehlungen für die politische und zivilgesellschaftliche Stärkung des Naturschutzes ab.