MoSaiKTeiL: Moore, Sand, Kiefern und Teiche - Hotspot 20



MoSaiKTeiL: Moore, Sand, Kiefern und Teiche - Neue Ansätze zur nachhaltigen Entwicklung der Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft
Beschreibung
Projektziel ist die Förderung der Artenvielfalt in den vielfältigen Lebensräumen des Hotspots 20 im Einklang mit ihrer nachhaltigen Bewirtschaftung. Neben den konkreten Naturschutzmaßnahmen und dem begleitenden Monitoring liegt ein Schwerpunkt auf der Vernetzung verschiedener Verbund- und regionaler Partner aus den Bereichen Anwendung, Verwaltung und Forschung. Die Etablierung und Festigung neuer Netzwerke ist auch Kernaspekt der begleitenden Öffentlichkeitsarbeit.
Bei den im Projekt durchgeführten Maßnahmen soll neben bereits angewandten Pflegeverfahren ein Schwerpunkt auf Erprobungs- und Entwicklungsansätze gelegt werden, um zukünftig wirtschaftlich und ökologisch nachhaltige Pflegemaßnahmen für die verschiedenen Lebensraumtypen in der Hotspot-Region zu etablieren. Daher liegt ein besonderes Augenmerk auf dem Monitoring von Flora und Fauna mit breiter taxonomischer Abdeckung.
Maßnahmen
Teiche
Der zunehmenden Verlandung von Teichen in der Hotspot-Region soll durch Sömmerung und Entschlammung entgegengewirkt werden. Durch die Maßnahmen sollen die Teiche und die wirtschaftlichen Grundlagen für die Karpfenzucht erhalten bleiben und gleichzeitig gefährdete Arten gefördert werden. Dazu gehören zum Beispiel Arten offener Teichböden wie z.B. der Pillenfarn und das Scheidenblütgras und Vogelarten des Offenlands wie der Kiebitz und der Weißstorch.
Zwischenmoore
Sowohl an den Teichrändern als auch in den Wäldern der Oberlausitz sind kleinflächige, oftmals degradierte Zwischenmoore zu finden, die jedoch wichtige Lebensräume und Trittsteine für spezialisierte Arten wie die Große Moosjungfer darstellen. Ohne Management werden diese Lebensräume verloren gehen. Im Projekt werden die Zwischenmoore durch Wiedervernässung und Gehölzentnahme (u.a. von neophytischen Spiersträuchern) revitalisiert und als Lebensräume für bedrohte Arten erhalten.
Sandmagerrasen
Sandige Böden sind im Projektgebiet weit verbreitet und beherbergen Bestände wertvoller Arten, zum Beispiel von Wildbienen, Laufkäfern und Flechten. Im Mittelalter dominierten hier großflächige Heidelandschaften; Binnendünen waren nachweislich noch bis zum 18. Jahrhundert in Bewegung. Durch standortangepasste Pflegeverfahren wie Entbuschen und Abplaggen werden verschiedene Sukzessionsstadien der Offenlandheiden kleinräumig nebeneinander erhalten, um die Biodiversität wieder zu erhöhen.
Kiefernwälder
Kiefernwälder bzw. -forsten unterschiedlicher Bodenfeuchte sind die dominierenden Waldtypen im Gebiet, deren Wert für die biologische Vielfalt derzeit aber wenig beachtet wird. Mithilfe von kleinflächigen Eingriffen (u.a. Streurechen, Entkusselung) und begleitender Forschung zu den Standortbedingungen von Flechten, Bärlappen und Wintergrünen sollen geeignete Maßnahmen zur Stützung von Populationen dieser Artengruppen etabliert werden.
Vernetzung und Förderung des Naturerlebens
Ein wichtiges Ziel von Hotspotprojekten ist die Vernetzung der Akteure in der Hotspotregion. Es soll eine gemeinsame Agenda aller Akteure im Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) und Naturerleben im Hotspot-Gebiet erarbeitet werden. Dazu werden innovative Wanderausstellungen wie z.B. eine virtuelle Realität „Leben im Teich“ entwickelt und ein Exkursionsführer für die gesamte Hotspotregion erstellt. Die Bildungsarbeit wird durch altersgruppengerechte Formate (z.B. Vortragsreihen, Tag der Artenvielfalt und Jugendcamps) ergänzt. Um die Maßnahmen zur Verbesserung der diversen Lebensräume und zur Umweltbildung im gesamten Hotspotgebiet effektiv umsetzen zu können, wird mit einer Vielzahl von unterschiedlichen regionalen Partnern zusammengearbeitet. Besonders hervorzuheben ist hier die enge Kooperation mit dem Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft, dem Referat Aquakultur und Fischerei des Sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, mit den Landkreisen Bautzen und Görlitz, sowie der Deutschen Bundesstiftung Umwelt.