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Bundesamt für Naturschutz

Interaktiver Landschaftsplan

Landschaftsplanung
Digitalisierung
Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben
Ziel des E+E-Vorhabens war es, im Rahmen eines realen Planungsprozesses zu erproben, wie der Einsatz digitaler Medien in der örtlichen Landschaftsplanung die Kommunizierbarkeit naturschutzfachlicher Inhalte gegenüber einem analogen Vorgehen der Informationsvermittlung und Beteiligung verbessert. Im Mittelpunkt stand die Entwicklung und Erprobung eines interaktiven und multimedialen Informations- und Kommunikationssystems, welches zur akteursspezifischen Unterstützung der Information, Kommunikation, Partizipation und Kooperation im Rahmen der örtlichen Landschaftsplanung beiträgt.
Bundesland
Niedersachsen
Zuständiges Fachgebiet
Fachgebiet II 4.1 Landschaftsplanung, räumliche Planung und Siedlungsbereich
Laufzeit
01/2002 - 12/2005 (Hauptvorhaben) | 06/2002 - 01/2007 (Wissenschaftliche Begleitung) | 01/2013 - 09/2014 (Wissenschaftliche Begleitung II: Ergebnisevaluierung)
Lage
Stadt Königslutter am Elm, Landkreis Helmstedt, Niedersachsen
Finanzvolumen
1.520.000 €
Förderschwerpunkt
Gesellschaftliche Akzeptanz für den Naturschutz steigern

Beschreibung

Damit wird ein Beitrag zur Verbesserung der Akzeptanz und Umsetzung landschaftsplanerischer Maßnahmen geleistet, in dem es

  • zum Abbau kommunikationsbedingter Defizite im Planungsprozess,
  • zur Stärkung der Informationsbasis der Akteure,
  • zur Aktivierung der Akteure und
  • zur Ermittlung von Kooperationsfeldern zwischen den Akteuren
  • und damit zu einer stärkeren Interaktivität zwischen Planern, Verwaltung und Bürgern bei der Planaufstellung beiträgt sowie den notwendigen Informationsfluss zwischen den Beteiligten unterstützt.

Darüber hinaus sollte Anschluss an neue Entwicklungen in der Bauleitplanung und an die derzeit stattfindende Umstellung der Gemeinden auf digitale Datengrundlagen gehalten werden.

Nur so kann die Landschaftsplanung auch künftig dazu beitragen, die bestehenden und auch die künftigen weiteren Aufgaben - Ausweisung eines Biotopverbundsystems, FFH-Richtlinie, Strategische Umweltprüfungs-Richtlinie, Wasserrahmenrichtlinie etc. - zu realisieren.

Das Vorhaben baute auf den Ergebnissen eines F+E-Vorhabens auf. Dieses klärte die Bedingungen und Ansprüche, die bei der Entwicklung eines "Interaktiven Landschaftsplans" zu berücksichtigen sind, und entwickelte ein erstes Konzept für ein solches Informationssystem.

Beispielhaft wurde der Einsatz neuer Medien in der Landschaftsplanung im Rahmen der Aufstellung des Landschaftsplans für die Stadt Königslutter am Elm erprobt. Im Mittelpunkt des E+E-Vorhabens stand dabei eine interaktive Internet-Plattform. Die im Projekt entwickelten Instrumente zur interaktiven Planung verbessern den Zugang zu Informationen, eröffnen neue Kommunikations- und Beteiligungswege für Bürger, erhöhen die Transparenz der Planung und können somit letztlich die Qualität der Planung steigern. Die entwickelten Softwarebausteine sind frei verfügbar.

Gleichzeitig wurden im Rahmen des Vorhabens verschiedene Maßnahmen des Landschaftsplans zur Wiederherstellung der Durchgängigkeit von Fließgewässern im Stadtgebiet beispielhaft umgesetzt. Die wissenschaftliche Begleitung untersuchte die technischen Erfordernisse der Internet-Anwendungen, die Erwartungen und Ansprüche der Nutzer, die Auswirkungen der Internetplattform auf die Information und Kommunikation im Planungsprozess und ihren Beitrag zur Diskussion unterschiedlicher Entwicklungsmöglichkeiten und zur Umsetzung des Landschaftsplans.

Grundsätzlich hat sich gezeigt, dass durch eine intensive Bürgerbeteiligung zwar zunächst ein höherer Aufwand für Planer und Verwaltung entsteht. Demgegenüber stehen jedoch erhebliche Vorteile bezüglich der Informations- und Beteiligungsmöglichkeiten, die auf längere Sicht den anfänglichen Aufwand mehr als wettmachen. Insbesondere, wenn die Kommunen durch die Bereitstellung von Umweltinformationen im Internet aufwendige Einzelauskünfte vermeiden können und die Werkzeuge für ganz unterschiedliche Zwecke eingesetzt werden, ist die Verminderung des Verwaltungsaufwandes bei Kommunen, aber auch bei anderen Planungsträgern erheblich.

Für die Planungspraxis stehen als Ergebnis zehn Leitfäden, die sich jeweils einem thematischen Schwerpunkt widmen und die Ergebnisse anwenderorientiert darstellen, und die Softwarebausteine zur Verfügung.

Diese "Gebrauchsanweisungen" sollen die Vielzahl der Nachnutzer in ihren Bemühungen um eine bürgerfreundliche und öffentlichkeitswirksame Planung unterstützen und zu einer weiteren Verbreitung interaktiver Planungsverfahren - auch über die Landschaftsplanung hinaus - beitragen.

Die abschließende Evaluierung des E+E -Vorhabens Interaktiver Landschaftsplan zielte darauf ab, weitergehende Empfehlungen zur zukünftigen Integration von E­-Government-Elementen/-methoden in Planungsverfahren für die Praxis zu erarbeiten.

Projektträgerschaft

Stadt Königslutter
Hauptvorhaben
Am Markt 2, 38154 Königslutter
Universität Hannover | Institut für Freiraumentwicklung
Wissenschaftliche Begleitung
Herrenhäuser Str. 2a, 30419 Hannover
Leibniz Universität Hannover | Institut für Umweltplanung
Wissenschaftliche Begleitung II
Herrenhäuser Str. 2, 30419 Hannover

Förderung durch

Bundesamt für Naturschutz, Stadt Königslutter, Universität Hannover, Land Niedersachsen

Kontakt im BfN

Jens Schiller
Stellvertretende Leitung FG II 4.1 Landschaftsplanung, räumliche Planung und Siedlungsbereich
0341 30977-125

weiterführender Inhalt

Publikationen
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