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Bundesamt für Naturschutz

Flora Incognita ‒ automatische Pflanzenbestimmung mit dem Smartphone

Bundesprogramm Biologische Vielfalt
Wie heißt die Pflanze? Ist sie giftig? Ist sie besonders gefährdet? Für interessierte Naturfreundinnen und Naturfreunde ohne botanische Vorkenntnisse ist die herkömmliche Bestimmungsliteratur zuweilen zu komplex und aufgrund der Verwendung zahlreicher Fachbegriffe zu schwierig. Rasante Fortschritte im Bereich des maschinellen Lernens in Kombination mit der ständigen Verfügbarkeit von mobilen Endgeräten machen es heutzutage möglich, die Bestimmung von Pflanzen deutlich zu vereinfachen.
Laufzeit
01.08.2019 - 31.09.2024
Finanzvolumen
2.380.000 €
Förderschwerpunkt
Weitere Maßnahmen von besonderer repräsentativer Bedeutung für die Strategie
Pflanzenbestimmung mit dem Smartphone
Pflanzenbestimmung mit der App "Flora Incognita"

Beschreibung

Hintergrund

Immer weniger Menschen können eine größere Anzahl an Arten sicher erkennen und ihr Vorkommen in einen ökologischen Zusammenhang stellen. Wie heißt die Pflanze? Ist sie giftig? Ist sie besonders gefährdet? Ohne botanische Vorkenntnisse sind Pflanzen für Laien mit herkömmlicher Bestimmungsliteratur nicht leicht zu bestimmen. Fachleute aus den Naturwissenschaften und dem Natur- und Umweltschutz hingegen müssen zügig auf Pflanzenwissen zurückgreifen können.

Projekt

Für die Pflanzenbestimmung im privaten wie im beruflich-wissenschaftlichen Umfeld, haben die Technische Universität Ilmenau und das Max-Planck-Institut für Biogeochemie deshalb die App Flora Incognita entwickelt, die die herkömmliche Bestimmungsliteratur überflüssig machen und die Pflanzenbestimmung für Laien wie für Fachleute erleichtern soll. Die Flora Incognita App zeigt eindrücklich, wie einfach und nutzerfreundlich und dabei auch bestimmungsgenau digitale Pflanzenbestimmung sein kann. Mit der Kamera des Smartphones fotografieren Nutzerinnen und Nutzer die Pflanze oder prägnante Pflanzenteile und erhalten umgehend einen Vorschlag zum Namen der Pflanze sowie weiterführende Informationen. Die Flora Incognita App ist bereits seit Frühjahr 2018 verfügbar. In den ersten 15 Monaten nach Veröffentlichung verzeichnete sie schon mehr als 500.000 Installationen. Mehr als drei Millionen Beobachtungen wurden in den Monaten Mai 2018 – August 2019 erstellt.

Arten lernen und dokumentieren in neuen Dimensionen

Das Anfang August gestartete Folgeprojekt baut auf den Erkenntnissen und Ergebnissen des gemeinsam von BMBF und BMU/BfN geförderten Forschungs- und Umsetzungsvorhaben FuU NBS Flora Incognita auf. Die dort entwickelte Flora Incognita-App soll so weiterentwickelt werden, dass sie nicht nur eine gute Bestimmungs-App für die Pflanzen Mitteldeutschlands ist, sondern auch bestimmungskritische Taxa enthält und wegen ihrer sehr hohen Bestimmungsgenauigkeit als digitale Standardmethode zur Pflanzenbestimmung in Deutschland genutzt wird. Das große Interesse der bisherigen Nutzerinnen und Nutzern für Gartenpflanzen führte dazu, diese Pflanzengruppe mit in die App aufzunehmen.

Des Weiteren soll gemeinsam mit Behörden, Fachgesellschaften und Wissenschaftlern eine abgestimmte Erfassungsmethodik erarbeitet werden. Dadurch kann die App das floristische Monitoring in Deutschland unterstützen. Weiteres Ziel ist es, mittels didaktischer Konzepte zur Artenbestimmung und bürgerwissenschaftlicher Angebote das Interesse an und Wissen über Pflanzenarten bei Hobbybotanikern zu schulen und zu verbessern. Dieser Bereich des Projektes, das Flora Capture Citizen Science Projekt, soll so weiterentwickelt werden, dass künftig auch Daten zu Monitoring-Fragestellungen, z.B. das Aufsuchen von Neophyten-Beständen, das Dokumentieren phänologischer Jahreszeiten, das Dokumentieren von Pflanzenkrankheiten und Stresssymptomen gezielt abgefragt werden können.

Zuwendung (bestimmt) für

Technische Universität Ilmenau
Prof. Patrick Mäder
FG Softwaretechnik für sicherheitskritische Systeme
Helmholtzplatz 5, 98684 Ilmenau
03677 694839
Max-Planck-Institut für Biogeochemie (MPI-BGC)
Hans-Köll-Str. 10, 07445 Jena

Förderung durch

Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU); Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz

Kontakt

Programmbüro Bundesprogramm Biologische Vielfalt
0228 3821-1809
0228 3821-1440
Heinrich-Konen-Str. 1, 53227 Bonn
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