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Bundesamt für Naturschutz

Feuersalamander im Thüringer Wald

Bundesprogramm Biologische Vielfalt
Im Mittleren Thüringer Wald sind die Vorkommen des Feuersalamanders seit Jahren rückläufig. Um die Bestände dauerhaft zu stabilisieren, sollen die Lebensbedingungen entlang der Seitenbäche der Wilden und Zahmen Gera so verbessert werden, dass die Lurche und insbesondere ihre Larven sich geschützt und ungefährdet entwickeln können.
Bundesland
Thüringen
Laufzeit
01.11.2011 - 30.09.2019
Finanzvolumen
2.000.000 €
Förderschwerpunkt
Arten in besonderer Verantwortung Deutschlands
Feuersalamander in seinem Lebensraum
Feuersalamander - Keyvisual des Bundesprogramms Biologische Vielfalt

Erhalt und Entwicklung des überregional bedeutsamen Vorkommens des Feuersalamanders im Thüringer Wald

Hintergrund

Der seltene Feuersalamander ist Leitart dieses Projektes. Feuersalamander zählen zu den Verantwortungsarten Deutschlands. Das sind Arten, für die Deutschland international eine besondere Verantwortung hat, weil sie nur hier vorkommen oder weil ein hoher Anteil der Weltpopulation hier vorkommt. Das Gebiet im Thüringer Wald, um das es bei diesem Projekt geht, liegt nahe der nordöstlichen Verbreitungsgrenze dieser Art. Die hier noch vorhandene Population ist seit Jahrzehnten rückläufig.

Die Lurche mit der charakteristischen schwarz-gelben-Färbung lieben strukturreiche schmale Bäche und Laub- oder Mischwälder mit einem hohen Anteil an Alt- und Totholz. Die Haut der Salamander trocknet leicht aus. Deshalb können erwachsene Feuersalamander erst ab einer relativen Luftfeuchtigkeit von 85 % aktiv werden, was meist nur nachts der Fall ist. Die Larven des Feuersalamanders leben in Quellbächen. Sie ernähren sich von Wasserinsekten, Bachflohkrebsen und anderen Kleintieren.

Projekt

Im Rahmen des Projektes wurden bis Ende 2017 an allen 40 Seitenbächen der Wilden Gera und der Zahmen Gera im Mittleren Thüringer Wald Rohrdurchlässe und andere Bauwerke zurückgebaut oder so verändert werden, dass sie von den Bachlebewesen wieder in beide Richtungen durchwandert werden können. Die Wälder im Projektgebiet, vor allem an den Ufern der Bäche, wurden zu naturnahen Laub- und Bergmischwäldern umgestaltet. Tote Bäume oder große Äste im Wasser sollen Stillwasserbereiche schaffen, in denen sich die Salamanderlarven in Ruhe und geschützt entwickeln können.

Die Verbesserung der Gewässerstruktur ändert nicht nur die Lebensbedingungen seltener Arten, sondern trägt auch dazu bei, die Gefahr von Überschwemmungen im Unterlauf zu reduzieren. Das Projekt wirkt sich daher positiv sowohl für die Natur als auch für den Menschen aus. Naturschutz und Forstwirtschaft arbeiten in diesem Projekt mustergültig zusammen und setzen sich gemeinsam aktiv für den Artenschutz ein. Primäres Ziel ist, dass sich die Population des Feuersalamanders im Thüringer Wald wieder stabilisiert. Mit den Maßnahmen soll aber auch der Lebensraum Waldbach insgesamt erhalten und verbessert werden. Der Schutz und die Entwicklung von Waldbächen soll künftig generell stärker in die reguläre Waldbewirtschaftung integriert werden.

Projektträgerschaft

Naturstiftung David
Martin Schmidt
Trommsdorffstr. 5, 99084 Erfurt
0361 5550333

Förderung durch

Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV)

Kontakt

Programmbüro Bundesprogramm Biologische Vielfalt
0228 3821-1809
0228 3821-1440
Heinrich-Konen-Str. 1, 53227 Bonn
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