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Bundesamt für Naturschutz

Breitblättriges Knabenkraut im Saarland

Bundesprogramm Biologische Vielfalt
Das breitblättrige Knabenkraut ist eine einheimische Orchideenart, die sich besonders auf wenig gedüngten artenreichen Feucht- und Nasswiesen wohlfühlt. Im Saarland sollen lokale Handlungsallianzen entstehen, die sich dauerhaft zu Schutzmaßnahmen verpflichten und für die langfristige Beobachtung der Bestände verantwortlich sind.
Bundesland
Saarland
Laufzeit
01.07.2012 - 28.02.2015
Finanzvolumen
335.400 €
Förderschwerpunkt
Arten in besonderer Verantwortung Deutschlands

Entwicklung einer handlungsorientierten Verantwortung für feuchte und nasse Wiesen mit Beständen des Breitblättrigen Knabenkrauts (Dactylorhiza majalis) im Saarland

Hintergrund

Das Breitblättrige Knabenkraut ist eine einheimische Orchideenart, die sich besonders auf wenig gedüngten artenreichen Feucht- und Nasswiesen wohlfühlt. Die 40 cm große Pflanze, die im Mai violett blüht, gehört zu den „Arten in besonderer Verantwortung Deutschlands“. Im Saarland soll sie dazu beitragen, bürgerschaftliches Engagement für den Schutz dieser seltenen Pflanzenart und ihrer Lebensräume zu stärken. Dadurch soll zugleich die biologische Vielfalt wertvoller Feucht- und Nasswiesen erhalten werden.

Projektträger ist der NABU Saarland, Projektgebiet das gesamte Saarland. Hier sind aufgrund der überwiegend klein parzellierten Nutzung durch Nebenerwerbs- und Hobbylandwirte viele Feucht- und Nasswiesen in Ortsrandlagen erhalten geblieben. Die Verbreitung des Knabenkrauts auf diesen Flächen ist (relativ) konstant. In der gesamten Bundesrepublik gehen die Bestände jedoch seit Jahrzehnten zurück. Das Projekt hat daher eine bundesweite Bedeutung für den Erhalt dieser Art.

Projekt

Wildwachsende Orchideen als Sympathieträger eignen sich, um Wiesenbesitzer, Pächter und die interessierte Bevölkerung für diese besondere Art und ihre Lebensräume zu sensibilisieren und für deren Schutz zu motivieren. Die Orchidee wird dabei auf lokaler Ebene zu einem Identifikationssymbol der Bürger für ihre Heimat und ihre Kulturlandschaft. Dadurch wird auch die Bereitschaft der lokal verantwortlichen Akteure erhöht, mehr zum Erhalt „ihrer“ Orchidee zu unternehmen. Dazu gehören bspw. der Verzicht auf Düngung und Drainage sowie die partielle Wiedereinführung extensiver Nutzungen von Wiesenflächen.

Aus dem gemeinsamen Fokus für die Erhaltung des Knabenkrauts entstehen lokale Handlungsallianzen, die sich dauerhaft zu Schutzmaßnahmen verpflichten und für die langfristige Beobachtung der Bestände verantwortlich sind. Dabei arbeiten Landnutzer, Naturfreunde, Schulen und Jugendgruppen, örtliche Vereine, Kommunen, Dorfgemeinschaften und die interessierte Bevölkerung zusammen. Die Kooperationen kommunaler Administratoren, lokaler Naturschutzgruppen und relevanter Nutzer tragen langfristig auch dazu bei, dass die noch bestehenden Feucht- und Nasswiesen im Saarland als Lebensraum vieler weiterer Arten erhalten bleiben. Ein schöner Erfolg nach knapp einjähriger Laufzeit: Sämtliche Gemeinden des Saarlands unterstützen das Projekt, indem sie Patenschaften für Wiesen mit Beständen des Knabenkrauts übernommen haben. Auch politische Persönlichkeiten wie der Bundesumweltminister Herr Altmaier und die Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz, Frau Prof. Jessel haben eine Patenschaft für das Knabenkraut übernommen.

Die projektbegleitende Öffentlichkeitsarbeit erfolgt über Flyer, Infotafeln, Ausstellungen, den Internetauftritt des NABU Saarland und einen Pocketführer zum „Lebensraum Feucht- und Nasswiese“. Das Projekt ist zunächst auf drei Jahre ausgelegt und soll durch die Etablierung von Patenschaften und die Betreuung des NABU Saarland langfristig fortgeführt werden.

Projektträgerschaft

Naturschutzbund Deutschland (NABU), Landesverband Saarland e.V.
Antoniusstr. 18, 66822 Lebach

Förderung durch

Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) sowie Ministerium für Umwelt, Energie und Verkehr des Saarlandes

Kontakt

Programmbüro Bundesprogramm Biologische Vielfalt
0228 3821-1809
0228 3821-1440
Heinrich-Konen-Str. 1, 53227 Bonn
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