Neue Narrative für die Pflege urbanen Grüns in Bonn
Worum geht es?
Neue Konzepte für eine erhöhte Freiraumqualität und gesundes Stadtgrün
Die Neuorganisation der Bonner Grünflächen wurde im Jahr 2013 durch das das Amt für Stadtgrün initiiert. Vier konzeptionelle Instrumente bilden die Grundlage: die Vorbereitung zur Durchführung des Grünflächenkonzepts, die Kommunikation, das Monitoring sowie eine nachhaltige Finanzierung. Im Rahmen der vorbereitenden Maßnahmen wurden alle 2.600 öffentlichen Grünanlagen kartiert, Qualitätsziele erarbeitet, ein Nutzungsartenkatalog erstellt, Pflegeklassen zugeteilt und der Sanierungsbedarf analysiert. Im Anschluss wurden die Flächen im stadteigenen Grünflächen-Informationssystem (GRIS) dokumentiert und das Grünflächenkonzept durch den Stadtrat beschlossen.
Entwickeln von Qualitätszielen anhand des Bestands und der Nutzungsarten
Die Anwendung des Grünflächenkonzepts erlaubt eine systematische Erfassung des Pflegezustands und die Erarbeitung von Qualitätszielen. Basierend auf der Erfassung und Bewertung der Grünflächen kann die Nutzung und Bedeutung der öffentlichen Grünanlagen gestaltet und die bisherige Pflege optimiert werden. Auf diese Weise wird ein gesamtstädtischer Vergleich ermöglicht und eine Grundlage für ein einheitliches Pflegemanagement geschaffen.
Standardisierung der Pflegemaßnahmen auf Basis erhobener Geodaten
Die Konzeptionalisierung und Erfassung der Grünflächen erlaubt ein transparentes Vorgehen und ebnet den Weg dafür, den Wert der öffentlichen Grünflächen nachhaltig und systematisch zu fördern. Die dadurch entstehende Stadtnatur ist die Basis für die biologische Vielfalt und die Voraussetzung für resiliente, vernetzte und zukunftsträchtige Grünflächen sowie qualitativ hochwertigen Lebensräumen.

Wie wurde es gemacht?
Verbesserung der Prozesse durch eine effizientere Stadtverwaltung
Das Grünflächenkonzept wurde durch eine interne Arbeitsgruppe der Stadt angestoßen. Im Fokus stand die Frage nach der Effizienz der Stadtverwaltung und der Verbesserung der Prozesse. Mit dieser Perspektive konnten sowohl der Pflegebedarf als auch der daraus resultierende Stellenbedarf ermittelt werden.
Kommunikationsstrategien für Bürger*innen und Politik
Um eine spezifische Freiraumqualität zu gestalten, mit denen die Bürger*innen der Stadt sich identifizieren können, ist es notwendig, die Maßnahmen aktiv an die Öffentlichkeit zu tragen. Die Kommunikationsstrategie umfasste eine Online-Beteiligung und die Einrichtung einer Hotline (für Schäden und Mängel). Die Nutzung eines GIS-Programms auf Basis einer Open-Source-Lösung erleichterte die Erstellung der Plattform für die Online-Befragung. Für die erfolgreiche Implementierung eines Grünflächenkonzepts ist politische Unterstützung essentiell. Im Falle der Stadt Bonn konnte dieser Rückhalt durch die Beschlussfassung des Stadtrats gesichert werden. Sollte es zu Beschwerden hinsichtlich der Pflegeziele kommen, ist es möglich, sich auf den politischen Konsens zu beziehen.
Fortführung der Finanzierung und Verstetigung in Verantwortung der öffentlichen Hand
Die Maßnahmen wurden durch das Amt für Stadtgrün Bonn finanziert und in Eigenleistung von durchschnittlich vier Mitarbeitenden mit etwa 15 Prozent der Arbeitszeit realisiert. Der geschätzte Aufwand inklusive notwendiger Sachkosten beträgt 60.000 Euro. Das Konzept soll durch eine mitarbeitende Person in Vollzeit verstetigt werden.