Lebensraum für Mensch und Tier: das Osnabrücker BienenBündnis
Worum geht es?
Gute Lebensbedingungen und starke Ökosysteme für Wild- und Honigbienen
Mit einem Ratsbeschluss vom Jahr 2013 wurde das Osnabrücker Bienenbündnis ins Leben gerufen. Das Bündnis besteht aus Imker*innen, Wissenschaftler*innen, Landwirt*innen, ehrenamtlichen und hauptamtlichen Naturschützer*innen, die sich zusammengeschlossen haben, um die Lebensbedingungen für Wild- und Honigbienen zu verbessern. Der Zusammenschluss aus Fachleuten und Engagierten hat sich zum Ziel gesetzt, ein durchgehendes Pollen- und Nektarangebot von März bis November zu schaffen sowie die Nist- und Überwinterungsmöglichkeiten zu verbessern. Langfristig sollen die Honigbienenhaltung und das Wildbienenvorkommen im gesamten Stadtgebiet gefördert und verbessert werden. Um das Projekt zu verstetigen, bieten die Hochschule, Imkervereine und Naturschutzverbände Fortbildungen und Umweltbildung an und betreiben Öffentlichkeitsarbeit.
Praktische Maßnahmen für Wildbienenschutz und nachhaltige Umweltbildung
Seit des Projektstarts im Jahr 2013 konnten zahlreiche Projekte umgesetzt werden. Durch die Kooperation mit der Hochschule und den örtlichen Landwirt*innen wurden Exkursionen zum Thema Wildbienenschutz realisiert und Blühstreifen aus standortgerechtem, heimischem Saatgut auf städtischen und privaten Flächen angelegt. Die Hochschule hat darüber hinaus zwei regionale Saatgutmischungen erarbeitet, die in kleinen Samentüten angeboten und durch die Bürger*innen im eigenen Garten ausprobiert werden – so werden die Ergebnisse der Projektarbeit vom öffentlichen in den privaten Raum getragen. Ebenfalls wurde durch Mitarbeitende der Hochschule ein Buch über die Wildbienen in der Stadt Osnabrück herausgegeben. In dem Buch sind über 100 unterschiedliche Bienenarten zu finden, die von der Innenstadt bis zu den Stadtgrenzen nachgewiesen werden konnten. Da das Buch durch Drittmittel gefördert wurde, ist es kostenlos erhältlich und dient Mitarbeitenden von Bildungseinrichtungen als Arbeitsgrundlage. Die Ortsgruppe des BUND hat im Rahmen des Projekts funktionsfähige Nisthilfen im Stadtgebiet errichtet. Durch die Verbesserung der Lebensraumbedingungen wird das Freiraumsystem inklusive der ökologischen Funktionen gestärkt und die biologische Vielfalt in Osnabrück verbessert.

Wie wurde es gemacht?
Verstetigung des bürgerschaftlichen Interesses durch die Initiative der Stadt
Der Ratsbeschluss zum BienenBündnis ging unter anderem aus dem großen Interesse der Bürger*innenschaft hervor, das innerhalb einer Kampagne des BUND zum Schutz der Wildbienen formuliert wurde. Die Stadt Osnabrück griff das Interesse auf und initiierte durch die Gründung des Bündnisses eine Vielzahl von bereits durchgeführten und geplanten Maßnahmen. Seitens der Stadt wurde das Projekt durch den Fachbereich Umwelt und Klimaschutz sowie den Fachdienst Naturschutz und Landschaftsplanung begleitet und durch die Arbeit der Kooperationspartner*innen weiterentwickelt.
Integration verschiedener fachlicher Expertisen und neuer Kooperationspartner*innen
Die Grundlage für den Erfolg des Projekts bildeten die multidisziplinären Kooperationen, die lokale Akteursgruppen abseits der Stadtverwaltung zu zentralen Partner*innen bei Planung und Umsetzung des Projekts im Rahmen einer integrierten Stadtentwicklung machten. Vor allem die Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Naturschutz, die oft im urbanen Kontext aus dem Fokus gerät, wurde hier gewertschätzt und zur Schaffung neuer Kooperationen genutzt. Regelmäßige themenbezogene Kommunikationsarbeit half, das Thema in die Öffentlichkeit zu tragen. Hierfür wurden Vortragsreihen, Veröffentlichungen, Presseberichte, Flyer und Internetauftritte gestaltet und mit nachhaltiger Wirkung an die Bürger*innen kommuniziert. Anknüpfend an das Projekt wurden bereits Folgeprojekte umgesetzt, die die Erarbeitung eines Informations- und Bildungsskonzeptes zu Bienen auf Grundlage der Kartierung von Wildbienenarten und -lebensräumen auf repräsentativen Flächen im Stadtgebiet anstreben. Kooperation mit Hochschule und Wissenschaft Das Projekt wurde durch die kommunalen Mittel der Stadt Osnabrück finanziert. Darüber hinaus finanzieren Hochschulmittel eine befristete Stelle an der Hochschule Osnabrück, über die das Projekt weiter verstetigt werden kann.