Kinderwald Hannover – Urbane Wildnis zum Erfahren und Gestalten
Worum geht es?
Ein grüner Spiel- und Naturerlebnisraum für Kinder und Jugendliche
Durch die Initiative des Kinderliedermachers Unmada Manfred Kindel wurde 1996 die Idee des Kinderwalds geboren. Nachdem das sieben Hektar große Gelände im Nordwesten Hannovers zum Kinderwald ernannt wurde, sind auf der Grundlage von Zukunftswerkstätten in einem Zeitraum von über 20 Jahren viele Spielbereiche entstanden. Im Kinderwald können heute Kinder und Jugendliche zwischen vier und 18 Jahren Erfahrungen im Bereich Natur, Ökologie, Kunst, Planen, Bauen und gärtnerischer Pflege sammeln.
Urbane Wildnis und Biotope als Naturerfahrungsräume entwickeln
Die Fläche ist Teil des Landschaftsschutzgebietes Mecklenheide/Vinnhorst und im Zuständigkeitsbereich des Fachbereichs Umwelt und Stadtgrün der Stadt Hannover. Um den Ansprüchen an ein Landschaftsschutzgebiet gerecht zu werden, wurden seit der Eröffnung im Frühjahr 2000 rund 1.500 neue Bäume und Sträucher gepflanzt. Eine Teilfläche des Kinderwaldgeländes wurde umgewidmet und sich selbst überlassen, um eine urbane Wildnis zu entwickeln. Angrenzend an den Kinderwald befindet sich der Mecklenheider Forst, ein Laubwald mit ausgeprägter Humusschicht, in dem die Kinder Bodenlebewesen kennenlernen können. Die Teilflächen bilden ein Areal, das neben dem Naturerlebnis die Entwicklung biologischer Vielfalt fördert und einen ökologisch wertvollen Lebensraum schafft.
Wie wurde es gemacht?
Verstetigung in der Organisationsstruktur einer städtischen Verwaltung
Das Grundstück des Kinderwalds befindet sich im städtischen Eigentum, während die Fläche überwiegend vom Förderverein Kinderwald Hannover e. V. betrieben wird. Die Schnittstelle bildet die „Koordinationsstelle Kinderwald“, die im Wirtschafts- und Umweltdezernat angesiedelt ist. Durch die Koordinationsstelle wird die Zusammenarbeit mit dem Förderverein und die Kommunikation mit den Verantwortlichen der Flächen im Forstamt, des Umweltschutzes, der Stadtentwässerung, der Grünflächenplanung und der Polizei abgestimmt. Darüber hinaus übernimmt die Koordinationsstelle die Koordination von freiberuflichen Mitarbeitenden sowie die Verwaltung und Vermittlung von Angeboten für Schulen, Kitas und Privatpersonen. Aufgrund der Vielzahl an Veranstaltungen und dem damit verbundenen Organisationsaufwand hat der Förderverein zur Entlastung des ehrenamtlichen Vorstands 2020 eine Geschäftsführung eingestellt.
Schnelle Professionalisierung und Beteiligung von Kindern und Jugendlichen
Durch die Koordinationsstelle und die Geschäftsführung wird eine transparente und effiziente Zusammenarbeit zwischen Verein und Stadt gewährleistet, die bei einem Projekt mit vielen verschiedenen Ansprechpersonen und Zuständigkeiten absolut notwendig ist. Nachdem das Projekt angelaufen war, wurden Erlebnis- und Wildnispädagog*innen involviert und es etablierten sich verschiedene Stammgruppen sowie eine Kinderwaldschule. Die schnelle Professionalisierung und stete Begleitung durch die Koordinationsstelle führten zu einer erfolgreichen Verstetigung. In allen Prozessen werden die Bedürfnisse und Wünsche der Kinder eingebunden. Die Beteiligung garantiert, dass Aktionen und Flächen für und nicht an den Kindern vorbei geplant werden.
Gute Zusammenarbeit mit der Stadt Hannover und Finanzierung durch einen Förderverein
Der Förderverein erhält eine jährliche Zuwendung durch die Stadt Hannover. Diese ist jedoch nicht auskömmlich, um alle Projekte, Aktionen und Mitarbeitende zu finanzieren. Der Förderverein sieht es daher als eine seiner wichtigsten Aufgaben an, weitere Kooperationspartner*innen zu finden, die den Verein finanziell unterstützen und sein Bestehen dauerhaft sichern. Über den Förderverein findet auch eine enge Zusammenarbeit mit verschiedenen Fachbereichen der Stadt Hannover und der Koordinationsstelle Kinderwald, im Nachhaltigkeitsbüro der Stadt Hannover, statt.