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Bundesamt für Naturschutz

Alpine Flüsse und ihre Ufergehölze mit Salix eleagnos

Natürliche und naturnahe Fließgewässer der Alpen und des Alpenvorlandes (Schwerpunkt submontane bis subalpine Höhenstufe) mit ihren Ufergehölzen mit Lavendelweide (Salix eleagnos) und Weichholzaue alpiner Flüsse.

Natura 2000-Code
3240

Beschreibung

Zum Lebensraumtyp gehören Fließgewässer der Alpen und des Alpenvorlandes mit Kies- und Sandbänken und Weidengebüschen der Lavendelweide (Salix eleagnos). Typisch sind regelmäßige Überschwemmungen und Umlagerungen durch Frühsommerhochwasser (Schneeschmelze).

Verbreitung

In Deutschland sind die alpinen Flüsse mit Lavendelweiden auf die Alpen und das Alpenvorland beschränkt. Historisch weiter verbreitet an Wildflüssen mit natürlichen Schotterbänken, kommen sie heute wegen des Ausbaus der Alpenflüsse nur noch an wenigen Abschnitten alpiner Flüsse in Deutschland wie Isar, Halblech, Stillach und Breitach vor.

Gefährdung

Hauptgefährdungsursache ist der Fließgewässerausbau mit Staustufen, Uferverbau und -befestigungen, Sohlverbau, Gewässerbegradigung sowie Stromgewinnung. Fallweise stellen Wasserentnahmen, Eutrophierung und Sand- und Kiesabbau Gefährdungen dar.

Schutz

Für den Lebensraumtyp ist keine Pflege erforderlich. Es gilt die natürliche Fließgewässerdynamik uneingeschränkt zu erhalten. Jeder weitere Ausbau sollte angesichts der hohen historischen Verluste vermieden werden.
Eine Entwicklung (z. B. Rückbau von Staustufen, Uferverbau) wäre sinnvoll, und würde den Hochwasserschutz an Unterläufen unterstützen.

Kartierungshinweise

Abgrenzungskriterium ist das Vorkommen von Gebüschen der angegebenen Syntaxa als Ufergehölz an submontanen bis alpinen Fließgewässern der Alpen und des Alpenvorlandes. Zur Abgrenzung sind zusammenhängende Abschnitte des Fließgewässers zu erfassen, die nennenswerte Anteile der entsprechenden Vegetation enthalten.

Vorkommen von Myricaria germanica sind unter Lebensraumtyp "Alpine Flüsse und ihre Ufervegetation mit Myricaria germanica" (3230) zu erfassen.

Größere Bereiche ohne Vorkommen von Gehölzen sind bei Vorkommen von Vegetation der entsprechenden Syntaxa dem Lebensraumtyp Alpine Flüsse und ihre krautige Ufervegetation (3220) zuzuordnen. Sollte dieser Lebensraumtyp (3220) gleichzeitig (parallel) dazu vorkommen, so ist das Fließgewässer selbst in 3220 einzuschließen und nur die von Sträuchern dominierte Vegetation als Lebensraumtyp 3240 zu kartieren.

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