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Bundesamt für Naturschutz

Schorfheide

Abgrenzung der Landschaft "Schorfheide" (75701) Vergrößern
Abgrenzung der Landschaft "Schorfheide" (75701), Kartengrundlage: © GeoBasis-DE/ BKG 2007
Bundesland
Brandenburg
Landschaftsgroßeinheit
Norddeutsches Tiefland
Landschaftstyp
2.2 Gewässerreiche Waldlandschaft
Landschafts-ID
75701
Fläche in km²
1208 km2
Abgrenzung der Landschaft "Schorfheide" (75701) Vergrößern
Abgrenzung der Landschaft "Schorfheide" (75701), Kartengrundlage: © GeoBasis-DE/ BKG 2007

Beschreibung

Die Schorfheide bildet den südöstlichen Teil der Mecklenburgischen Seenplatte. Sie wird von ausgedehnten Wäldern, zahlreichen Seen und weiten, offenen Räumen geprägt. Das durch die Eiszeit reich gegliederte Gebiet der Schorfheide wird von Nordwest nach Südost von der markanten Endmoräne der Pommerschen Randlage der Weichselvereisung durchzogen. Sie trennt das Gebiet in zwei Sedimentationsräume, die großen Sandergebiete im Südwesten, die heute von den Wäldern der Schorfheide eingenommen werden, und die Grundmoränen im Norden und Nordosten, die in großen Bereichen für die Ackerwirtschaft genutzt werden. Stellenweise wurden die älteren Grundmoränen von den Sanderflächen überlagert, so dass man insgesamt von einem flachwelligen Sandergebiet sprechen kann. Die Endmoränen sind durchsetzt mit Seen und Kesselmooren. In den Senken bildeten sich Niedermoore, die in der Vergangenheit jedoch überwiegend entwässert wurden. Neben den ausgedehnten Waldkomplexen ist der außerordentliche Seenreichtum und die Vielfalt der Seentypen charakteristisch. Den größten Teil nehmen Rinnenseen ein, die oft langgestreckte Ketten bilden. Die natürlichen Waldgesellschaften befinden sich vor allem noch auf den Endmoränen, während im übrigen Teil die Kiefernforste großflächig vorherrschen. Hervorzuheben ist die sehr dünne Besiedlung in diesem Landschaftsraum.
Während die kuppigen Grundmoränen im Nordosten der Landschaft größtenteils als Ackerland genutzt werden, unterliegen die Wälder im Südosten einer überwiegend forstlichen Nutzung.
Fast das gesamte Gebiet der Schorfheide wurde 1990 als Biosphärenreservat ausgewiesen. Die avifaunistische Bedeutung kommt in der Ausweisung großer Bereiche als Vogelschutzgebiet zum Ausdruck. Hervorzuheben ist die Bedeutung der ausgedehnten Wälder als Lebensraum für viele gefährdete Großvogelarten, wie z.B. den Schwarzstorch. Die Populationsdichte des Schwarzstorches ist ca. drei bis vier Mal höher als in anderen Teilen des Bundeslandes und unterstreicht die überregionale Bedeutung des Vogelschutzgebietes "Schorfheide-Chorin". Daneben ist das Gebiet auch wichtiges Vogelbrut- und Rastgebiet. Bedingt durch den Gewässerreichtum sind Amphibien, wie die vom Aussterben bedrohte Rotbauchunke noch in hoher Populationsdichte vorhanden. Auch Biber und Fischotter sind im Gebiet weit verbreitet. Außerhalb der bestehenden Schutzgebiete wurden weitere Flächen als national bedeutsam für den bundesweiten Biotopverbund erfasst.

Schutzgebietsanteile

FFH-Gebiete
36,42 %
Vogelschutzgebiete
42,98 %
Naturschutzgebiete
20,24 %
Nationalparke
0 %
sonst. Schutzgebiete
20,9 %
Effektiver Schutzgebietsanteil
53,9 %
(% Gesamtlandschaftsfläche, Stand 2010)
Hinweis
Vorschläge für Ergänzungen oder Korrekturen zur vorliegenden Landschaftsbeschreibung bitten wir uns mitzuteilen.
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