Rote Liste-Status der Biotoptypen in Deutschland

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Fast zwei Drittel der Biotoptypen Deutschlands weisen ein (unterschiedlich hohes) Verlustrisiko auf
Angaben zur Gefährdung der Biotoptypen, ihrer Seltenheit und ihrem Verlustrisiko (Rote Liste-Status) sind der Roten Liste der gefährdeten Biotoptypen Deutschlands zu entnehmen. Sie enthält alle Biotoptypen, wozu auch die ungefährdeten gehören. In der aktuellen Fassung (2017) werden die gefährdeten Biotoptypen den folgenden Rote Liste Kategorien zugeordnet: „gefährdet (3)“, „stark gefährdet (2)“ und „von vollständiger Vernichtung bedroht (1)“. Analysen belegen, dass knapp zwei Drittel von den in Deutschland vorkommenden 863 Biotoptypen (ohne „Technische Biotoptypen“ wie Verkehrsanlagen oder Bauwerke) ein – unterschiedlich hohes – Verlustrisiko aufweisen. 13 Biototypen (2006: 1) sind als "vollständig vernichtet" anzusehen. Betroffen sind ausnahmslos Biotoptypen der Meere und hier insbesondere die, die einst von der Europäischen Auster (Ostrea edulis) oder von Sandkorallen (Sabellaria spec.) geprägt waren.
Anteil langristig gefährdeter Biotoptypen gegenüber 2006 wenig verändert
Gegenüber der letzten Fassung der Roten Liste gefährdeter Biotoptypen aus dem Jahr 2006 hat sich der Anteil der langfristig gefährdeten Küsten-Biotoptypen nur wenig verändert. Bei den Wäldern/Gehölzen ergibt sich eine etwas verbesserte Situation während bei den offenen terrestrischen Biotoptypen und bei den Biotoptypen der Alpen eine Verschlechterung zu beobachten ist. Bei diesen Biotoptypengruppen hat der der Anteil langfristig gefährdeter Biotoptypen noch einmal um zwei (offene terrestrische Biotoptypen) bzw. sogar 4,8 Prozentpunkte (Biotoptypen der Alpen) zugenommen. Offenbar bilden sich die negativen Entwicklungen im Grünland und die zunehmende touristische Nutzung (Alpen) sowie die Folgen des Klimawandels bereits bei der Langfristbetrachtung ab.