Nürnberger Reichswald
Wertgebende Merkmale (Vielfalt, Eigenart und Schönheit)
Nürnberger Reichswald als historisch zur Reichstadt Nürnberg gehörige große Waldlandschaft an der östlichen Grenze des Ballungsraumes Nürnberg-Fürth-Erlangen, Kiefer als charakteristische Baumart des Nürnberger Reichswaldes („Steggerlaswald“), in den letzten Jahrzehnten Erhöhung des Laubholzanteils und mehr in Mischwälder umgebaut; Teilflächen Sebalder Reichswald (Norden) und Lorenzer Reichswald (Süden) beeinflussten die Siedlungs- und Wirtschaftsentwicklung des Ballungsraumes, wechselvolle Nutzungs- und Kulturgeschichte: Holzeinschlag, Köhlerei, Zeidlerei (Waldbienenwirtschaft) und Jagdwesen (Nürnberger Adel), bis heute Abbau von Bodenschätzen (Gewinnung von Quarzsand und Tonen, Abbau von Sandstein), ehemalige Steinbrüche wie der Schmausenbuck, der Nürnberger Tiergarten oder der Kornberg (Wernloch) bei Wendelstein sind wesentlich wertgebende Bereiche; im Lauf der Jahrhunderte immer wieder Schutzmaßnahmen gegen Übernutzungen und Flächenverluste des Waldbestandes: systematische Aufforstung 1368 durch Waldsaat mit Nadelholz und geregelte Forstwirtschaft („Ältester Forst“ Deutschlands), 1385 Schutz des Lorenzer Reichswaldes und 1465 des Sebalder Reichswaldes vor weiterer Ausplünderung durch eine Bannmeile; zur Prävention vor weiterer Flächeninanspruchnahmen 1980 Erklärung eines Großteils des Nürnberger Reichswaldes als erster Wald Bayerns zum Bannwald; Kirschgärten bei Kalchreuth; Ludwig-Donau-Main-Kanal (Bauzeit 1836 bis 1846) von Wendelstein bis Pfefferhütte als Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst mit besonderer Bedeutung für die Erholung (ehemalige Treidelpfade, Wander- und Radwege)
Landschaft mit hoher Bedeutung für das natürliche und kulturelle Erbe als
Landschaft mit hoher Bedeutung für das Landschaftserleben/die landschaftsgebundene Erholung
Soweit nicht anders angegeben, haben die den obigen Landschaftsbestimmungen zugeordneten Landschaften per se auch eine hohe Bedeutung für das Landschaftserleben/die landschaftsgebundene Erholung.
Abgrenzung
Übernahme der Kulisse „Nürnberger Reichswald“ sowie der kleinflächigen „Kirschgärten bei Kalchreuth“ aus dem Entwurf einer Auswahl bedeutsamer Kulturlandschaften in Bayern (Reinke et al. 2013) unter Ausschluss mehrerer vielbefahrener Straßen (u. a. BAB 3, BAB 9 und BAB 6 sowie Autobahnkreuze/-zubringer) und dadurch Teilung der Originalkulisse in mehrere Teilflächen
Stand Steckbrief und Raumkulisse 2022