Nördlicher Harzrand mit Harzvorland
Wertgebende Merkmale (Vielfalt, Eigenart und Schönheit)
Weitgehend bewaldete Hänge der engräumig zertalten Nordrandstufe des Harzes mit Felsbildungen und Steilhangbereichen, Buchenwälder bzw. Buchen- und Eichenwälder; Harznordrand als Teil einer über 100 km langen Bruchzone, Aufschluss einer 400 Millionen Jahre alten Erdgeschichte, die seit dem 19. Jh. als „die klassische Quadratmeile der Geologie“ von Bedeutung ist (u. a. mit der sagenumwobenen Teufelsmauer, zudem National bedeutsamer Geotop); im nördlichen Harzvorland ist zudem eine vorrangig lößgeprägte und agrarisch genutzte Offenlandschaft charakteristisch, hier Wechsel von Flach- und Bergrücken, Felsrippen und breiteren Flussauen; landschaftsprägendes Ensemble der mittelalterlichen Stadt Quedlinburg (UNESCO-Weltkulturerbe), Schloss Ballenstedt mit angrenzendem und von Peter Joseph Lenné entworfenem Landschaftsgarten (u. a. Allee als Verbindungselement, Wasserbecken mit Fontänen, Sichtbeziehungen, Plastiken etc.), Schlösser Wernigerode und Blankenburg (Landmarke), ehemaliges Zisterzienserkloster Michaelstein, Jagdschlösser Meiseberg und Röhrkopf, Straßen- und Haufendörfer; Burgen/Ruinen z. B. Stecklenberg, Lauenburg, Struvenburg u. a.; Teiche, Helsunger Grabensystem („Helsunger Bruch“), Wassermühlen (z. B. Gernrode, Westerhausen); Warten (z. B. Horstberg-Warte bei Wernigerode); Torfstiche z. B. „Westerhäuser Bruch“ oder „Teufelsbad“; bergbauliche Relikte wie Kleinhalden und Pingen (z. B. Gernrode, Opperode, Meisdorf), Hammerschmieden; Wallanlage „Seweckenberge“; Kultplätze; Streuobstbestände; Harzer Schmalspurbahn; Weit- und Aussichten insbesondere in das Harzvorland; besondere Bedeutung für die Erholung
Landschaft mit hoher Bedeutung für das natürliche und kulturelle Erbe als
Landschaft mit hoher Bedeutung für das Landschaftserleben/die landschaftsgebundene Erholung
Soweit nicht anders angegeben, haben die den obigen Landschaftsbestimmungen zugeordneten Landschaften per se auch eine hohe Bedeutung für das Landschaftserleben/die landschaftsgebundene Erholung.
Abgrenzung
Kulturlandschaften mit besonderer Eigenart aus dem Gutachten Kulturlandschaften in der Planungsregion Harz: „II. 9 Langenstein-Quedlinburger Sichtstufenland“, „II. 10 Blankenburg-Gernroder Bergrückenzone“, „II. 15 Halberstadt“ (hier: Fokussierung auf die landschaftsprägende Altstadt/Ausschluss großflächiger Gewerbeflächen gemäß DLM250 bzw. DTK), „II.16 Quedlinburg“, „II.17 Siedlungsband Ilsenburg-Wernigerode“, „II. 20 Siedlungsband Gernrode-Ballenstedt“, „VIII. 1 Ilsenburg-Blankenburger Harzrand“, „VIII. 2 Ballenstedter Harzrand“ (Villwock et al. 2014)
Stand Steckbrief und Raumkulisse 2022