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Bundesamt für Naturschutz

Milde-Jeetze-Niederung

Bundesland
Sachsen-Anhalt
Landkreis / Kreisfreie Stadt
Altmarkkreis Salzwedel, Stendal
Landschafts-ID
169
Naturraum
Stendaler Land, Jeetze-Dümme-Lehmplatte und Arendseer Platte

Wertgebende Merkmale (Vielfalt, Eigenart und Schönheit)

Pleistozän überprägte Landschaft zwischen Gardelegen und Salzwedel, überwiegend flaches Relief mit Ausnahme der kleinräumigen Anhöhe im NSG „Kalbesche Werder“ bei Vienau (hier Mosaik aus trockenen Binnendünen und vermoorten Talsenken); Landschaft umfasst im Wesentlichen das Niederungsgebiet der Gewässersysteme Milde und Jeetze mit ihren Nebengewässern und Verbindungs- bzw. Entwässerungsgräben (z. B. Secantsgraben), Gewässerregulierung/-nutzung begann bereits im Mittelalter, v. a. im späten 18. Jh. folgten weitere Meliorationen; charakteristisch sind neben Ackerbaukulturen weiträumige (feuchte) Wiesen, Weiden/Koppeln, die von zahlreichen Niederungswaldresten, Hecken, Baumgruppen- und reihen (darunter auch Kopfweiden), Alleen sowie Solitärgehölzen strukturiert werden; historisch bedeutsame Stadtkerne mit altmärkischen Fachwerkhäusern der Hansestädte Gardelegen und Salzwedel sowie der Stadt Kalbe („Stadt der 100 Brücken“), von besonderer Relevanz ist die vollständig erhaltene Wallanlage in Gardelegen (zgl. Bestandteil der „Gartenträume in Sachsen-Anhalt“); charakteristische, teils auf Talsanden errichtete Altmarkdörfer, Mühlen, Feldsteinkirchen, Kloster Amt Dambeck (als Benediktinerinnen-Kloster im Jahr 1224 gegründet); zudem Zeugnisse früherer Siedlungsreste wie z. B. die mittelalterlichen Niederungsburgen Apenburg, Kalbe, Salzwedel oder Beetzendorf (Burgruine); hervorzuheben ist das Rundplatzdorf Poppau mit dem Anfang der 1990er Jahren gegründeten „Ökodorf Sieben Linden“, eine sozial-ökologische Modellsiedlung, welche von der UNESCO eine Auszeichnung als Lernort erhielt (bewirtschaftete Fläche ca. 115 ha, u. a. praktizierter Permakulturanbau, Errichtung innovativer Wohnhäuser etwa aus Strohballen und Lehm als nachhaltige Alternative); reizvolle Landschaft mit vielfältigen Blickbeziehungen

Landschaft mit hoher Bedeutung für das natürliche und kulturelle Erbe als

Naturlandschaft
Historisch gewachsene Kulturlandschaft
Naturnahe Kulturlandschaft ohne wesentliche Prägung durch technische Infrastruktur
Sonstige besondere Einzellandschaft

Landschaft mit hoher Bedeutung für das Landschaftserleben/die landschaftsgebundene Erholung

Soweit nicht anders angegeben, haben die den obigen Landschaftsbestimmungen zugeordneten Landschaften per se auch eine hohe Bedeutung für das Landschaftserleben/die landschaftsgebundene Erholung.

Ausschließlich bedeutsam für das Landschaftserleben/die landschaftsgebundene Erholung (gesamthaft/in Teilbereichen)

Abgrenzung

Einbindung hochwertiger Landschaftsbildeinheiten gem. Landschaftsrahmenplan Altmarkkreis Salzwedel (Fugmann Janotta Partner 2018), dabei v. a. Berücksichtigung der Niederungsgebiete; FFH-Gebiet „Secantsgraben, Milde und Biese“, NSG „Kalbesche Werder“, Einbindung bedeutender Bauwerke/Orte (u. a. Beetzendorf, Poppau/Sieben Linden, Hansestädte Gardelegen und Salzwedel)

Stand Steckbrief und Raumkulisse 2022

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