Öffnet eine externe Seite Link zur Startseite

Bundesamt für Naturschutz

Kanaltal Elbe-Lübeck

Bundesland
Schleswig-Holstein
Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis / Kreisfreie Stadt
Herzogtum Lauenburg, Lübeck, Ludwigslust-Parchim
Landschafts-ID
022
Naturraum
Lauenburger Geest, Südwestmecklenburgische Niederungen (mit Sanderflächen und Lehmplatten), Westmecklenburgisches Seenhügelland, Ostholsteinisches Hügel- und Seenland

Wertgebende Merkmale (Vielfalt, Eigenart und Schönheit)

Landschaftlich markant ausgeprägtes Schmelzwasserrinnental, welches während der letzten Eiszeit durch den Abfluss des Lübecker Eisstausees entstand; Talzug/-hänge werden abschnittsweise als weiträumige Geotope geschützt (u. a. Prallhänge bei Siebeneichen); hervorzuheben sind die Gewässer Stecknitz-Delvenau, zudem durchgehende Tal-Niedermoor-Sümpfe, historische Grünlandflächen, Hang-/Talwälder (z. B. bei Büchen) sowie Wärmeheiden, darunter z. B. der großflächige Sandmagerrasen „Büchener Sander“; im Jahr 1398 wurde mit den beiden Fließgewässern Stecknitz und Dulvenau der erste Wasserscheiden-Kanal zwischen Lauenburg und Lübeck zum vorrangigen Transport von Salz in Betrieb genommen und damit erstmalig eine Verbindung von Nord- und Ostsee geschaffen; der mittelalterliche Stecknitzkanal ging durch den Ausbau 1900 in den Elbe-Trave-Kanal über (1936 Umbenennung in Elbe-Lübeck-Kanal), Reste der hydrodynamisch konzipierten Schleusen nach Ludwig Hotopp (z. B. Donnerschleuse); zudem noch erhaltene wassertechnische Bauwerke des Vorgängerkanals wie die Drückerschleuse bei Witzeeze oder die Palmenschleuse in Lauenburg (zgl. älteste Kammerschleuse Europas); innerhalb des Kanaltales befinden sich noch zahlreiche Altwässer bzw. alte Kanal-Reste, Nebenrinnen oder Schleusen-Teiche (tlw. in unterschiedlichen Verlandungsstadien) sowie Reste der „Alten Salzstraße“; Knicklandschaften (v. a. um Lankau), historische Stadtkerne von Mölln und Lauenburg, Gutsanlagen (u. a. Krummesse); Niederungsgebiet der Delvenau stellte eine landschaftliche Grenze zwischen Sachsen und Wenden dar (um 810 festgelegte „Limes Saxoniae“), heute Teil des Grünen Bandes mit einer sehr naturnahen Landschaftsausstattung (mäandrierender/gefällearmer Unterlauf, feuchte Hochstaudenfluren usw.)

Landschaft mit hoher Bedeutung für das natürliche und kulturelle Erbe als

Naturlandschaft
Historisch gewachsene Kulturlandschaft
Naturnahe Kulturlandschaft ohne wesentliche Prägung durch technische Infrastruktur
Sonstige besondere Einzellandschaft: Grünes Band (Teilbereich)

Landschaft mit hoher Bedeutung für das Landschaftserleben/die landschaftsgebundene Erholung

Soweit nicht anders angegeben, haben die den obigen Landschaftsbestimmungen zugeordneten Landschaften per se auch eine hohe Bedeutung für das Landschaftserleben/die landschaftsgebundene Erholung.

Ausschließlich bedeutsam für das Landschaftserleben/die landschaftsgebundene Erholung (gesamthaft/in Teilbereichen)

Abgrenzung

Abgrenzung v. a. in Anlehnung an die Gebietsbeschreibung „Kanaltal Elbe-Lübeck“ sowie „Niederung der Delvenau“ gemäß LLUR (2017, „Hundert Hotspots des Naturschutzes in Schleswig-Holstein“), Einbindung des Landschaftsrahmenplans SH unter Verwendung der Kartendienste (hier v. a. „Historische Knicklandschaften“, „Geschützte Biotope“, „Geotope“), Einbindung wertgebender Orte (z. B. Altstadt Mölln) und Landschaftselemente sowie relevanter NSG; partiell Verkehrswege, im Norden BAB 20 

Stand Steckbrief und Raumkulisse 2022

Zurück nach oben