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Bundesamt für Naturschutz

Harz

Bundesland
Niedersachsen
Sachsen-Anhalt
Thüringen
Landkreis / Kreisfreie Stadt
Harz, Goslar, Osterode am Harz, Nordhausen, Mansfeld-Süd
Landschafts-ID
090
Naturraum
Mittelharz, Oberharz, Unterharz

Wertgebende Merkmale (Vielfalt, Eigenart und Schönheit)

Große zusammenhängende Waldlandschaft der Mittelgebirge mit bewegtem Relief und teils tief eingeschnittenen, naturbelassene Tälern wie etwa das Bodetal zwischen Wendefurth und Thale (auch als „Grand Canyon des Harzes“ bezeichnet), das Selke-Tal oder das Oker-Tal; der weithin sichtbare Brocken (Granitmassiv) mit 1141 m ü. NN ist die höchste Erhebung im Norden Deutschlands und besonders landschaftsprägend; in den hochmontanen Lagen natürliches Verbreitungsgebiet des Bergfichtenwaldes, Sturmwurfflächen und natürliche Bestockung, zudem subalpine Krüppelhölzer, Matten und Heiden, unterhalb der Fichtenzone verschiedene Ausprägungen von Buchenwäldern, zudem Schlucht- und Blockhaldenwälder sowie Auenwälder; Quellbereiche, natürliche Bachläufe und Wasserfälle (z. B. Ilse-Fälle); landschaftsprägende Felsen (z. B. „Hexentanzplatz“, Rosstrappe, Goethefelsen oder bei Alexisbad); Blockschutthalden und Klippen aus Silikatgestein mit typischer Wollsackverwitterung (Leisten-, Raben-, Paternoster- Kästeklippen usw.); hervorragend erhaltene natürliche Hoch- und Übergangsmoore wie etwa das 8000 Jahre alte Goethe-Moor auf dem Königsberg, extensiv bewirtschaftete Bergwiesen (z. B. bei St. Andreasberg, Zorge, Benneckenstein); Spuren des historischen Bergbaus und des Moorabbaus (Entwässerungsgräben), Erzbergwerk Rammelsberg bei Goslar als einziges Bergwerk mit einer 1000-jährigen Abbaugeschichte; Bergbausiedlungen wie die sieben Harzer Bergstädte Grund, Wildemann, Zellerfeld, Lautenthal, Clausthal, Altenau und St. Andreasberg sowie diverse kleine ehemalige Köhler- und Holzfällerorte wie Hahnenklee, Rübeland, Silberhütte oder Bockswiese, Stollen, Pochwerke, Hammerwerke etc.; Zeugnisse der waldgewerblichen Nutzung (Köhlerei), ebenso Prägung durch preußisch-königliche Hofjagden („Streckenplatz“ im Selketal); Burgen/Burgruinen wie Königsburg, Winzenburg, Anhalt, Falkenstein, Heinrichsburg; Höhlen als Zeugnisse vorgeschichtlicher Besiedlung (Baumanns-, Hermannshöhle); historischer Kurort Alexisbad; Teil der Oberharzer Wasserwirtschaft, welche „eines der weltweit größten vorindustriellen Energieversorgungssysteme“ ist (z. B. Abbegraben, Oderteich); UNESCO-Weltkulturerbe „Bergwerk Rammelsberg, Altstadt von Goslar und Oberharzer Wasserwirtschaft“; Fachwerkstadt Stolberg mit einzigartigem geschlossenem Stadtensemble (seit 1993 Prädikat „Historische Europastadt“, zudem Thomas-Müntzer-Stadt); Abschnitte des Grünen Bandes; Teil des Nationalen Geoparks „Harz - Braunschweiger Land - Ostfalen“; Sehnsuchtslandschaft in der Romantik, Beschreibungen und Verarbeitung der Landschaft durch Literaten wie Heinrich-Heine („Die Harzreise“), Goethe (Inspirationen für die Walpurgisnachtszene in „Faust“), Theodor Fontane („Cecile“), Klopstock („Ode an die Roßtrappe“); Schauplatz zahlreicher Sagen und Mythen (z. B. Sage um den Ilsestein); Panoramablicke; Harzer Schmalspurbahn; besondere Bedeutung für die Erholung

Landschaft mit hoher Bedeutung für das natürliche und kulturelle Erbe als

Naturlandschaft: Teile der Kernzonen des Nationalparks
Historisch gewachsene Kulturlandschaft: z. B. Bergbaurelikte, Bewässerungsgräben, Bergwiesen
Naturnahe Kulturlandschaft ohne wesentliche Prägung durch technische Infrastruktur
Sonstige besondere Einzellandschaft: Grünes Band

Landschaft mit hoher Bedeutung für das Landschaftserleben/die landschaftsgebundene Erholung

Soweit nicht anders angegeben, haben die den obigen Landschaftsbestimmungen zugeordneten Landschaften per se auch eine hohe Bedeutung für das Landschaftserleben/die landschaftsgebundene Erholung.

Ausschließlich bedeutsam für das Landschaftserleben/die landschaftsgebundene Erholung (gesamthaft/in Teilbereichen)

Abgrenzung

„Hochfläche des Westharzes“ und „Westharz“ gemäß Hochgürtel et al. (2017), Kulturlandschaften mit besonderer Eigenart aus dem Gutachten Kulturlandschaften in der Planungsregion Harz, Naturraum (DGM) sowie verschiedene FFH-Gebiete

Stand Steckbrief und Raumkulisse 2022

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