Öffnet eine externe Seite Link zur Startseite

Bundesamt für Naturschutz

Neues UN-Abkommen: Meilenstein für den Meeresnaturschutz

Meere
06.03.2023
Bonn
Ein neues UN-Abkommen wird bedrohte Arten und Lebensräume auf Hoher See weltweit besser schützen. In einer Regierungskonferenz hat die internationale Staatengemeinschaft am 4. März 2023 in New York die Verhandlungen für das neue Abkommen zum Schutz der Weltmeere erfolgreich abgeschlossen. Nach Übersetzung des Textes in die sechs Amtssprachen der UN soll die Regierungskonferenz in einer fortgesetzten Sitzung das Abkommen formell annehmen. Dem Beschluss gingen mehr als 10 Jahre intensiver Verhandlungen voraus. Eines der ersten Vorbereitungstreffen fand schon 2001 beim Bundesamt für Naturschutz (BfN) auf der Insel Vilm statt.
Meer und Sonne

Meeresnaturschutz ist Klimaschutz. Darum ist dieses Abkommen ein wichtiger Meilenstein. Nur gemeinsam kann es uns gelingen, die biologische Vielfalt der Meere zu erhalten, gerade deshalb ist ein internationales Meeresschutz-Abkommen so wichtig“, kommentiert BfN-Präsidentin Sabine Riewenherm.

Neben den Möglichkeiten zur Einrichtung von Meeresschutzgebieten schafft das neue Abkommen Regeln für Umweltverträglichkeitsprüfungen. Durch die Prüfung neuer geplanter Meeresnutzungen sollen schädliche Auswirkungen vermieden werden. Das Abkommen regelt Zugang und die Nutzung zu marinen genetischen Ressourcen neu und führt einen Vorteilsausgleich für Entwicklungsländer ein. Gleichzeitig werden Länder des globalen Südens durch neue Finanzierungsinstrumente und die Stärkung ihrer Kapazitäten unterstützt, die Ziele des Abkommens umzusetzen.

Parallel zu den UN-Verhandlungen für ein Meeresschutzabkommen fand in Panama die Our Ocean Conference statt. Das Bundesumweltministerium hatte sich bereits zuvor mit insgesamt 12 freiwilligen Projekten in einem Umfang von über 300 Millionen Euro bei der diesjährigen Konferenz eingebracht.

Hintergrund

Die Hohe See, jene Meeresgebiete jenseits nationaler Zuständigkeit, macht rund zwei Drittel der Weltmeere aus. Ihr Schutz war bisher besonders lückenhaft. Verschmutzung und Übernutzung, beispielsweise durch Überfischung oder Schifffahrt, setzen die Weltmeere immer stärker unter Druck. Auch die Vermüllung durch Plastik und die Klimakrise belasten die Ozeane zunehmend. Marine Schutzgebiete sind ein wichtiges Instrument, um Ruhezonen für bedrohte Arten zu schaffen und Lebensräume zu erhalten. Das neue Abkommen schafft die Möglichkeit, Meerschutzgebiete auf Hoher See einzurichten und leistet damit einen wesentlichen Beitrag zum Erreichen des globalen Ziels 30 Prozent der Weltmeere bis 2030 unter Schutz zu stellen. Dieses Ziel hat die Weltnaturkonferenz im letzten Dezember in Montreal beschlossen.

Im Offshore-Bereich der deutschen Nord- und Ostsee managt das BfN als zuständige Naturschutzbehörde die Meeresschutzgebiete mit einer Größe von über 10.000 Quadratkilometern.

Zurück nach oben