NaBiV Heft 114: Biodiversität von Eichenwirtschaftswäldern
Beschreibung
Um die vielfältigen Leistungen des Waldes der Gesellschaft dauerhaft zur Verfügung zu stellen und zu sichern, ist es vor dem Hintergrund internationaler Verpflichtungen, die sich z. B. aus dem Übereinkommen zum Schutz der biologischen Vielfalt ergeben, für den Naturschutz wie auch für die Forstwirtschaft eine gemeinsame Schlüsselaufgabe, die Bewirtschaftung des Waldes naturverträglich zu gestalten. Von besonderem Interesse sind in diesem Zusammenhang Eichenwälder, da sie zum einen über den größten Artenreichtum unserer heimischen Wälder verfügen und nach den Buchenwäldern die häufigsten Waldgesellschaften der potentiell natürlichen Vegetation in Deutschland darstellen. Zum anderen stellt sich vor dem Hintergrund des Eichensterbens auch aus forstwirtschaftlicher Sicht die Frage, mit welchen waldbaulichen Konzepten die Vitalität und ökologische Stabilität von Eichenwäldern gefördert werden kann und ob es möglich ist, dies bei gleichzeitiger Umsetzung naturschutzfachlicher Ziele zu erreichen.
Um den Beitrag zur Erhaltung und Entwicklung der biologischen Vielfalt, der durch unterschiedliche Bewirtschaftung von Eichenwäldern erbracht werden kann, auf wissenschaftlicher Grundlage abschätzen zu können, wurden vom Landeskompetenzzentrum Forst Eberswalde (LFE) exemplarisch Bestandes-, aber auch Einzelbaumstrukturen erfasst und deren Einfluss auf die eichenwaldtypische Biozönose untersucht. Durch Analyse der Zusammenhänge zwischen zoologischer und botanischer Artenausstattung und den Strukturparametern von Bestand und Einzelbäumen sind wesentliche Schlüsselstrukturen identifiziert worden. Die Autoren haben daran anknüpfend insbesondere auch eine Ableitung zu empfehlender Naturschutz- und zugleich praxisorientierter Bewirtschaftungsstandards in bodensauren Eichen-(Misch)-Wäldern vorgenommen. Die Ergebnisse werden mit dem vorliegenden Heft vorgestellt.