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Bundesamt für Naturschutz

GrünlandVielfalt

Bundesprogramm Biologische Vielfalt
In der Ise-Niederung hat sich bis heute die Artenvielfalt trotz geringer Düngung und Verzicht auf Pflanzenschutzmittel kaum erhöht. Im Projekt GrünlandVielfalt soll deshalb mit verschiedenen Schutzmaßnahmen die Artenvielfalt von Pflanzen, Insekten und Vögeln gefördert werden.
Bundesland
Niedersachsen
Laufzeit
01.10.2022 - 30.09.2028
Finanzvolumen
1.636.000 €
Förderschwerpunkt
Sicherung von Ökosystemleistungen
Grünland mit Kuckucks-Lichtnelke im Vordergrund
Artenreiches Feuchtgrünland mit Kuckucks-Lichtnelke, Sauerampfer und Ruchgras

Vielfältiges Grünland

Hintergrund

Vielfältiges Grünland in Niederungen bietet durch seine unterschiedlichen Funktionen und Leistungen ein resilientes, multifunktionales Ökosystem. Artenreiche Wiesen und Weiden verlieren jedoch durch Umbruch, Intensivierung oder Brachfallen ihre ökologische Wertigkeit und Ökosystemleistungen werden nicht mehr in vollem Maße bereitgestellt - beispielsweise ihre Funktionen als Kohlen- und Stickstoffspeicher oder Hochwasserretentionsfläche. Dies zeugt auch von einer fehlenden Wertschätzung in der Gesellschaft, da die Bedeutung des Grünlands weder in der Debatte um den Artenschwund noch um den Klimawandel angemessen berücksichtigt wird.

Projekt

In der Ise-Niederung auf den Grünland-Eigentumsflächen der Aktion Fischotterschutz e.V., die in den 90er Jahren in einem E+E Gewässerschutzprojekt erworben wurden, hat sich bis heute die Artenvielfalt trotz geringer Düngung und des Verzichts auf Pflanzenschutzmittel kaum erhöht. In diesem Projekt soll durch Ansaat, Vernässung und Vernetzung die Artenvielfalt von Pflanzen und nachgelagerten trophischen Ebenen wie Insekten und Vögeln erhöht werden. Es soll ein Grünlandmosaik auf Landschaftsebene mit unterschiedlichen räumlichen und zeitlichen Skalen in der Bewirtschaftungsweise entwickelt und die Lebensraumvernetzung verbessert werden. Auch der Humusanteil der Grünlandböden und damit ihre Fähigkeit, Kohlenstoff und Wasser zu speichern, soll durch diese Maßnahmen erhöht werden. Zugleich ist es das Ziel, die sozio-ökonomische Situation der Grünlandbewirtschaftenden zu stärken und ihr Naturschutzbewusstsein sowie das der Bevölkerung zu steigern.

Zur Wiederherstellung von artenreichem Grünland werden Ansaat-Versuche in einem wissenschaftlichen Design auf verschiedenen Flächen und Skalen durch Mahdgutübertragung oder Neueinsaat mit Regio-Saatgut durchgeführt. Um das Niederschlagswasser länger in der Landschaft zu halten, werden in den Vernässungs-Laboren Gräben und Drainagen zeitweise geschlossen, Flutmulden angelegt und Ufer abgeflacht. Die Vernetzung der neu gewonnenen, artenreicheren Flächen erfolgt über Trittsteinbiotope und Korridore (in denen ebenfalls die pflanzliche Artenvielfalt oder die Bodenfeuchte erhöht wird). Eine Grünlandmosaik-Plattform in Form einer interaktiven Karte im Internet dient dem Wissensaustausch unter den Landwirt*innen sowie zwischen Landwirt*innen, Projekt und Bevölkerung.

Alle Arbeiten erfolgen nach der Methode der Reallabore in Kooperation von Wissenschaft, Naturschutz und Landwirtschaft als Modell für andere Regionen.

Projektträgerschaft

Aktion Fischotterschutz e.V.
Ute Petersen-Schlapkohl
Sudendorfallee 1, 29386 Hankensbüttel
05832 9808-39

Förderung durch

Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) sowie Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) mit Mitteln des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz (NMU)

Kontakt

Programmbüro Bundesprogramm Biologische Vielfalt
0228 3821-1809
0228 3821-1440
Heinrich-Konen-Str. 1, 53227 Bonn
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