Förderung von UNESCO-Biosphärenreservaten im südlichen Afrika als Modellregion für nachhaltige Entwicklung
Beschreibung
FKZ 3523830600
Hintergrund
Als Modellregionen für nachhaltige Entwicklung erproben UNESCO-Biosphärenreservate vor Ort praktische Lösungen für aktuelle Problemstellungen, wie Biodiversitätsverlust, Klimawandel, Armut und Hunger. Dies gelingt, indem sie gleichermaßen den Schutz der Natur und sozio-ökonomische Entwicklung fördern.
Das zwischenstaatliche Programm „Der Mensch und die Biosphäre“ (MAB) der UNESCO existiert seit 50 Jahren. Im Rahmen dieses Programms zeichnet die UNESCO weltweit Biosphärenreservate aus. Diese leisten nachweislich einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030.
Projekt
Im Rahmen des Projekts „Model Regions for Sustainable Development: Fostering UNESCO Biosphere Reserves in Southern Africa“ fördert die Deutsche UNESCO-Kommission Partner-UNESCO-Nationalkommissionen im südlichen Afrika bei der Umsetzung des MAB-Programms. Übergeordnetes Ziel ist es, mit der Stärkung des Programms, einen Beitrag zur Erreichung der globalen Biodiversitäts-, Klima und Nachhaltigkeitsziele (Agenda 2030) zu leisten. Der Fokus liegt dabei auf der nachhaltigen Förderung der institutionellen Strukturen zur Umsetzung des MAB-Programms in der Region.
Im südlichen Afrika besteht ein hohes Bewusstsein für die Bedeutung des Naturschutzes für eine nachhaltige Entwicklung. Die Vorteile von Biosphärenreservaten für die Umsetzung der Agenda 2030 sind bekannt. Allerdings behindern institutionelle Hürden bisher die Schaffung neuer und die Qualitätssicherung bestehender Biosphärenreservate.
Das Projekt zielt darauf ab, Schlüsselakteure in den Partnerländern zu fördern, damit sie diese Herausforderungen bewältigen können. Dazu werden die Partner (darunter Mitarbeitende der Nationalkommissionen und Biosphärenreservate, Expertinnen und Experten, lokale Gemeinschaften) dabei unterstützt, Projekte zur Stärkung der Biosphärenreservate eigenverantwortlich zu konzipieren und umzusetzen. Darüber hinaus soll die Vernetzung zwischen den Akteuren verbessert und der Wissenstransfer gestärkt werden.
Um diese Ziele zu erreichen, kombiniert die Deutsche UNESCO-Kommission länderübergreifende und länderspezifische Maßnahmen.
Zur Vernetzung der Stakeholder und zum Capacity-Building organisiert sie länderübergreifend unterschiedliche Workshopformate.
Auf nationaler Ebene unterstützt die Deutsche UNESCO-Kommission bedarfsgerechte Maßnahmen. Dies kann zum Beispiel die Finanzierung einer Konsultation oder die Förderung von Umweltbildungsmaßnahmen für Schulkinder sein. Die Partner konkretisieren ihre jeweiligen Bedarfe, konzipieren im engen Austausch mit der Deutschen UNESCO-Kommission individuell zugeschnittene Projekte und führen diese eigenständig durch. Die Projektdurchführung berücksichtigt, dass die lokalen Partner über das erforderliche Wissen und Verständnis für die örtlichen Gegebenheiten verfügen.
Diese Methodik befähigt die Partner außerdem, künftig selbstständig Mittel zu akquirieren. Mit dem hier vorgestellten Projekt baut die Deutsche UNESCO-Kommission auf zwei vorangegangenen Projekten auf, begleitet die dort angestoßenen Projekte weiter und unterstützt die Kontinuität.
Ausblick
Die Deutsche UNESCO-Kommission geht mit ihrer umfassenden Kommunikationsstrategie gezielt auf die verschiedenen Informations- und Austauschbedarfe ein. Zur Vernetzung der MAB-Akteure und als Capacity-Building Maßnahme werden zwei Regionalworkshops vor Ort und ein Online-Seminar durchgeführt. Außerdem werden jährlich zwei digitale Praxisworkshops für einen breiten Adressatenkreis angeboten. Zur Stärkung der internen und externen Kommunikation werden neue Kommunikationsformate wie PageFlow und Fact Sheets genutzt.
Des Weiteren fördert die Deutsche UNESCO-Kommission jährlich die Durchführung von drei bis vier bedarfsorientierten Projekten auf nationaler Ebene. Dabei werden neben der Nominierung und Stärkung von Biosphärenreservaten besonders die Einbeziehung lokaler Gemeinschaften und junger Menschen gefördert.