Erfolgskontrolle von abgeschlossenen E+E-Vorhaben zur Auenrenaturierung
Beschreibung
Naturnahe Fließgewässer und Auen sind Zentren der biologischen Vielfalt. In Deutschland ist ihr Reichtum an Arten und Lebensräumen durch Ausbau der Flüsse, Nutzungen vielfältiger Art und großflächigen Verlust der auentypischen Dynamik allerdings stark zurückgegangen. Um einen weiteren Rückgang zu verhindern, sind Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen notwendig. Obwohl diverse Landes- und Bundesprogramme dafür eingerichtet worden sind, ist der flächenmäßige Anteil renaturierter Auen zurzeit noch relativ gering und der Bedarf an Renaturierungsmaßnahmen weiterhin hoch.
Auch die Anzahl der Auenrenaturierungsprojekte, deren Wirkung auf die biologische Vielfalt mit Hilfe von mehrjährig angelegten Beobachtungen wissenschaftlich untersucht worden ist, ist gering. Ein systematisches langfristiges Monitoring von Auenrenaturierungen ist praktisch nicht vorhanden.
An den Fließgewässern Hase, Berkel, Weser und Oster sind im Zeitraum von 1988 bis 2004 Auenrenaturierungen durchgeführt worden. Die vier Projekte wurden als E+E-Vorhaben gefördert und waren jeweils von wissenschaftlichen Erfolgskontrollen begleitet. Bei diesen Vorhaben liegen mehrjährige Datenreihen zu unterschiedlichen Aspekten der Biodiversität in Auen vor, die zur Überprüfung auch von längerfristigen Wirkungen der Renaturierung herangezogen und aktualisiert wurden.
Die begrenzte Wiederaufnahme der wissenschaftlichen Begleitung in diesem E+E-Vorhaben hatte zum Ziel, den Zustand der renaturierten Flächen etwa 20 Jahre nach der Umsetzung der Renaturierungsmaßnahmen vergleichend zu untersuchen und die Erkenntnisse, die aus einer 10 – 20-jährigen Entwicklung renaturierter Auen gewonnen werden können, für die Anwendung bei künftigen Auenrenaturierungen übergreifend auszuwerten. Im Vordergrund stand dabei die Entwicklung der Biodiversität in den jeweiligen Projektgebieten. Daneben wurden aber im Rahmen des Möglichen auch Auswirkungen auf den Wasserhaushalt, sozioökonomische Effekte der Projekte, Auswirkungen auf Ökosystemleistungen und ggf. projektspezifische Besonderheiten untersucht. Der Fachöffentlichkeit werden damit Hinweise für die Gestaltung und Steuerung von Renaturierungsmaßnahmen in Auen zur Verfügung gestellt.