Neue Sicht auf die Werte der Natur in der Wirtschaftsberichterstattung
Bemühungen um Nachhaltigkeit, Schutzgebietssysteme und Biodiversitätsstrategien haben bislang nicht zu einer Trendumkehr beim Verlust von Arten, intakten Ökosystemen und Landschaftsräumen geführt. Eine wesentliche Ursache wird im strukturellen Versagen ökonomischer Berichterstattung sowohl auf der nationalen als auch der Unternehmensebene gesehen. Im neuen Policy-Brief des BfN wird daher empfohlen, die Wirtschaftsberichterstattung in Deutschland zu erweitern, etwa indem die Erfassung und Bewertung der verschiedenen Ökosysteme, ihrer Ausmaßes und Zustands sowie der Ökosystemleistungen als jährliche Flussgrößen fortgeführt und in die Ökosystemgesamtrechnungen (international: SEEA-EA) integriert werden müssen. Darüber hinaus werden relevante internationale rechtliche Rahmenbedingungen und Initiativen erläutert, die eine Grundlage für die nationalen Bemühungen darstellen.
Der Policy Brief zeigt, dass das Ökosystem-Accounting politisch in verschiedenen Bereichen als Türöffner dienen kann, um auf die Qualität und Leistungen von Ökosystemen stärker aufmerksam zu machen. Die Ökosystem-Bilanzierung bietet die Chance, entsprechende Forschungsergebnisse und statistische Bilanzierungen mit Handlungsstrategien zu verknüpfen; insbesondere im Rahmen der geplanten neuen Nationalen Biodiversitätsstrategie 2024, der Strategie für eine nachhaltige Entwicklung und seit 2023 auch im Jahreswirtschaftsbericht der Bundesregierung.