Naturerfahrungs-Konzept für Kinder und Jugendliche
Eine wesentliche Erkenntnis des Projekts: Die Naturverbundenheit „bildungsbenachteiligter“ Kinder und Jugendlicher ist nicht so defizitär wie oft angenommen, lässt sich aber mit entsprechenden naturpädagogischen Angeboten deutlich steigern. Grundvoraussetzung ist es zunächst, dass im direkten Wohnumfeld ganz konkrete Naturerfahrungsräume zugänglich sind oder geschaffen werden. Damit Kindern und Jugendlichen hier ein mentaler Zugang zur Natur und den positiven Wirkungen von Naturerfahrung ermöglicht werden kann, ist Raum für Reflexion ein entscheidender Faktor: Positive Erlebnisse und die Entwicklung von Naturbewusstsein können nicht verordnet werden, sie müssen mit Zeit und Muße reifen dürfen! So lässt sich Natur als etwas Positives erleben, insbesondere, was das Gefühl von Freiheit und den Wert für Erholung und Wohlbefinden angeht.
Ziel des Projekts, das die Fakultät für Erziehungswissenschaft an der Universität Hamburg für das Bundesamt für Naturschutz durchgeführt hatte, war es, ein überregional gültiges umweltpädagogisches Modell zur angeleiteten und reflektierten Naturerfahrungen für bildungsbenachteiligte Kinder und Jugendliche zu entwickeln. Mit der nun veröffentlichten BfN-Schrift liegt ein entsprechendes naturpädagogisches Konzept vor, das über vier zentrale Prinzipien wirkt: Glückserfahrungen ermöglichen, Raum für Reflexion schaffen, die Bedeutungsvielfalt der Natur erschließen sowie Beteiligung und Teilhabe fördern.