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Bundesamt für Naturschutz

Kommunen machen sich stark für den Biotopverbund

Presse
Gebiete und Lebensräume
Arten
Bundesprogramm Biologische Vielfalt
18.06.2024
Berlin
Die Erfolge des Projekts „Landschaft + Menschen verbinden – Kommunen für den bundesweiten Biotopverbund“ haben die Heinz-Sielmann-Stiftung und ihre Verbundpartner jetzt in Berlin vorgestellt. Das im Bundesprogramm Biologische Vielfalt geförderte Projekt endet nach einer Laufzeit von vier Jahren im Juli 2024.
Gruppenbild der Abschlussveranstaltung des BiotopVerbund-Projekts „Landschaft + Menschen verbinden – Kommunen für den bundesweiten Biotopverbund“
Bei der Abschlussveranstaltung des BiotopVerbund-Projekts „Landschaft + Menschen verbinden – Kommunen für den bundesweiten Biotopverbund“ haben Projektbeteiligten die Ergebnisse vorgestellt

Unter den geladenen Gästen der Veranstaltung war BfN-Präsidentin Sabine Riewenherm. In ihrem Grußwort erklärte sie: „Ein bundesweiter Biotopverbund ist das Kernziel der nationalen Biodiversitätsstrategie. Vernetzte Lebensräume kommen den Pflanzen- und Tierarten zugute und auch die genetische Vielfalt innerhalb der Arten nimmt zu. Das hat sich im Projekt ,Landschaft + Menschen verbinden` eindrücklich gezeigt. So sind im Beispiel im Projektgebiet auf Rügen der Moorfrosch und die Rotbauchunke wieder nachgewiesen worden, im Ampertal bei Freising wurden nach langer Zeit wieder Wiesenbrüter wie Kiebitz und Großer Brachvogel gesichtet. Solche Projekte sind nur möglich, wenn es viele engagierte Menschen gibt, die in ihrer Region gut vernetzt sind und frühzeitig in den Dialog mit allen betroffenen Akteuren gehen.“

Die Projektpartner haben in drei Modellregionen Maßnahmen zur Aufwertung und Vernetzung von Lebensräumen verwirklicht: Auf Rügen waren Kleingewässer als Trittsteine im Biotopverbund im Fokus, in der Grafschaft Bentheim wurden Blühsäume angelegt und Verbundachsen entlang der Flüsse Vechte und Dinkel gestärkt und im Landkreis Freising haben Wiesenbrüter, Pflanzen und Insekten im Ampertal unter anderem durch die Anlage von Mulden und die Extensivierung von Wiesen sowie die Abflachung von Gräben neue Lebensräume erhalten. Die Maßnahmen zur Vernetzung von Biotopen haben schon nach kurzer Zeit positive Wirkung gezeigt: Streng geschützte oder seltene heimische Arten sind in ihre ursprünglichen Lebensräume zurückgekehrt oder haben sich neu angesiedelt. 

Eine Informationskampagne der Heinz Sielmann Stiftung hat dazu beigetragen, das Thema „Biotopverbund“ und dessen Bedeutung mehr ins öffentliche Bewusstsein zu rücken und den Kommunen und anderen Akteuren die Planung und Umsetzung zu erleichtern: Fach-Workshops brachten Vertreterinnen und Vertretern aus Kommunalpolitik, Landesämtern und Ministerien sowie verschiedener Verbände und Stiftungen zusammen. Weitere Workshops informierten Bauhofmitarbeiterinnen und -mitarbeiter über die nachhaltige Pflege der angelegten Biotope. Informationsveranstaltungen, Führungen, gemeinsame Aktionen mit Kita-, Schul- und Hochschulklassen vermittelten das Thema der Bevölkerung in den Modellregionen. 

Gefördert wird das Projekt im Bundesprogramm Biologische Vielfalt mit einem Gesamtfinanzvolumen von 2,85 Millionen Euro durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums sowie das Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern, die Ostseestiftung, das Niedersächsische Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz und den Bayerischen Naturschutzfonds. 

Hintergrund

Bundesprogramm Biologische Vielfalt

Die Umsetzung der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt (NBS) wird seit 2011 durch das Bundesprogramm Biologische Vielfalt unterstützt. Gefördert werden Vorhaben, denen im Rahmen der NBS eine gesamtstaatlich repräsentative Bedeutung zukommt oder die diese Strategie in besonders beispielhafter Weise umsetzen. Die geförderten Maßnahmen tragen dazu bei, den Rückgang der biologischen Vielfalt in Deutschland zu stoppen und mittel- bis langfristig in einen positiven Trend umzukehren. Sie dienen dem Schutz und der nachhaltigen Nutzung sowie der Entwicklung der biologischen Vielfalt und gehen über die rechtlich geforderten Standards hinaus. Akzeptanzbildende Maßnahmen der Information und Kommunikation tragen dazu bei, das gesellschaftliche Bewusstsein für die biologische Vielfalt zu stärken.

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