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Bundesamt für Naturschutz

Streuobstdiversity in Kernen im Remstal

Bundesprogramm Biologische Vielfalt
Durch großflächige Urbanisierung und landwirtschaftliche Flächennutzung ist es notwendig, Strategien zu entwickeln, die menschliche urbane Flächennutzung und Biodiversität vereinbar machen. In der Stadt Kernen werden dazu die die Stadt umgebenden Streuobstgürtel in den Fokus gerückt.
Bundesland
Baden-Württemberg
Laufzeit
01.10.2023 - 30.09.2026
Finanzvolumen
166.000 €
Förderschwerpunkt
Stadtnatur
Blütenreiche Wiese
Insektenparadies Streuobstwiese

Ein kommunales Fachkonzept für Biodiversitätsförderung in Streuobstwiesen

Hintergrund

Kernen ist eine Gemeinde im Ballungsraum Stuttgart mit 15.321 Einwohnerinnen und Einwohnern. Wie in der Region häufig, ist die Flächennutzung durch Wohn- und Gewerbegebiete sowie Erwerbslandwirtschaft geprägt. Der Siedlungsraum bietet nur begrenzt Raum zur Förderung der Biodiversität. Die umliegenden Streuobstgürtel haben jedoch ein großes Potenzial für die Förderung der Biodiversität in der Region. Diese historisch gewachsene Kulturlandschaft fördert neben Ökosystemleistungen wie etwa sauberer Luft, sauberem Wasser, CO2-Bindung und Regenwasserrückhalt auch die Artenvielfalt . Zudem sind Streuobstwiesen aufgrund ihrer Geschichte und ihrem Potenzial, die physische wie die psychische Gesundheit durch Naturerleben zu verbessern, auch direkt kulturell und gesundheitlich bedeutend. Die Verzahnung der urbanen Räume mit den Streuobstgürteln um Kernen machen diese Kulturlandschaft zu einem Schwerpunkt für die Förderung der Biodiversität und damit auch der Lebensqualität in der Stadt.

Projekt

Die folgenden Maßnahmen werden während des Projektes implementiert:

  1. Erstellung eines Fachkonzeptes zur Erhaltung und Vernetzung von Streuobstwiesen,
  2. Erfassung und Optimierung der Flächen-Pflegekonzepte und Subventionsmechanismen,
  3. Schaffung „Runder Tisch Biodiversität“ viermal pro Jahr, um alle regionalen Akteure mit einzubeziehen, beispielsweise die ortsansässige Schäferin,
  4. Kommunale Grünflächen zu Brücken für die Biodiversität ausbauen,
  5. Öffentlichkeitsarbeit und Schulungen, um Wissen zu vermitteln und Akzeptanz für Maßnahmen zu steigern,>
  6. Fokus auf vier akustisch auffällige Vogelarten (Engagement der Bürger, Gelegenheit zur Wissensvermittlung bei Exkursionen),
  7. Vermarktung von Produkten der Streuobstwiesen z.B. Saft, Schnaps, Liköre, Cidre und Produkte der Weidetiere wie z.B. Schaffleisch, Felle und Wolle. (Vermarktungsstrategie). Dies ist Teil einer dadurch entstehenden Genussstrategie: wirtschaftlicher Effekt und Wert der Ökosystemleistungen, Verbindung von Ökologie und Ökonomie.

Durch diese Maßnahmen sollen bis Projektende Ökosystemleistungen und Biodiversität der Streuobstgürtel, die Vernetzung der Biotope sowie der Wohn- und Freizeitwert der Gemeinde Kernen gesteigert werden. Das Bewusstsein für den Wert der Biodiversität und die Bereitschaft, dazu aktiv beizutragen, sollen unter allen Akteur*innen, nicht zuletzt den ortsansässigen Bürger*innen, erhöht werden, indem der direkte Dialog gesucht und Handlungsvorschläge sowie Informationen bereitgestellt werden. Dabei werden fast schon nebenbei die 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung der UN in das kommunale Leben integriert. Die biodiversitätsfördernden Maßnahmen dieses Projekts sind auf Nachhaltigkeit ausgelegt und können dadurch auch nach Projektende weiter wirken.

Projektträgerschaft

Gemeinde Kernen im Remstal
Ralf Bulling
Stettener Str. 12, 71394 Kernen im Remstal
07151 4014 177

Förderung durch

Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV)

Kontakt

Programmbüro Bundesprogramm Biologische Vielfalt
0228 3821-1809
0228 3821-1440
Heinrich-Konen-Str. 1, 53227 Bonn
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