Entwicklung von naturschutzfachlichen Zielen und Orientierungswerten für die planerische Umsetzung der doppelten Innenentwicklung
Beschreibung
FKZ: 3513 82 0500
Erschließung von Flächenpotenzialen
Mit einer Reihe von Strategien und Konzepten (z. B. Nachverdichtung, Brachflächen-recycling) sollen verstärkt innerstädtische bauliche Flächenpotenziale erschlossen werden. Diese nachhaltige städtebauliche Lenkung ist notwendig, da die Gestaltungsspielräume für die Innenentwicklung häufig eng und der ökonomische Druck auf die bauliche Verwertung dieser Flächen abhängig von den regional sehr unterschiedlichen demographischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sehr hoch sein können.
Gleichzeitig haben innerstädtische Freiräume jedoch auch eine besondere Bedeutung für die wohnortnahe Erholung und erfüllen wichtige ökologische Funktionen, z. B. als Trittsteinbiotope und als klimatische Ausgleichsflächen, die es bei der Umsetzung des Leitbildes „Innenentwicklung vor Außenentwicklung“ zu berücksichtigen gilt.
Ziele der doppelten Innenentwicklung
Dem wird die "doppelten Innenentwicklung" gerecht, sie verfolgt das Ziel, Flächenreserven baulich sinnvoll zu nutzen, gleichzeitig aber auch die Freiraumversorgung und -nutzbarkeit zu erhalten und die innerstädtischen Freiflächen zu entwickeln, miteinander zu vernetzen und qualitativ zu verbessern, d. h., es werden mit Blick auf Freiraumentwicklung sowohl quantitative als auch qualitative Zielsetzungen verfolgt.
Bundesweit werden bereits - ansatzweise - unterschiedliche Strategien der doppelten Innenentwicklung im Rahmen verschiedenster planerischer und naturschutzfachlicher Instrumentarien verfolgt.
Projektziele
Um einen verantwortungsvollen Umgang mit Freiflächen bei der städtebaulichen Innenentwicklung sicher zu stellen, bedarf es Kriterien, wie z. B. die einzelnen Flächen(typen) und ihre Funktionen zu bewerten sind und mit welchen konkreten Instrumenten diese Funktionen gesichert bzw. weiterentwickelt werden können. Ein Bedarf an Kriterien besteht insbesondere dort, wo es keine gesetzlich bindenden Vorgaben gibt und die Kommunen einen Abwägungsspielraum haben.
Im Rahmen dieses F+E-Vorhabens wurde zunächst analysiert, wie die bundesdeutschen Großstädte die Strategie der doppelten Innenentwicklung verfolgen bzw. umsetzen (u. a. Befragung der 80 bundesdeutschen Großstädte, genauere Betrachtung von Good-Practice-Beispielen und Fallbeispielen).
Im Fokus des Vorhabens stand die Entwicklung von Kriterien und konkreten Handlungsempfehlungen für die Kommunen, wie die Ziele des Naturschutzes und der Landschaftspflege in die Strategien und Konzepte für die Innenentwicklung eingebunden werden sollten. Direkte Adressaten sind innerhalb der Kommunen die für die Doppelte Innenentwicklung zuständigen Behörden/Verwaltungen (u. a. Stadtplanungs-/Bauämter, Umweltämter und Grünflächenämter) und zwar sowohl die Arbeitsebene als auch die Verwaltungsspitze.