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Bundesamt für Naturschutz

DaLLi – extensive Dachbegrünungen

Bundesprogramm Biologische Vielfalt
Dachbegrünungen können einen Beitrag zum Natur- und Klimaschutz leisten. Meist werden extensive Dachbegrünungen in konventioneller Form mit artenarmen Pflanzenmischungen aus gebietsfremden Arten und Zuchtsorten ausgeführt. Im Projekt DaLLî sollen Verfahren und Maßnahmen für naturschutzfachlich hochwertige extensive Dachbegrünungen mit gebietseigenen Wildpflanzen entwickelt werden.
Bundesland
Niedersachsen
Laufzeit
01.04.2020 - 31.03.2024
Finanzvolumen
558.000 €
Förderschwerpunkt
Weitere Maßnahmen von besonderer repräsentativer Bedeutung für die Strategie

DaLLî – extensive Dachbegrünungen in urbanen Landschaften als Lebensraum für Insekten

Hintegrund

Konventionelle extensive Dachbegrünungen mit artenarmen Pflanzenmischungen aus gebietsfremden Arten und Zuchtsorten (z.B. Sedum oder Phedimus spp.) sind für heimische blütenbesuchende Insekten nur sehr eingeschränkt nutzbar, da sie aus artenarmen Pflanzenmischungen bestehen und geeignete Nisthabitate meist fehlen. Dies gilt insbesondere für stärker spezialisierte Arten wie oligolektische Wildbienen, die ausschließlich Pollen bestimmter Pflanzenarten oder -familien sammeln.

Projekt

Im Projekt „DaLLî – extensive Dachbegrünungen in urbanen Landschaften als Lebensraum für Insekten“ werden Verfahren für die Anlage naturschutzfachlich hochwertiger extensiver Dachbegrünungen mit gebietseigenen Wildpflanzen aus regionaltypischen Sandmagerrasen weiterentwickelt und hinsichtlich ihrer Wirksamkeit als Habitat für blütenbesuchende Insekten auf sechs Modelldächern in Nordwestdeutschland evaluiert und ggfs. optimiert. Um die Potenziale von Gründächern nicht nur als Nahrungs- sondern auch als Nistplatz für Insekten zu untersuchen, werden auf den naturnah begrünten Modelldächern Nisthabitate, wie (vegetationsarme) Sandlinsen, Totholz und gebündelte Pflanzenstängel eingebracht. Diese Maßnahmen werden bezüglich ihrer Wirksamkeit als Nisthabitate für Insekten getestet. Zum Vergleich werden auch konventionell begrünte Dächer untersucht. Über die Erarbeitung von Empfehlungen zu Saatmischungen für Dachbegrünungen mit Wildpflanzen für weitere ausgewählte Herkunftsregionen Deutschlands, werden die Projektergebnisse auch bundesweit übertragbar gemacht.

Wissenstransfer und Informationen für die Öffentlichkeit

Die Ergebnisse des Projektes werden mit verschiedenen Zielgruppen, wie dem Bundesverband GebäudeGrün e.V. und dem Osnabrücker Bienenbündnis diskutiert. Architekten, Unternehmen, Behörden, Planungsbüros und interessierte Privatleute werden über die Maßnahmen für insektenfördernde Dachbegrünungen informiert. Ziel ist es, die Akzeptanz und Bereitschaft für die Umsetzung solcher Maßnahmen innerhalb dieser Akteursgruppen zu fördern. Hierzu sollen im Projekt sowohl zielgruppenspezifische Fortbildungsveranstaltungen entwickelt und durchgeführt als auch praxisorientierte Handlungsempfehlungen erarbeitet und veröffentlicht werden.

Für die interessierte Öffentlichkeit wird zudem eine Ausstellung zum Thema „Schutz und Entwicklung von Lebensräumen für Insekten“ unter besonderer Berücksichtigung von Gründächern erarbeitet. Darüber hinaus sind Umweltbildungsangebote für Schülerinnen und Schüler vorgesehen.

Drei der insgesamt sechs naturnah begrünten Modelldächer werden durch die Kooperationspartner Alfred- Töpfer Akademie für Naturschutz (NNA), Friedrich Lütvogt GmbH & Co. KG sowie der GEWOBA AG auf ihren Gebäuden angelegt und finanziert. Diese und weitere Kooperationspartner fungieren zudem Multiplikatoren.

Projektträgerschaft

Hochschule Osnabrück
Prof. Dr. Kathrin Kiehl
Fakultät Agrarwissenschaften und Landschaftsarchitektur
Oldenburger Landstr. 24, 49090 Osnabrück
0541 9695042

Förderung durch

Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV)

Kontakt

Programmbüro Bundesprogramm Biologische Vielfalt
0228 3821-1809
0228 3821-1440
Heinrich-Konen-Str. 1, 53227 Bonn
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