Stabile xerothermophile Gebüschformationen mit Buxus sempervirens an Felshängen (Berberidion p.p.)
Natürliche Waldmäntel der buchsreichen Trockenwälder auf Kalk und xerothermophile Gebüsche trocken-warmer Standorte mit Buchs mit ihren Saumgesellschaften des Verbandes Geranion sanguinei auf kalkhaltigem und silikatischem Substrat.
Beschreibung
Diese wärmeliebende Gebüschformation wird durch den Buchsbaum (Buxus sempervirens) gekennzeichnet. Der Lebensraumtyp kommt in natürlichen Waldmänteln und an Felsabhängen auf Kalk und Silikatgestein vor. Wärmeliebende Säume z. B. mit Blutstorchschnabel begleiten die Buchsgebüsche.
Verbreitung
Diese wärmeliebende Gebüschformation kommt auf Rendzinen (Kalk) oder Rankern (Schiefer) an südexponierten Steilhängen vor. Die Standorte befinden sich in der kollinen bis submontanen Stufe in wintermildem Klima. In Deutschland sind nur zwei Vorkommen aus Rheinland-Pfalz (Moseltal, auf Schiefer) und eines aus Baden-Württemberg vom Dinkelberg (bei Grenzach-Wyhlen, auf Kalk) bekannt.
Gefährdung
Gefährdungsursachen können geplante Aufforstungen bzw. Erweiterungen von Weinbergen sein. Biozideinsatz auf angrenzenden Flächen (Verdriftung) beeinträchtigt die Qualität der Vorkommen.
Schutz
Eine Pflege der Bestände ist in der Regel nicht notwendig. Die beiden bekannten Vorkommen in Deutschland liegen fast vollständig in Naturschutzgebieten. Im Moseltal ist in den Randbereichen ggf. auf mögliche Biozidverdriftung aus den Weinbergen zu achten.
Kartierungshinweise
Voraussetzung für die Zuordnung zu diesem Lebensraumtyp ist das natürliche Vorkommen von Buxus sempervirens (teilweise dominant). In die Abgrenzung sind größere Gruppen zu integrieren, einzelne Büsche sind nicht zu erfassen; die Saumvegetation der trockenwarmen Säume ist mit einzuschließen. Künstliche Anpflanzungen von Buchs (Parkanlagen, Friedhöfe etc.) sind ausgeschlossen.