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Bundesamt für Naturschutz

Tagebaulandschaft von Berzdorf

Abgrenzung der Landschaft "Tagebaulandschaft von Berzdorf" (44002) Vergrößern
Abgrenzung der Landschaft "Tagebaulandschaft von Berzdorf" (44002), Kartengrundlage: © GeoBasis-DE/ BKG 2007
Bundesland
Sachsen
Landschaftsgroßeinheit
Deutsche Mittelgebirgsschwelle
Landschaftstyp
3.4 Heide- bzw. magerrasenreiche Kulturlandschaft
Landschafts-ID
44002
Fläche in km²
19 km2
Abgrenzung der Landschaft "Tagebaulandschaft von Berzdorf" (44002) Vergrößern
Abgrenzung der Landschaft "Tagebaulandschaft von Berzdorf" (44002), Kartengrundlage: © GeoBasis-DE/ BKG 2007

Beschreibung

Das Becken von Berzdorf wird seit Jahrzehnten durch Tagebaue und große Industrieanlagen geprägt. Auf den nicht mehr im Abbau befindlichen Flächen haben sich Flächen mit Pioniervegetation und lichten Gehölzbeständen entwickelt. Das Tagebau-Restloch hat sich zu einem See entwickelt.
In dieser Landschaft ist der Abbau von Braunkohle vorherrschend. Der See soll, wie viele andere ehemalige Tagebaurestlöcher, neben der optischen Landschaftsgestaltung der Freizeitnutzung dienen. Errichtet ist im Süden bereits ein Bootshafen mit einer 150 Meter langen Kaimauer. Seit September 2007 hat der Hafen seinen Betrieb aufgenommen und bietet neben Segelrundfahrten auch Lehrgänge für den Erwerb des Bootsführerscheins bzw. Segelscheins.
Bedingt durch die starke anthropogene Nutzung ist die gesamte Landschaft als naturschutzfachlicher Defizitraum anzusehen. Es gibt erhebliche Schädigungen des Landschaftsbildes, der Luft, des Bodens und des Wasserhaushaltes. Lediglich kleiner Bereiche der Landschaft sind als Schutzgebiete ausgewiesen. Die größte Rutschung in diesem Tagebau und sogar im gesamten Deutschland begann im Herbst 1980 und konnte erst mehr als 10 Jahre später gestoppt werden. Insgesamt bewegten sich mehr als 100 Mill. m³ Erdmassen ca. 300 m in östliche Richtung, dadurch kam es zu Schwelbränden in den darunter liegenden Kohleschichten. Durch diese Rutschung blieb die gesamte Hanglage seit 1980 ohne wesentliche Beeinflussung. Im Juni 2004 wurde das Gebiet der Rutschung "P" mit einer Fläche von ca. 112 ha als zukünftiges Naturschutzgebiet sichergestellt. In diesem Gebiet wurden 17 gefährdete Pflanzenarten, 52 Vogelarten, 8 Amphibien- und 5 Reptilienarten (u.a. Kreuzotter, Ringelnatter, Kammmolch und Laubfrosch) nachgewiesen.

Schutzgebietsanteile

FFH-Gebiete
0,37 %
Vogelschutzgebiete
0 %
Naturschutzgebiete
5,26 %
Nationalparke
0 %
sonst. Schutzgebiete
0 %
Effektiver Schutzgebietsanteil
5,63 %
(% Gesamtlandschaftsfläche, Stand 2010)
Hinweis
Vorschläge für Ergänzungen oder Korrekturen zur vorliegenden Landschaftsbeschreibung bitten wir uns mitzuteilen.
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