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Bundesamt für Naturschutz

Hoher Westerwald

Abgrenzung der Landschaft "Hoher Westerwald" (32200) Vergrößern
Abgrenzung der Landschaft "Hoher Westerwald" (32200), Kartengrundlage: © GeoBasis-DE/ BKG 2007
Bundesland
Hessen
Nordrhein-Westfalen
Rheinland-Pfalz
Landschaftsgroßeinheit
Deutsche Mittelgebirgsschwelle
Landschaftstyp
3.6 Gehölz- bzw. waldreiche grünlandgeprägte Kulturlandschaft
Landschafts-ID
32200
Fläche in km²
346 km2
Abgrenzung der Landschaft "Hoher Westerwald" (32200) Vergrößern
Abgrenzung der Landschaft "Hoher Westerwald" (32200), Kartengrundlage: © GeoBasis-DE/ BKG 2007

Beschreibung

Der Hohe Westerwald ist eine nach Südwesten geneigte, allseitig entwässerte, randlich zerlappte und ungleichmäßig, zumeist schwach bewaldete, 500 bis 600 m hohe Basalthochfläche. Diese unterteilt sich in die Teillandschaften Westerwälder Basalthochfläche und Neunkhausen-Weitefelder Plateau. Die Westerwälder Basalthochfläche ist eine nahezu entwaldete, weitgespannte, im Ganzen flachwellige und mäßig zertalte Basalthochfläche in durchschnittlich 550 m Höhe mit einzelnen bis über 650 m ü. NN aufsteigenden Erhebungen. Das Neunkhausen-Weitefelder Plateau ist eine fast ebene und offene, gering zertalte und nur von Nordosten her stärker erodierte, ca. 480 m ü. NN gelegene Hochfläche. Der durchschnittliche Jahresniederschlag liegt bei 1.000 mm, die mittlere Jahresdurchschnittstemperatur bei 6 °C.
Die Westerwälder Hochfläche weist vermoorte Talmulden auf. Extensiv genutzte Weideflächen mit großen, wollsackartig verwitterten Basaltblöcken und niedrigen Bäumen und Büschen sind typisch. Die langgestreckten niedrigen Hecken sind anthropogen. Aufgrund des feuchtkühlen, windreichen Klimas ist der Hohe Westerwald für den Ackerbau wenig geeignet. Die feuchten Talmulden des Neunkhausen-Weitefelder Plateaus werden durchweg von Grünland eingenommen. Die trockeneren Erhebungen werden ackerbaulich genutzt. Der Anteil an Erholungsflächen ist sehr hoch.
Charakteristisch sind Buchenwälder der montanen Lagen (vorherrschend Perlgrasbuchenwälder, durchdrungen von Zahnwurz-Buchenwäldern). Auf frischeren Standorten sind oft Bergahorn-Mischbestände eingestreut, häufig auf mit Blockschutt durchsetzten Hangbereichen. Auf feuchten Standorten sind Traubenkirschen-Erlen-Eschenwälder, Hainmieren-Erlenwälder oder krautreiche Erlensumpfwälder von naturschutzfachlicher Bedeutung. Weit verbreitet sind die Gehölzsukzessionen in verschiedenen Stadien auf ehemaligen Hutungsflächen. Charakteristisch sind auch die bodensauren Magerrasen und Zwergstrauchheiden. Als FFH-Gebiete erfaßt sind flächendeckend im Norden und in der Mitte überproportional viele Waldkomplexe (sieben), davon drei einschließlich Bachtal und vier Magerrasen, davon eine teilweise mit Feuchtgebieten. Besondere Artenvorkommen: Blauschillernder Feuerfalter, Skabiosenscheckenfalter, Großer Heufalter, Raubwürger, Braunkehlchen, Schwarzfleckiger Grashüpfer, Warzenbeißer. Kleine NSG liegen im Südwesten. Weite Bereich der Landschaft gehören zum EU-Vogelschutzgebiet "Westerwald".

Schutzgebietsanteile

FFH-Gebiete
19,95 %
Vogelschutzgebiete
40,17 %
Naturschutzgebiete
3,53 %
Nationalparke
0 %
sonst. Schutzgebiete
0 %
Effektiver Schutzgebietsanteil
44,42 %
(% Gesamtlandschaftsfläche, Stand 2010)
Hinweis
Vorschläge für Ergänzungen oder Korrekturen zur vorliegenden Landschaftsbeschreibung bitten wir uns mitzuteilen.
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