Öffnet eine externe Seite Link zur Startseite

Bundesamt für Naturschutz

Siegen und Umgebung mit Haubergen

Bundesland
Hessen
Nordrhein-Westfalen
Rheinland-Pfalz
Landkreis / Kreisfreie Stadt
Siegen-Wittgenstein, Lahn-Dill-Kreis, Altenkirchen (Westerwald)
Landschafts-ID
161
Naturraum
Siegerland, Hochsauerland (Rothaargebirge), Mittelsieg-Bergland, Dilltal, Westsauerländer Oberland, Hoher Westerwald

Wertgebende Merkmale (Vielfalt, Eigenart und Schönheit)

Mittelgebirgslandschaft im Kernbereich des Siegerlandes mit Siegen und Umgebung; Spuren historischen Eisenerz-Abbaus (seit vor- und frühgeschichtlicher Zeit belegt, seit dem Mittelalter auch von Silber); eisenzeitliche Wallburganlagen; Verhüttungsstellen, Hohlwege zum Waren- und Rohstofftransport und mehrere Burganlagen als Zeugen mittelalterlicher Herrschaftsstruktur (z. B. Burg Wildenburg bei Friesenhagen); Siegener Hecke, ein spätmittelalterliches bis neuzeitliches die gesamte Stadt Siegen umgebendes Landwehrsystem; die städtebaulich prägende mittelalterlich-neuzeitliche Residenzstadt Siegen mit dem Burgberg, der Nikolaikirche, dem Oberen Schloss und seiner Altstadt; der nach einem Stadtbrand einheitlich 1666 neu angelegte „Alte Flecken“ Freudenberg; reiche Vorkommen von Eisenerzen bis in das 20. Jh. hinein intensiv abgebaut, wovon Überreste zahlloser Pingen, Stollensysteme, Hütten- und Hammerwerke zeugen; die ehemaligen Stahlwerke Krupp mit Spitzkegelhalde in Siegen-Geisweid (durch wesentliche Sichtbezüge ausgezeichnet); Siegerländer Hauberge als regional typische und weltweit einzigartige Niederwaldbewirtschaftung mit einem streng geregelten Bearbeitungszyklus und genossenschaftlicher Organisation; auch nach Aufgabe des historischen „Hauens“ kennzeichnen die Sukzessionsfolgen als eichen- und birkenreiche Laubwälder das Siegerländer Landschaftsbild, diese Art der Niederwaldbewirtschaft begann im 14. Jh. (z. B. Giebelwald); des Weiteren kleinparzellierte, durch zahlreiche Gehölze, besonders an Geländestufen, gegliederte Feldflur, teils mit Streuobst; alte Hutungen, extensive montane Wiesen- und Weidekomplexe u. a. in den Talzügen der zahlreichen, oft naturnah ausgeprägten Mittelgebirgsbäche

Landschaft mit hoher Bedeutung für das natürliche und kulturelle Erbe als

Naturlandschaft
Historisch gewachsene Kulturlandschaft
Naturnahe Kulturlandschaft ohne wesentliche Prägung durch technische Infrastruktur
Sonstige besondere Einzellandschaft

Landschaft mit hoher Bedeutung für das Landschaftserleben/die landschaftsgebundene Erholung

Soweit nicht anders angegeben, haben die den obigen Landschaftsbestimmungen zugeordneten Landschaften per se auch eine hohe Bedeutung für das Landschaftserleben/die landschaftsgebundene Erholung.

Ausschließlich bedeutsam für das Landschaftserleben/die landschaftsgebundene Erholung (gesamthaft/in Teilbereichen)

Abgrenzung

Übernahme der Kulisse „31.01 - Siegen und Umgebung“ aus dem Kulturlandschaftlichen Fachbeitrag zur Landesplanung in NW. Erweiterung südlich und östlich mit Hilfe der landesweiten Landschaftsbildbewertung (herausragend) in NW (LB 3.3-A-(26) „Hellerbergland“, LB 5.1-C-(27) „Lippe-Holzhausen-Niederdresselndorf“) und in Hessen um Kernbereiche der Kulissen „Offdillner Haubergslandschaft“ und „Oberes Dilltal“ aus Nowak & Schulz 2004 (Potential für das Landschafts- und Naturerleben Stufe „sehr hoch“); Einbindung historisch gewachsener Niederwälder und weiterer wertgebender Merkmale (u. a. Friesenhagen, Rodungsinseln)

Stand Steckbrief und Raumkulisse 2022

Zurück nach oben