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Bundesamt für Naturschutz

Lippe – Anreppen – Boker Heide

Bundesland
Nordrhein-Westfalen
Landkreis / Kreisfreie Stadt
Hamm, Gütersloh, Paderborn, Soest, Warendorf
Landschafts-ID
134
Naturraum
Ostmünsterland, Kernmünsterland

Wertgebende Merkmale (Vielfalt, Eigenart und Schönheit)

Kulturlandschaft an der Lippe zwischen Paderborn und Hamm/Westfalen; Boker Heide zwischen Delbrücker Rücken (Grundmoränenzug) und Binnendünen entlang des Nordufers mit nährstoffarmen Sand- und Podsolböden, viele Jahrhunderte extensive Hutenutzung bis zum Bau des Boker Kanals, der zur intensiveren Grünlandnutzung (Bewässerungswiesen) führte (u. a. Futterbeschaffung für die Militärpferde im benachbarten Truppenübungsgebiet Senne); verbleibende naturnahe Fluss- und Aueabschnitte mit typischen Lebensraumkomplexen, z. B. unterhalb von Lippstadt; vier Streusiedlungsformen auf engstem Raum: Drubbelsiedlung mit Langstreifenflur in Untereichen, Einzelhöfe mit Blockfluren im Bereich Hagen, Hagenhufensiedlung am Südrand des Delbrücker Rückens im Bereich Riege, Köttersiedlungen im Bereich der ehemaligen Gemeinheit; daneben das Kirchdorf Kirchboke und die Kleinstadt Delbrück als geschlossene Siedlungsformen; 1850-1853 geschaffenes Kanalsystem mit Rückhalteschützen, Ableite- und Rückleitekanälen über die für die Rieseltechnik gewölbt angelegten, grabenumsäumten Wiesen als ein für Westfalen-Lippe zentrales Beispiel der Veränderung einer Kulturlandschaft durch Meliorationsmaßnahmen des preußischen Staates bzw. einer halbstaatlichen „Sozietät“; konstituierende Bodendenkmäler: von Kaiser Tiberius 4/5 n. Chr. angelegte, später nie überbaute, Römerlager Anreppen (internationale Bedeutung), frühmittelalterliche Hünenburg bei Boke und der Burg- und Schlossplatz Ringboke mit frühneuzeitlicher Befestigung; weitere Merkmale: westlich von Lippstadt bis Herzfeld bedeutende archäologische Funde beiderseits der Lippe, östlich die mittelalterliche Burg Lipperode; konstituierende Baudenkmäler: Historischer Stadtkern Lippstadt (Plangrundriss aus dem späten 12. Jh., Sakralbauten seit dem 13. Jh. und bürgerliche Bebauung überwiegend seit dem 17. Jh., bedeutende Wasserbauwerke), bäuerliche Streu- und Dorfsiedlung (Heringhausen, Herzfeld) über hochwasserfreien Terrassen, Wasserschlösser der Lipperenaissance (Hovestadt, Overhagen), Kloster Benninghausen, Wasserbau an der Lippe (von den Schleusen und Schleusenwärterhäusern der 1820er Jahre bis zum ökologischen Rückbau seit 1990)

Landschaft mit hoher Bedeutung für das natürliche und kulturelle Erbe als

Naturlandschaft
Historisch gewachsene Kulturlandschaft
Naturnahe Kulturlandschaft ohne wesentliche Prägung durch technische Infrastruktur: v. a. im Bereich der Erweiterung der Lippe
Sonstige besondere Einzellandschaft

Landschaft mit hoher Bedeutung für das Landschaftserleben/die landschaftsgebundene Erholung

Soweit nicht anders angegeben, haben die den obigen Landschaftsbestimmungen zugeordneten Landschaften per se auch eine hohe Bedeutung für das Landschaftserleben/die landschaftsgebundene Erholung.

Ausschließlich bedeutsam für das Landschaftserleben/die landschaftsgebundene Erholung (gesamthaft/in Teilbereichen)

Abgrenzung

Übernahme der Kulisse „7.02 - Lippe – Anreppen – Boker Heide“ aus dem Kulturlandschaftlichen Fachbeitrag zur Landesplanung in NW. Erweiterungen an der Lippe durch herausragende Landschaftsbildbewertung und Schutzgebietskulissen (NSG/FFH), auch im Bereich der Lippeniederung zwischen Heitwinkel und Mantinghausen, geringfügige Kürzung im östlichen Bereich entlang der BAB 33

Stand Steckbrief und Raumkulisse 2022

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