Industriekulturlandschaft Ferropolis
Wertgebende Merkmale (Vielfalt, Eigenart und Schönheit)
Postindustriell geprägte Bergbaufolgelandschaft des ehemaligen Braunkohletagebaus Golpa Nord; Projektgebiet des vom Bauhaus initiierten „Industriellen Gartenreichs Dessau-Bitterfeld-Wittenberg“; nach der vollständigen Auskohlung erfolgte, heute auf einer Halbinsel im Gremminer See gelegen, 1995 die Gründung von „Ferropolis – Die Stadt aus Eisen“ als Veranstaltungs- und Erinnerungsort an eine etwa 150 Jahre andauernde Bergbautätigkeit in Mitteldeutschland, Ausstellung von fünf ehemaligen Großgeräten zur Braunkohleförderung (u. a. Schaufelradbagger, Eimerkettenbagger und Absetzer) als weltweit einzigartiges Ensemble solcher Industriedenkmäler; Zschornewitz mit gartenstädtischer Werkssiedlung („Kolonie“) und stillgelegtem, teilweise rückgebautem Kraftwerk, welches 1915 errichtet und seinerzeit das größte Braunkohlekraftwerk europaweit darstellte (Industriedenkmal); Referenzstandort der EXPO 2000; zu Seen umgestaltete, geflutete Restlöcher: Gremminer See, Barbarasee, Gröbener See, Zschornewitzer See sowie rekultivierte Bereiche wie Halden; Erschließung der etwa 130 ha großen und ca. 50 m hohen Halde „Barbara-Höhe“ für die Erholungsnutzung (Weitblicke) sowie zur Produktion erneuerbarer Energien (Windpark); Bestandteil der „Europäischen Route der Industriekultur“ und der „Straße der Braunkohle“
Landschaft mit hoher Bedeutung für das natürliche und kulturelle Erbe als
Landschaft mit hoher Bedeutung für das Landschaftserleben/die landschaftsgebundene Erholung
Soweit nicht anders angegeben, haben die den obigen Landschaftsbestimmungen zugeordneten Landschaften per se auch eine hohe Bedeutung für das Landschaftserleben/die landschaftsgebundene Erholung.
Abgrenzung
Abgrenzung anhand wertgebender Merkmale: (landschaftsprägende) Tagebau-Restseen, Hochhalde „Barbara-Höhe“, Zschornewitz (Luftbild/DGM, DTK)
Stand Steckbrief und Raumkulisse 2022