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Bundesamt für Naturschutz

Salamanderpest als Gefährdungsursache für Schwanzlurche

Presse
Arten
17.06.2024
Bonn
Neue Publikation mit Daten des BfN zeigt: Die Salamanderpest ausgelöst durch den Chytridpilz (Bsal) breitet sich weiter in Deutschland aus. Stand 2024 wurden Bsal in den Bundesländern Rheinland-Pfalz, NRW, Bayern und Hessen bei heimischen Schwanzlurchen nachgewiesen.
Ein mit dem Erreger Bsal infizierter Feuersalamander
Ein mit dem Erreger Bsal infizierter Feuersalamander aus einer betroffenen Population im Ruhrgebiet (NRW). Krankhafte Hautveränderungen durch die Salamanderpest sind hier vor Allem im vorderen Augenbereich zu sehen.

Die Ergebnisse aus dem BfN Projekt "Monitoring und Entwicklung von Vorsorgemaßnamen zum Schutz vor der Ausbreitung des Chytridpilzes Batrachochytrium salamandrivorans („Bsal“) im Freiland", wurde zusammen mit Daten und Informationen einer breiten Allianz aus Autor*innen aus Wissenschaft und Naturschutz in der Zeitschrift für Feldherpetologie veröffentlicht.

Die Publikation (Boening et al. 2024 „Die Salamanderpest: Charakterisierung, Ausmaß, Situation in Deutschland, Handlungsempfehlungen“) stellt den Stand des Wissens zu Bsal in Deutschland 2024 umfangreich dar und gibt Hinweise zu Maßnahmen für den Naturschutz und zur Etablierung von Aktionsplänen.

Hintergrund

In Beständen der europäischen Schwanzlurche (Salamander und Molche) breitet sich seit einigen Jahren der invasive Pilz Batrachochytrium salamandrivorans (kurz Bsal) aus. Er befällt die äußerst sensible und überlebenswichtige Haut der Lurche und kann das Krankheitsbild „Salamanderpest“ auslösen. In Laboruntersuchungen verlief eine Infektion mit Bsal bei Schwanzlurchen fast aller europäischen Arten tödlich.

Insbesondere beim Feuersalamander (Salamandra salamandra), der sehr empfindlich für die Erkrankung ist, hat die „Salamanderpest“ in den Niederlanden, Belgien und Deutschland seit der Erstbeschreibung im Jahr 2013 zu lokalen und regionalen Bestandsverlusten geführt.

Das BfN förderte zwischen 2018 und 2021 das FuE-Projekt „Monitoring und Entwicklung von Vorsorgemaßnahmen zum Schutz vor der Ausbreitung des Chytridpilzes Batrachochytrium salamandrivorans („Bsal“) im Freiland“. In Zusammenarbeit mit den Universitäten Trier, Braunschweig und Leipzig sowie den Biologischen Stationen der Städteregion Aachen und des Kreises Düren, wo der Erreger in Deutschland zum ersten Mal auftrat, wurde erforscht, wie, wo und in welcher Geschwindigkeit sich Bsal im Freiland ausbreitet. Dies ermöglichte eine erste Gefährdungsbeurteilung des Feuersalamanders und weiterer betroffener Amphibienarten. Zudem wurden Maßnahmen erarbeitet, um die Auswirkungen der Salamanderpest zu reduzieren.

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