Ziel der Dialogveranstaltung auf der Insel Vilm war es, aktuelle Anwendungsfelder von KI zu diskutieren sowie die unterschiedlichen Perspektiven auf den Einsatz von KI im Naturschutz sichtbar zu machen. Die Tagung im Juni 2022 zeigte, dass KI und ML zu Naturschutzzwecken sehr vielfältig eingesetzt werden können: Einerseits kann KI die Modellierung von Artverbreitungen oder Aussterberisiken voranbringen. Andererseits wird KI bereits verbreitet für die optische und akustische Arterkennung eingesetzt, um Fauna, Flora und Landschaften aus unterschiedlichen Quellen wie Satellitendaten, Wildtierkameras oder mobilen Endgeräten zu klassifizieren.

Die interdisziplinäre Tagung mit Akteur*innen aus Forschung, Politik, Nichtregierungsorganisationen und Wirtschaft ermöglichte einen übergreifenden Wissensaustausch und das Ableiten von Bedarfen aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Die Veranstaltung hat aufgezeigt, dass eine intensive, inter- und transdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen unterschiedlichen Disziplinen für die zweckmäßige und erfolgreiche Entwicklung von KI-Systemen notwendig ist.

Der Tagungsband ordnet das Themenfeld ein und dokumentiert die bereits bestehende Projektevielfalt im Naturschutz. Abgeleitet von den diskutierten Bedarfen werden auch erste Leitplanken für die zukünftige Ausgestaltung von KI-Anwendungen im Naturschutz aufgezeigt. Die BfN-Schriften „Künstliche Intelligenz im Naturschutz – Forschung, Praxis & Leitplanken“ richtet sich an Forschende, Praktiker*innen im Naturschutz sowie an Entscheidungsträger*innen in Politik und Verwaltung.

Die Internationale Naturschutzakademie Insel Vilm (INA) hat die Tagungsreihe „NaturschutzDigital“ zusammen mit dem BfN-Fachgebiet „Strategische Digitalisierung in Natur und Gesellschaft“ 2021 ins Leben gerufen. Die ersten beiden Dialogveranstaltungen der Reihe näherten sich dem Themenfeld Naturschutz und Digitalisierung in seiner Breite an. Hierzu ist ebenfalls ein Tagungsband als BfN-Schrift (640) erschienen. 2023 widmete sich die Tagung dem Thema „Innovative Digitalformate in der Naturschutzbildung“. Für die kommenden Jahre ist eine Fortsetzung der Veranstaltungsreihe geplant.