Im Jahr 2017 hat das Bundesamt für Naturschutz zuletzt nach 1994 und 2006 die Rote Liste der gefährdeten Biotoptypen Deutschlands veröffentlicht. Sie dient als Standardwerk bei allen Naturschutz-bezogenen Untersuchungen von Lebensräumen, wie zum Beispiel für bundesweite Kartierungen.

Vielfältige Anforderungen an Aktualisierung

Vorbereitungen für eine aktualisierte, vierte Fassung der Roten Liste Biotoptypen standen im Juni 2024 im Mittelpunkt eines BfN-Fachgesprächs zwischen Vertreter*innen von BfN, Bundes- und Landesbehörden, dem Rote Liste Zentrum des BfN, dem Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU), der DBU Naturerbe GmbH, der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben sowie Planungsbüros.

Die Anforderungen an die Fortschreibung sind vielfältig. Vor dem Hintergrund der im Juni 2024 verabschiedeten Wiederherstellungs-Verordnung der EU (W-VO) hat die Rote Liste Biotoptypen in Zukunft besondere Relevanz. 

Die W-VO hat zum Ziel, bis 2030 auf 20 Prozent der Land- und Meeresflächen der EU Wiederherstellungsmaßnahmen durchzuführen. Die Rote Liste Biotoptypen dient dabei als wichtige Datengrundlage zur Erstellung des nationalen Wiederherstellungsplanes – ein zentrales Instrument zur Umsetzung der W-VO. Darin werden Maßnahmen und finanzielle Mittel formuliert, mit denen die Ziele der W-VO erreicht werden sollen.

Viele notwendige Daten für die Fortschreibung der Roten Liste Biotoptypen auf Bundesebene sind bereits vorhanden: Die Aktualisierung der entsprechenden Listen der Bundesländer und fortlaufende Biotopkartierungen haben stattgefunden bzw. sind in Bearbeitung. Der neue Fauna-Flora-Habitat (FFH)-Bericht, der den Erhaltungszustand der Lebensraumtypen und Arten der FFH-Richtlinie beschreibt und bewertet, befindet sich ebenfalls in Vorbereitung.

Mehr gesamtgesellschaftliche Relevanz

Alle Teilnehmer*innen waren sich in der Diskussion einig, dass die Rote Liste Biotoptypen in Zukunft gesamtgesellschaftlich noch besser verbreitet werden soll, um mehr Bewusstsein für den notwendigen Schutz der Biotoptypen zu schaffen. Für die Veröffentlichung im Jahr 2027 sind deshalb zeitgemäße Verbreitungswege und Veröffentlichungsformate geplant – sowohl als Printmedium als auch in einem Online-Format und einem Online-Tool.