Öffnet eine externe Seite Link zur Startseite

Bundesamt für Naturschutz

Auf zu neuen Ufern: Projekt an der Unteren Wümme gestartet

Presse
Gewässer und Auen
Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz
Bundesprogramm Blaues Band
25.06.2024
Bremen
Die „Auenlandschaft Untere Wümme“ steht im Mittelpunkt eines neuen Blauen Band-Projekts, das im Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK) gefördert wird. Die Auftaktveranstaltung mit Bremens Umweltsenatorin Kathrin Moosdorf und dem niedersächsischen Umweltminister Christian Meyer fand am 25. Juni in Bremen statt.
Kathrin Moosdorf (Umweltsenatorin Bremen), Georg Musiol (Projektleiter bei der Stiftung NordwestNatur gGmbH), Rebekka Lemb (Geschäftsführerin Stiftung Nordwest Natur) und Christian Meyer (Umweltminister Niedersachsen) bei der Auftaktveranstaltung an der Unteren Wümme
Auftaktveranstaltung an der Unteren Wümme: Kathrin Moosdorf (Umweltsenatorin Bremen), Georg Musiol (Projektleiter bei der Stiftung NordwestNatur gGmbH), Rebekka Lemb (Geschäftsführerin Stiftung Nordwest Natur) und Christian Meyer (Umweltminister Niedersachsen).

Die Flusslandschaft der Unteren Wümme ist Teil eines wassergeprägten, national bedeutsamen Biotopverbundes beidseits der Landesgrenze von Bremen und Niedersachsen und zugleich Teil des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000. Der 18 Kilometer lange Flusslauf der Wümme ist allerdings infolge der Vertiefung der Unterweser enormen Wasserstandsschwankungen durch die Gezeiten ausgesetzt und dadurch erheblich geschädigt. 

Das neue Projekt zielt vor allem darauf ab, bei Niedrigwasser mehr Wasser in den Auenbereichen zurückzuhalten, Schilfröhrichte dauerhaft nass zu halten und naturnahe Auengewässer zu entwickeln. So sollen unter anderem strömungsberuhigte Flachgewässer angelegt werden, um Pflanzen und Tieren wie Fischen, Insekten und Vögeln ihre angestammten Lebensräume zurückzugeben. In der jetzt laufenden ersten Projektphase wird zunächst eine sorgfältige Bestandsaufnahme des Naturhaushalts im Projektgebiet vorbereitet. Zudem stehen Gespräche mit Grundeigentümern und Pächtern an, bevor die Planung von Baumaßnahmen beginnt. Mit diesen Maßnahmen trägt das Projekt nicht nur zum natürlichen Klimaschutz bei, sondern auch zu einem wesentlichen Ziel des Bundesprogramms Blaues Band Deutschland, einen länderübergreifenden Biotopverbund entlang der Bundeswasserstraßen zu entwickeln.

Nach einer intensiven Vorbereitungsphase ist das Vorhaben mit einer Laufzeit von sieben Jahren und einem Gesamtbudget von rund 7,6 Millionen Euro im November 2023 gestartet. Insgesamt 5,7 Millionen Euro erhält das Projekt aus dem Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK) des Bundesumweltministeriums. Neben den beiden Bundesländern Bremen und Niedersachsen unterstützen auch der WWF Deutschland und der BUND Bremen das Projekt finanziell. Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) betreut das Projekt fachlich. Die NordWestNatur gGmbH, eine Tochter der Stiftung NordWestNatur, kooperiert als Projektträgerin bei der Umsetzung eng mit regionalen Akteuren wie dem Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Weser-Jade-Nordsee, dem Landkreis Osterholz, dem NLWKN Verden oder dem Bremischen Deichverband am rechten Weserufer. 

Hintergrund

Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK)

Mit dem Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK) will die Bundesregierung entscheidend dazu beitragen, den allgemeinen Zustand der Ökosysteme in Deutschland deutlich zu verbessern und so ihre Resilienz und ihre Klimaschutzleistung zu stärken. Neben Treibhausgasminderung und Negativemissionen wird auch ein Beitrag zur Klimaanpassung erreicht. Die Natur an Land und im Meer soll besser geschützt und widerstandsfähiger werden, um dauerhaft zu den nationalen Klimaschutzzielen beizutragen. Die Land- und Forstwirtschaft soll nachhaltig werden und mehr Raum lassen für eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt auf den bewirtschafteten Flächen. 

Bundesprogramm Blaues Band 

Deutschlands Wasserstraßen sollen wieder naturnäher werden. Das ist das Ziel des Bundesprogramms „Blaues Band Deutschland“ (BBD), einer gemeinsamen Initiative von Bundesverkehrsministerium (BMVI) und Bundesumweltministerium (BMUV). Das Bundesverkehrsministerium und das Bundesumweltministerium haben mit dem gemeinsam erarbeiteten Bundesprogramm „Blaues Band Deutschland“ einen Handlungsrahmen für die nächsten Jahre und Jahrzehnte geschaffen. Damit soll verstärkt in die Renaturierung von Bundeswasserstraßen und ihren Auen investiert und Fluss, Ufer und Aue wieder miteinander verbunden werden. Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) ist für die Betreuung und Abwicklung von Förderprojekten aus dem „Förderprogramm Auen“ zuständig, einem wichtigen Baustein des Bundesprogramms.

Zurück nach oben