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Bundesamt für Naturschutz

Ziel „Stadtnatur aufwerten“

Stadtnatur aufzuwerten, hilft die ökologische Qualität, aber auch Ästhetik und Nutzbarkeit zu verbessern und so den Bestand zu qualifizieren.

„Aufwerten“ meint die Verbesserung bzw. Qualifizierung von bestehenden Grün- und Freiraumstrukturen. Beispiele sind die Verbesserung der ökologischen Funktionen und die Förderung von Mehrfachnutzung, so dass die grüne Infrastruktur einer Stadt eine hohe Qualität in Hinblick auf Nutzbarkeit, biologische Vielfalt und Ästhetik aufweist und ein breites Spektrum an Ökosystemleistungen erbringt. Hierzu gehört auch die Aufwertung von Gebäuden als Tierlebensräume.

Qualität der Stadtnatur verbessern

Durch Aufwertungsmaßnahmen soll die Stadtnatur im gesamten Stadtgebiet so verbessert werden, dass in der Summe eine vielfältige, biodiverse grüne Infrastruktur entsteht. Beispiele sind Erhöhung der Struktur- und Standortvielfalt oder Umstellung der Pflege bei vorhandenen Grünflächen wie die Förderung von mageren Trockenrasen auf Randstreifen oder Schaffung von wassergeprägten Bereichen durch Regenwasserrückhaltung, um vielfältige Lebensraumansprüche von Tier- und Pflanzenarten zu erfüllen. Zur Aufwertung kann auch eine bessere Erholungsqualität durch eine nachhaltige Erholungsnutzung in Schutzgebieten oder stadtnahen Landschaftsräumen mit hoher ökologischer Qualität gehören. Dabei sind eine behutsame Erschließung und Lenkung der Freizeitaktivitäten wichtig.

Multifunktionale Freiräume entwickeln

Urbane Grünflächen sind oft für bestimmte Zwecke wie die Erholungsnutzung optimiert. Freiräume sollen so (weiter)entwickelt werden, dass sie mehr Funktionen und Nutzungen ermöglichen. Auf Erholung ausgerichtete Freiräume können in Randbereichen und auf Teilflächen z.B. durch Wildblumenflächen, Stein- und Totholzhaufen oder Totholz in Baumbeständen eine höhere Eignung als Lebensraum für Tiere und Pflanzen aufweisen und Naturerleben fördern. Durch eine Erhöhung des Baumanteils ist auch eine Kombination von Klimaanpassung und Schaffung von Lebensräumen möglich. In historischen Altstädten entstehen häufig Konflikte zwischen Denkmalschutz und Begrünung. Denkmalgerechte Lösungen können traditionelle ortsangepasste Spaliergehölzen oder Rankpflanzen, Pergolen und andere begrünte Überdachungen oder Kübelpflanzen sein. Bei historischen Parkanlagen und Gärten oder auch Friedhöfen können aufgrund ihrer Entstehung, Arten- und Biotopvielfalt und traditionell extensiven Pflege vielfältige Synergien mit der Förderung der biologischen Vielfalt genutzt werden.

Gebäude als Lebensräume entwickeln

Viele stadttypischen Tier- und Pflanzenarten leben in und an Gebäuden. Damit diese Arten ihren gesamten Lebenszyklus im urbanen Raum vollziehen können, sind die entsprechenden Lebensräume zu fördern. Hierzu gehören Nisthilfen für Gebäudebrüter und Fledermäuse. Gebäudebegrünung kann so gestaltet werden, dass sie insbesondere Insekten und Vögeln neue Lebensraumstrukturen bieten. Hierzu gehört Anreize zu schaffen, so dass gebäudebezogene Begrünung unter Aspekten der biologischen Vielfalt geplant wird (z. B. Förderung von „Biodiversitätsgründächern“).

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