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Bundesamt für Naturschutz

Ein Pflege- und Entwicklungsplan für mehr Klimaresilienz im Volkspark Hasenheide

Die Auswirkungen des Klimawandels haben dramatische Folgen für die ökologischen und sozialen Funktionen urbaner Parkanlagen. Um diese Funktionen in der Hasenheide im Berliner Bezirk Neukölln dennoch zu sichern, wurde 2022 ein Pflege- und Entwicklungskonzept erarbeitet, das eine klimaresiliente Unterhaltung vorsieht.
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Planung
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Öffentliche Förderung

Worum geht es?

Stark genutzte Grünflächen fit für den Klimawandel machen

Das Projekt „klimaresiliente Hasenheide“ setzt sich aus zwei Bausteinen zusammen: die Erstellung eines Pflege- und Entwicklungsplans und die auf dem Plan basierende Umsetzung in Form von Einzelmaßnahmen. Mit dem ersten Baustein werden Strategien aufgezeigt, mit denen die Hasenheide an die veränderten klimatischen Bedingungen angepasst werden kann. Ziel ist die Erhaltung und die dahingehende Entwicklung einer resilienten Grundstruktur für einen hohen Erholungswert mit offenen Wiesenbereichen und Baumbeständen, die nachhaltig gepflegt werden können.

Regenwasser nachhaltig nutzen, Gehölze und Wiesen in ihren ökologischen Funktionen stärken

In der Umsetzungsphase des Projekts werden ab 2023 die Pflanzung von neuen Bäumen sowie die sukzessive Verjüngung von Gehölzbereichen und Maßnahmen zum Bodenschutz erfolgen. Durch eine Extensivierung der Pflege, Bodenbelüftung und dem Anlegen spezifischer Wiesenbiotope soll die Situation großer Teile der Rasenflächen ökologisch verbessert werden. Der Pflege- und Entwicklungsplan sieht überdies vor, anfallende Niederschläge möglichst pflanzenverfügbar in der Parkfläche zu halten. Dafür soll beispielsweise das von Dächern und Wegen abfließende Regenwasser statt in die Kanalisation in Vegetationsflächen gelenkt werden. Darüber hinaus sorgen eine regenwassersensible Wegesanierung, die Wasserrückhaltung durch Vegetation und die Hangsicherung für eine sorgsame Verwendung des Regenwassers.

Wie wurde es gemacht?

Konkrete Maßnahmen aus Entwicklungspotentialen ableiten und umsetzen

Im ersten Schritt wurden die erfassten Bäume hinsichtlich möglicher Folgen klimatischer Veränderungen analysiert. Dabei fiel auf, dass bereits ein großer Teil relativ junger Bäume in einem ungünstigen Erhaltungszustand ist. Die Befragung der Gärtner*innen vor Ort bestätigte dies und zeigte, dass die Bewässerung während der vierjährigen Entwicklungspflege bei weitem nicht ausreicht, damit sich neu gepflanzte Bäume anschließend selbst mit Wasser versorgen können. Die Nutzer*innenbefragung zeigte unter anderem wiederum, wo sich die Hitzeinseln im Volkspark befinden. Als Entwicklungspotenziale wurden eine klimagerechte Gehölzpflege, naturnahe Wiesen, Regenwassermanagement und eine dynamische Nutzer*innenlenkung identifiziert. Daraus wurden dann konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Klimaresilienz in der Hasenheide abgeleitet, die im zweiten Baustein umgesetzt werden.

Bürger*innen einbinden und Nutzungskonflikte aushandeln

Neben den Folgen klimatischer Veränderungen resultieren viele Schädigungen der Vegetation auch durch die übermäßig starke Nutzung der Hasenheide. Somit ist die Aufwertung der ökologischen Funktionen nur in Kombination mit einer Nutzer*innenlenkung möglich. Das erfordert eine intensive Kommunikation mit Anwohnenden und Besucher*innen, um sowohl zu informieren als auch die Bedarfe und Anliegen in die Konzeption zu integrieren. Die Befragungen wurden sowohl online als auch vor Ort durchgeführt. Das Konzept zur Nutzer*innenlenkung sieht unter anderem neue Wegeverbindungen sowie spezifische Flächenangebote für bestimmte Nutzungen vor.

Umsetzung durch die Kommune, Förderung durch das Umweltbundesamt

Der Bund fördert das Modellprojekt mit 4,95 Millionen Euro. Die Umsetzung erfolgt durch das Bezirksamt Neukölln, deren Antrag auf Förderung im Rahmen des Bundesprogrammes „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ bewilligt wurde.

Kontakt

Bezirksamt Neukölln
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