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Bundesamt für Naturschutz

Erhalt, Wiederherstellung und Bewertung von Ökosystemen und ihren Leistungen

Intakte Ökosysteme und ihre Leistungen sind notwendig, um das menschliche Wohlergehen auch für zukünftige Generationen zu sichern. Das BfN fördert daher weltweit Projekte, welche zu ihrer Erfassung, Messung und Bewertung beitragen als auch Handlungsoptionen zu ihrem Schutz und zur Wiederherstellung erarbeiten.

Intakte Ökosysteme liefern dem Menschen eine Vielzahl an Gütern wie Nahrungsmittel, Trinkwasser, Brenn- u. Baustoffe oder Arzneimittel und Leistungen wie Schutz vor Überschwemmungen und Bodenerosion, Klimaregulation, Kohlenstoffspeicherung und Erholungsräume. Werden Ökosysteme allerdings in ihrer Funktionsweise gestört oder gar zerstört, so können sie die für den Menschen wichtigen Ökosystemleistungen nicht mehr erbringen. 

Ökosystemleistungen und Inwertsetzung von Weltnaturerbestätten

Die Bewertung und Kommunikation von Ökosystemleistungen und des Nutzens von Weltnaturerbestätten für die Bevölkerung spielt angesichts des steigenden Nutzungsdrucks von UNESCO-Welterbestätten eine wichtige Rolle.

Welterbegebiet Serengeti, Tanzania, Touristen mit Jeeps
Welterbegebiet Serengeti, Tanzania: Tourismus als bedeutende Ökosystemleistung

TEEB Russland – Erfassung und Bewertung von Biodiversität und Ökosystemleistungen - die Bedeutung für nationales Management und Perspektiven für internationale Prozesse

Seit 2013 werden Vorhaben zu TEEB (The Economics of Ecosystems and Biodiversity), also zur Bestimmung des ökonomischen Werts der Leistungen der Natur und der Kosten der Naturzerstörung, in der Russischen Föderation unterstützt. In diesem Rahmen wurde ein erster Bewertungsansatz von Ökosystemleistungen in Russland veröffentlicht. Darauf aufbauend wurden Optionen für die Integration von biologischer Vielfalt und Ökosystemleistungen in verschiedene Politikfelder (u.a. urbane Ökosysteme/Stadtnatur, Moorschutz, Bestäubung als Grundlage landwirtschaftlicher Produktion) und erste Schritte einer Integration von Werten in die ökonomische Gesamtrechnung entwickelt. In einem laufenden Vorhaben werden die erarbeiteten Methoden weiterentwickelt und Pilotregionen für eine regionale Umsetzung identifiziert.

Das Bild zeigt eine Salzwiese am Weißen Meer mit dichtem Bestand der Steifen Primel - Primula stricta.
Salzwiese am Weißen Meer mit dichtem Bestand der Steifen Primel (Primula stricta)

Erfahrungsaustausch: Deutsch-Chinesische Workshopreihe zu Biodiversität und Ökosystemleistungen

Seit 2008 finden in regelmäßigen Abständen und abwechselnd in China und Deutschland deutsch-chinesische Workshops zum übergreifenden Thema Biodiversität und Ökosystemleistungen statt. Diese stellen ein zentrales Element der deutsch-chinesischen Kooperation zwischen dem BfN und der chinesischen Umweltforschungsakademie CRAES dar. BisherigeSchwerpunkte dieser Workshopreihe lagen u.a. auf der Bewertung und Inwertsetzung von Ökosystemleistungen (z.B. im Zusammenhang mit TEEB - The Economics of Ecosystems and Biodiversity). Darüber hinaus ist die Wiederherstellung von Ökosystemen in China und Deutschland ein wichtiges Thema.

Kapazitätsentwicklung zur wissenschaftlichen Unterstützung von IPBES in der Region Ost- und Südosteuropa, Kaukasus und Zentralasien

Der Weltbiodiversitätsrat IPBES ist eine globale Wissensplattform zu dem Themenfeld Biodiversität und Ökosystemleistungen. Allerdings beteiligen sich nicht alle Erdregionen gleichermaßen an den Assessments. Um die Kapazitäten in der Region Ost- und Südosteuropa, Kaukasus und Zentralasien zu stärken und dadurch die Bereitschaft an der Mitwirkung an IPBES zu erhöhen, arbeitet das BfN mit Vertreter*innen zuständiger Behörden, Wissenschaftler*innen sowie Organisationen der Zivilgesellschaft vor Ort zusammen.

Darstellung verschiedener Aktivitäten mit Bezug zu IPBES in einer Wortwolke
Aktivitäten der beteiligten Partner aus der Region mit Bezug zu IPBES

Urbane Biodiversität und Ökosystemleistungen als Thema der internationalen Zusammenarbeit

Neben den nationalen Aktivitäten im urbanen Naturschutz war das BfN auch international, insbesondere in China, zu dem Thema Biodiversität und Ökosystemleistungen im städtischen und peri-urbanen Raum aktiv. Hier wurde v.a. ein funktionaler Ansatz verfolgt, der die vielfältigen Funktionen von Stadtnatur und grün-blauer Infrastruktur, beispielsweise für die Anpassung an den Klimawandel oder das menschliche Wohlergehen, in den Mittelpunkt stellte. Neben der Integration in Stadt- und Regionalplanung ging es zunehmend um die Stärkung subnationaler und lokaler Regierungen für die Umsetzung globaler Biodiversitätsziele.

Künstlich angelegtes Gewässer vor einem Hintergrund aus Bäumen und Hochhäusern in der Ferne
Wasseraufbereitung in einem Stadtpark auf dem alten EXPO-Gelände in Shanghai
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