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Bundesamt für Naturschutz

Naturschutzfachliche Anforderungen für Kurzumtriebsplantagen

Erneuerbare Energien
Klimawandel
Land- und Forstwirtschaft
Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben
Bundesland
Hessen
Brandenburg
Schleswig-Holstein
Zuständiges Fachgebiet
Fachgebiet II 4.3 Naturschutz und Erneuerbare Energien
Laufzeit
01.12.2010 - 29.02.2012 (Voruntersuchung)
Lage
Modellregionen in verschiedenen Bundesländern (Hessen, Brandenburg, Schleswig-Holstein)
Finanzvolumen
92.000 €
Förderschwerpunkt
Dem Klimawandel begegnen

Beschreibung

Gehölzbestände in Kurzumtriebsplantagen (KUP) bestehen aus schnellwüchsigen und ausschlagsfähigen Baumarten, wie z.B. Pappel, Weide und Robinie. Sie werden in kurzen Umtriebszyklen von zwei bis sieben Jahren geerntet. Aus Sicht des Naturschutzes können mit dem Anbau und der Bewirtschaftung von KUP sowohl Chancen als auch Risiken verbunden sein.

Zur Umsetzung der energiepolitischen Ziele der Bundesregierung kann zukünftig ein verstärkter Einsatz von Energieholz aus solchen Kurzumtriebsplantagen nötig werden. Wenngleich die derzeitige Anbaufläche noch eher gering ist (Schätzungen der FNR, bundesweit: ca. 4000 ha im Jahr 2010, ca. 6000 ha im Jahr 2011), sollten diese neuen Landnutzungsformen mit Blick auf die perspektivisch steigende Flächeninanspruchnahme umwelt- und naturverträglich sowie standortangepasst angelegt, ausgestaltet und bewirtschaftet werden.

Das Vorhaben soll daher konkret und praktisch Möglichkeiten zur Berücksichtigung von Naturschutzbelangen bei der Anlage und Bewirtschaftung von KUP aufzeigen und erproben. Um dies zu erreichen, sollen in verschiedenen Modellregionen mit unterschiedlichen Standortbedingungen KUP unter Beachtung von entsprechenden Naturschutzstandards angelegt und betrieben werden.

Ziel des Gesamtprojekts ist die Aufstellung eines Katalogs von Maßnahmen für die Anlage und Bewirtschaftung von KUP, die aus naturschutzfachlicher Sicht besonders sinnvoll sind. Außerdem soll ein Vergleich der Ernteerträge von KUP aus konventionellem sowie aus naturschutzkonformem Anbau gezogen werden, um mögliche Ertragsminderungen und geringere Zuwachsleistungen der KUP durch die Einhaltung von Naturschutzstandards benennen zu können. Aus diesen Ergebnissen und der Feststellung von Kosten sowie des erforderlichen Aufwands bei der Umsetzung der Maßnahmen sollen Schlussfolgerungen für die zukünftige naturverträgliche Anlage und Bewirtschaftung von KUP abgeleitet werden. Darüber hinaus sollen auch Vorschläge für Instrumente zu deren Umsetzung, wie die Ausgestaltung von Förderprogrammen, entwickelt werden.

Angesichts der erheblichen Flächenzuwächse, die Kurzumtriebsplantagen in den nächsten zehn Jahren erfahren könnten, ist die Entwicklung und Erprobung von besonders naturverträglichen Anbauverfahren für den Naturschutz von großer Bedeutung.

Wenn es gelingen sollte, die künftige Anlage von KUP-Flächen in großem Umfang mit konkreten Naturschutzkriterien zu verbinden, wäre damit ein wichtiges Element bei der Erhaltung der biologischen Vielfalt verbunden. Von den recht dauerhaften Gehölzstrukturen, den Randstreifen und den weiteren Strukturelementen könnten zahlreiche Tier- und Pflanzenarten der halboffenen Kulturlandschaft erheblich profitieren.

Projektträgerschaft

Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.V.
Charitéstr. 3, 10117 Berlin
030 284984-0

Förderung durch

BfN, NABU

Kontakt im BfN

Fachgebiet II 4.3
Alte Messe 6, 04103 Leipzig
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