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Bundesamt für Naturschutz

Kooperation des BfN mit Russland

Internationale Zusammenarbeit
Internationale Projekte
Zwischen dem BfN und verschiedenen staatlichen und nichtstaatlichen Organisationen in der Russischen Föderation gab es zum Teil langjährige Kooperationen. Sie basierten auf dem Deutsch-Russischen Regierungsabkommen zum Umwelt- und Naturschutz von 1992, auf dessen Grundlage 1996 die Ständige Deutsch-Russische Arbeitsgruppe „Naturschutz und Biologische Vielfalt“ eingerichtet wurde. Schwerpunkte der Kooperation lagen auf der Entwicklung von Konzepten und Instrumenten für den Schutz und die nachhaltige Nutzung von Natur und Landschaft (Landschaftsplanung), Schutzgebietsentwicklung (z.B. UNESCO-Weltnaturerbegebiete und UNESCO Biosphärenreservate), der Bewertung von Biodiversität und Ökosystemleistungen sowie im Bereich der Umweltbildung. Durch die stark wissenschaftlich geprägte, bilaterale Zusammenarbeit entstand in der Vergangenheit Mehrwert für beide Seiten.
Projektregionen
Europa
Asien
Inhaltliche Schwerpunkte
Ökosystemleistungen
UNESCO Biosphärenreservat
Zuständiges Fachgebiet
Fachgebiet I 2.4 Internationaler Naturschutz
Laufzeit
kontinuierlich
Das Bild zeigt eine Salzwiese am Weißen Meer mit dichtem Bestand der Steifen Primel - Primula stricta.
Salzwiese am Weißen Meer mit dichtem Bestand der Steifen Primel (Primula stricta)

Beschreibung

Rominter Heide – Vorbereitungen der Einrichtung eines Biosphärenreservates im Gebiet Kaliningrad

Im Rahmen der Kaliningrader Umwelttage, die seit 2002 jährlich stattfanden, wurde vor einigen Jahren die Unterstützung Deutschlands bei einer nachhaltigen Regionalentwicklung im Kaliningrader Gebiet erörtert. Seit 2007 liegen erste Machbarkeitsstudien und Zonierungsvorschläge für die Entwicklung eines Großschutzgebietes Rominter Heide vor.
 
In einem im August 2022 abgeschlossenen Projekt arbeiteten deutsche und russische Fachleute und Akteure zusammen, um insbesondere den Naturpark "Wystinets", bei der Nominierung des russischen Teils der Rominter Heide als UNESCO-Biosphärenreservat zu unterstützen.

Konkret wurden u. a. gemeinsam Antragsdokumente zur offiziellen Einreichung durch die Russische Föderation bei der UNESCO erarbeitet sowie ein Managementplan zum Schutz und zur nachhaltigen Entwicklung des zukünftigen Biosphärenreservates erstellt. Da es bislang noch kein Biosphärenreservat im Kaliningrader Gebiet gibt, wäre die Nominierung auch ein wesentlicher Schritt zur stärkeren Einbeziehung Kaliningrads in das internationale Wissenschaftsprogramm „Der Mensch und die Biosphäre“ der UNESCO. Die Region hätte somit auch einen Modellcharakter für den Schutz und eine nachhaltige Nutzung seiner natürlichen Ressourcen, auch durch sanften, ökologisch vertretbaren Tourismus, Umweltbildung, sowie öffentliche Beteiligung und Kommunikation.

TEEB Russland – Erfassung und Bewertung von Biodiversität und Ökosystemleistungen - die Bedeutung für nationales Management und Perspektiven für internationale Prozesse

Seit 2013 wurden gemeinsam mit russischen Akteuren Projekte zu TEEB (The Economics of Ecosystems and Biodiversity), also zur Bestimmung des ökonomischen Werts der Leistungen der Natur und der Kosten der Naturzerstörung, umgesetzt. In Zusammenarbeit deutscher (Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung) und russischer Wissenschafts- und Nichtregierungsorganisationen (Biodiversity Conservation Center Moscow), der Russischen Akademie der Wissenschaften und des Russischen Umweltministeriums mit Unterstützung von BMUV und BfN wurde ein erster, konsolidierter Bewertungsansatz von Ökosystemleistungen in Russland veröffentlicht. Dieser konnte mit maßgeblichen Entscheidungsträgern diskutiert werden.  Die Studie war auch die Grundlage für  regionale Berichte (Russland und ausgewählte Nachbarstaaten) für die Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services. Aufbauend auf der Grundlagenstudie wurden die herausgearbeiteten Ansätze in einer Folgestudie weiterentwickelt, ergänzt und evaluiert. Darin werden Optionen für die Integration von Biodiversität und Ökosystemleistungen in verschiedene Politikfelder (u.a. urbane Ökosysteme/Stadtnatur, Moorschutz, Bestäubung als Grundlage landwirtschaftlicher Produktion) und erste Schritte einer Integration von Werten in die ökonomische Gesamtrechnung behandelt. 

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