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Bundesamt für Naturschutz

„ZwischenZeit“ am Büchel – Experimentelle Nutzungen für ein Innenstadtquartier

Das stark verdichtete Altstadtquartier wird umgenutzt: Wo zuvor ein Parkhaus stand, soll ein Quartier mit einer hohen Aufenthaltsqualität entwickelt werden, das nachhaltiges und klimaresilientes Grün kreativ nutzbar macht.
Zielstellung für biologische Vielfalt
Neu anlegen
Erleben und Wertschätzung fördern
Ökologisch managen
Weitere Ziele
Gesundheit, Lebensqualität und Umweltgerechtigkeit
Grüne Baukultur
Sozialer Zusammenhalt und gesellschaftliche Teilhabe
Weitere Themen
Zwischennutzung
Urban Lab
Raumtyp
Plätze
Wohnungsnahes Grün
Grün in Straßenräumen
Flächen für urbanes Gärtnern
Gebäudebegrünung
Planungsphase
Planung
Maßstabsebene
Quartier und Einzelfläche
Akteursgruppen
Kommunale Verwaltung
Bürger*innen
Vereine und Stiftungen
Prozessqualität
Partizipation
Kommunikation
Neue Kooperationen
Finanzierung
Kommunale Finanzierung
Öffentliche Förderung
Gemeinnützige Finanzierung

Worum geht es?

Wiese statt Parkhaus – innerstädtische Nutzungen neu denken

Das Altstadtquartier Büchel soll langfristig als Grün- und Freifläche entwickelt werden. Zuvor befanden sich auf der 0,5 Hektar großen Fläche im Stadtkern Aachens eine dichte Bebauung und ein Parkhaus. Letzteres wurde abgerissen, um gemeinsam mit den zivilgesellschaftlichen Akteursgruppen unterschiedliche Nutzungen experimentell und ergebnisoffen zu erproben. In einem kooperativen Planungsprozess werden verschiedene Ideen entwickelt, die in einem begrenzten Zeitraum umgesetzt werden. Angedachte Nutzungsarten sind ein Marktplatz, Wildwiesen, Rasenflächen als grüne Aufenthaltsbereiche und Flächen für urbanes Gärtnern. Die Stadt verspricht sich von dem Projekt neue Erkenntnisse im Hinblick auf die Entwicklung von Grün-, Wasser- und Freiflächen im Innenstadtbereich. Zudem können zahlreiche Projekte hier ihre Angebote ausprobieren. Für die Umsetzung gibt es bereits einen konkreten Zeitplan, der einen Baubeginn Ende des Jahres 2024 vorsieht. Die temporären Nutzungen der „ZwischenZeit“ am Büchel beginnt am 30.03.2023.

Stadtnatur mit entsiegelten Flächen und Gebäudebegrünung zurückgewinnen

Im Rahmen der „ZwischenZeit“ können Strategien entwickelt werden, mit denen ein grünbezogener Entwicklungsansatz dem ökonomischen Verwertungsdruck dieser Flächen entgegegensteht. Neben der Förderung eines gesunden und lebenswerten Freiraums im Stadtkern bedeutet dies auch, dem stark verdichteten Areal ein Stück biologische Vielfalt zurückzugeben. Die zukünftige Nutzung der Freifläche als Wiese ist hierfür essentiell. Ein Leitkriterium für die Umsetzung ist die Berücksichtigung des Stadtklimas, der Wasserkreisläufe und des Thermalwassers. Im Stand der bisherigen Variantendiskussion wurden Fassadenbegrünung, Dachgärten und der Einsatz von dreidimensionalem Grün für die Umsetzung diskutiert. Eine Initiative für urbanes Gärtnern plant, sowohl die Umweltbildung als auch das Erleben von Stadtnatur auf der Fläche zu stärken.

Blühende Wiese im Vordergrund, dahinter Spielplatz mit Sandfläche, im Hintergrund Häuser
Wiese, Wege und Sandfläche auf der ZwischenZeit-Fläche des ehemaligen Parkhauses

Wie wurde es gemacht?

Integration unterschiedlicher Expertisen und Kooperation mit politischen Stakeholdern

Im Mai 2020 wurden mit dem Sondierungsverfahren „Stadt machen am Büchel“ zahlreiche künftige Akteur*innen gewonnen, die als Stadtmachende eng an den Entwicklungsprozess gebunden wurden. In einer kooperativen Planungswerkstatt erarbeiteten Ende 2020 bis März 2021 Teams aus Planungsbüros und der Stadtverwaltung städtebauliche Szenarien für die Schwerpunktnutzungen WISSEN, WOHNEN und WIESE. Anfang 2022 wurden diese durch ein Planungsbüro entwickelten Varianten für die Entwicklung des aktuellen Planungsstands öffentlich diskutiert. In Gesprächen mit der Nachbarschaft sowie in öffentlichen Online-Diskussionveranstaltungen gab es einen offenen Austausch über den künftigen Städtebau. In Gremien wurden die Anforderungen an den Ort durch einen Gestaltungsbeirat, die Kommission Barrierefreies Bauen und die Polizei kommuniziert. Die Politik unterstützt das Projekt durch interfraktionelle Planungsgespräche und Workshops, die bei der Aufbereitung für die Öffentlichkeit helfen.

Verstetigung der Planungsschritte in Netzwerken und Anlaufstellen im Quartier

Das Projekt lebt von aktiven Netzwerken aus Akteursgruppen, die von der Städtischen Entwicklungsgesellschaft Aachen (SEGA) koordiniert werden und ihre Ideen von Anfang an in den Prozess einbrachten. So wurden das leerstehende Parkhaus und die Gebäude der SEGA in der Antoniusstraße der Graffitiszene zur Verfügung gestellt sowie vier leerstehende Gewerbeeinheiten mit viel Eigenleistung der künftigen Nutzenden umgebaut und an das Transformationszentrum Mefferdatisstraße vermietet, das dem Austausch und der Teilhabe dient. Die Fläche des ehemaligen Parkhauses wurde für die Zwischennutzung durch eine Garten- und Landschaftsbaufirma hergerichtet. Durch die Kommunikation konkreter Planungsschritte und die Entwicklung spezifischer Positionen und Anlaufstellen im Quartier wird das Projekt von Anfang an in die Lebenswelt der Anwohnenden integriert.

Ausschöpfen von Ressourcen durch die Nutzung thematisch zugeschnittener Förderprogramme

Das Projekt wurde neben Mitteln der Stadt Aachen durch die Fördermittel des Programms „Nationale Projekte des Städtebaus“ und des Programms „Experimenteller Wohnungs- und Städtebau“ (ExWoSt) im Forschungsfeld „Green Urban Labs II – Grüne Infrastruktur in der sich verdichtenden Stadt“ gefördert. Die Städtische Entwicklungsgesellschaft Aachen (SEGA) kümmert sich in Kooperation mit der Verwaltung um Akquise und Bewirtschaftung der Fördermittel für das Projekt.

Kontakt

Städtische Entwicklungsgesellschaft Aachen GmbH & Co. KG (SEGA)
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