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Bundesamt für Naturschutz

Zukunftswald Würzburg – ein Baum für jedes Kind

Das Projekt „Zukunftswald“ ist eine außergewöhnliche Aufforstungsmaßnahme der Stadt Würzburg. Hierbei konnte durch das Pflanzen junger Bäume nicht nur die Bürger*innenbeteiligung gestärkt, sondern gleichzeitig ein neuer Treffpunkt geschaffen und dem Klimaschutz Rechnung getragen werden.
Zielstellung für biologische Vielfalt
Aufwerten
Neu anlegen
Erleben und Wertschätzung fördern
Weitere Ziele
Klimawandelanpassung und Resilienz
Sozialer Zusammenhalt und gesellschaftliche Teilhabe
Weitere Themen
Zukunftswald
Klimawandel
Raumtyp
Städtisches Freiraumsystem
Planungsphase
Planung
Umsetzung
Maßstabsebene
Quartier und Einzelfläche
Akteursgruppen
Kommunale Verwaltung
Bürger*innen
Prozessqualität
Verwaltungsinterne Kooperation
Kommunikation
Finanzierung
Kommunale Finanzierung

Worum geht es?

Bäume für zukünftige Generationen pflanzen

Im März 2022 wurde mit dem „Zukunftswald“ eine außergewöhnliche Aufforstungsmaßname ins Leben gerufen. Dieses Projekt auf einer ehemaligen Ackerfläche im Würzburger Stadtwald schafft vor allem eines: Netzwerke und Verbindungen über mehrere Generationen. In Würzburg werden jährlich 1.200 Kinder geboren. Für jedes Neugeborene wird ein Zukunftsbaum gepflanzt. Von diesen gepflanzten Bäumen profitieren zukünftige Generationen.

Sie spenden ihnen Schatten und Sauerstoff und erbringen eine Vielzahl weiterer Ökosystemleistungen. Mit den Jahren wächst die Waldfläche sukzessive und ein besonders zukunftsfähiger Wald entsteht.

Die ersten Bäume für den Geburtenjahrgang 2021 wurden im gleichen Jahr aus Samen in der Baumschule „geboren“ und im Dezember auf die Fläche verpflanzt. Der Zukunftswald ist zudem als Begegnungsstätte angelegt, in der die Umweltstation Führungen anbietet, jährlich Pflanzaktionen mit jungen Familien stattfinden und Spaziergänger*innen sich informieren können.

Dem Klimawandel Vielfalt entgegensetzen

Würzburg ist nachweislich ein „Hot Spot“ des Klimawandels. Umso wichtiger ist es, den Stadtwald als wichtigen Klimaschützer zu erhalten und zu erweitern. Auf landwirtschaftlichen Grenzertragsflächen, wie der Fläche des Zukunftswaldes, kann eine sorgsame Auswahl an zukunftsfähigen Baumarten die Resilienz der Fläche und die Steigerung des Ertrags sichern.

Als Zukunftsbäume wurden regionaltypische und seit langem in den unterfränkischen Wäldern vorkommende Baumarten wie Trauben-Eiche, Hainbuche, Elsbeeren und Speierlinge ausgewählt. Diese Arten heben sich durch eine besonders hohe Hitze- und Trockenheitstoleranz hervor. Mit Hopfenbuche und Burgen-Ahorn wurde zudem auf zwei Arten gesetzt, die ansonsten typischerweise in Südeuropa vorkommen. Die biologische Vielfalt wird durch eine ausgewogene Mischung an Baumarten und der Ansaat einer artenreichen und regionalen Wiese gefördert. Extensive Pflege sowie die naturnahe Waldbewirtschaftung runden die Maßnahme ab.

Drei Personen beim Pflanzen eines Baumes
Der Zukunftswald wird gepflanzt

Wie wurde es gemacht?

Der Zukunftswald als Ergebnis guter Zusammenarbeit

Das Projekt „Zukunftswald“ folgt der Aktion „Baum fürs Baby“, in deren Rahmen alle Würzburger Eltern bereits seit 2019 zur Geburt ihres Kindes einen Gutschein für einen Obstbaum erhielten. Doch viele Eltern lösten den Gutschein nicht ein, da für die Pflanzung eines Baumes häufig schlichtweg der passende Platz fehlte.

Auf die Initiative einer Stadträtin haben daraufhin der Fachbereich Umwelt, die Umweltstation und das Gartenamt mit Forstbetrieb das Projekt „Zukunftswald“ entwickelt. So können stellvertretend für die circa 1.200 Würzburger Kinder, die pro Jahr geboren werden, ebenso viele Bäume gepflanzt werden und ein Wald für zukünftige Generationen heranwachsen. Die Aufgabenverteilung hatte sich schon bei vorangegangen Projekten bewährt. Das Gartenamt mit Forstbetrieb war für die Auswahl der Baumarten, die erforderlichen Genehmigungen und die Umsetzung zuständig, das Layout für die Infotafel wurde vom Grafiker der Umweltstation erarbeitet und die Öffentlichkeitsarbeit übernimmt der Fachbereich Umwelt. Die Suche nach einer geeigneten Fläche war herausfordernd, da sie sowohl mit öffentlichen Verkehrsmitteln als auch ohne langen Fußmarsch gut erreichbar sein sollte, gleichzeitig aber auch forstliche sowie ökologische Belange beachtet werden mussten. Nachdem die Fläche gefunden und die Ackernutzung aufgehoben wurde, konnte das Projekt innerhalb eines Jahres realisiert werden.

Gut durchdachte Zuständigkeiten für die soziale und ökonomische Nachhaltigkeit des Projekts

Die Planung und Umsetzung erfolgten ausschließlich durch die Ressourcen der Stadt Würzburg. Lediglich die Bodenvorbereitung und Ansaat wurden von einem externen Dienstleister erbracht. Durch die enge Zusammenarbeit der verschiedenen Dienststellen konnte das Projekt in einem sehr schlanken finanziellen und personellen Rahmen umgesetzt werden. Es sind lediglich Kosten für Bodenvorbereitung, Jungpflanzen, Saatgut, Infotafel und Einzäunung entstanden. Neben der Pflanzaktion, die für alle Eltern, die selbst pflanzen möchten, Jahr für Jahr angeboten wird, sind Führungen der Umweltstation und des Stadtförsters zum Thema „Zukunftswald“ geplant. Zur Unterstützung der Eltern hat ein Verein maßgeblich die Pflanzung der ersten Zukunftsbäume in Form von bürgerschaftlichem Engagement übernommen.

Kontakt

Stadt Würzburg
Gartenamt mit Forstbetrieb
093137 4940
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