Öffnet eine externe Seite Link zur Startseite

Bundesamt für Naturschutz

Landschaftsachse ‚Horner Geest‘ – ein Korridor für Hamburgs Grünes Netz

In Hamburg ist im Rahmen des Pilotprojekts Landschaftsachse Horner Geest „Hamburgs längster Park“ entstanden: ein durchgängiger Freiraum, der von der Innenstadt bis an den Stadtrand entwickelt wurde. Im Mitwirkungsprozess „Deine Geest“ standen von Bürger*innen eingebrachte Projektideen zur Wahl, von denen entlang der Landschaftsachse mehrere umgesetzt wurden.
Zielstellung für biologische Vielfalt
Aufwerten
Vernetzen
Erleben und Wertschätzung fördern
Weitere Ziele
Gesundheit, Lebensqualität und Umweltgerechtigkeit
Nachhaltigkeit und Mobilitätswende
Weitere Themen
Freiraumverbund
Raumtyp
Städtisches Freiraumsystem
Grüne und blaue Korridore
Planungsphase
Planung
Umsetzung
Maßstabsebene
Region und Stadt
Akteursgruppen
Kommunale Verwaltung
Bürger*innen
Weitere Institutionen
Prozessqualität
Partizipation
Kommunikation
Neue Kooperationen
Finanzierung
Kommunale Finanzierung
Öffentliche Förderung

Worum geht es?

Ein grüner Gemeinschaftsraum vom Stadtrand bis ins Zentrum

Im Zuge des Hamburger Landschaftsprogramms wird ein gesamtstädtisches Grünes Netz gefördert, entwickelt und erhalten. Mehrere Landschaftsachsen verbinden die Innenstadt mit dem Umland. Eine dieser Achsen ist die Landschaftsachse Horner Geest, die 2015 bis 2021 von der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft mit dem zuständigen Bezirksamt geplant wurde. Vor dem Hintergrund eines zu erwartenden Bevölkerungswachstums in den betreffenden Stadtteilen wurde eine durchgängige, rund zehn Kilometer lange Parkanlage geschaffen, die einerseits die Lebensqualität in den angrenzenden Wohngebieten sichert, Raum für Freizeitaktivitäten schafft und die Mobilität des Rad- und Fußverkehrs erhöht. Andererseits wird hierdurch die Stadtnatur gefördert, indem Ausbreitungskorridore für Tiere und Pflanzen angelegt und Flächen mit einem hohen naturschutzfachlichen Potenzial aufgewertet wurden.

Förderung der Stadtnatur und gesellschaftlicher Teilhabe durch Pilotprojekt

Im Projektraum waren Grünflächen zu finden, die eine artenarme Ausprägung hatten. Durch die gezielte Ansaat weiterer, standorttypischer Arten aus umliegenden Gebieten und der Vernetzung der Biotope wurde die Artenvielfalt der Blütenpflanzen erhöht, während die Errichtung von circa 150 Nistkästen und diversen Fledermausquartieren neue Lebensräume für diese Tierarten schafft. Durch die Anlage zusätzlicher Parkstrukturen und von Straßenbegleitgrün erhöht sich der Grünanteil für die anliegenden Wohngebiete. Neue durchgängige Rad- und Fußwege entlang der Parkanlagen verbinden die verschiedenen Stadtteile und Parks miteinander. Ein eigens entwickeltes Leitsystem aus Meilensteinen, Bodenmarkierungen und Hinweistafeln sowie ein Faltplan erleichtern die Orientierung und fördern die Umweltbildung, beispielsweise auf einer Fledermausliegewiese, wo die zu beobachtenden Tiere mit Hintergrundinformationen vorgestellt werden.

Begrünter Hang mit Treppe und Holzelementen
Sonnenterassen laden zum Verweilen und Erleben der Geestkante ein

Wie wurde es gemacht?

Vom Gesamtkonzept zum einzelnen Projekt

Das Freiraumverbundsystem Grünes Netz bildet die Planungsgrundlage für die Landschaftsachse. Das Verbundsystem soll Lebensräume vernetzen und umweltfreundliche Mobilität fördern. Über Millieu- und Netzwerkanalysen sowie Bürger*innenbefragungen wurden deren Bedürfnisse von Anfang an einbezogen. So konnten sowohl das bestehende Nutzungsverhalten als auch Wünsche für die zukünftige Gestaltung frühzeitig ermittelt und in die Planung integriert werden. Direkten Einfluss auf die Gestaltung einzelner Grün- und Freiflächen konnten die Bürger*innen über die sogenannten Bürgerprojekte nehmen.

Direkte Beteiligung als Modellprojekt

Eine Besonderheit ist die direkte Beteiligung der Bürger*innen über die Bürgerprojekte. Hier wurden Ideen aus der Bevölkerung für konkrete, umzusetzende Freiraumgestaltungen gesammelt, ausgearbeitet und zur Abstimmung gestellt. Aus den 25 beliebtesten Projektideen wurden 12 zur direkten Umsetzung ausgewählt, beispielsweise Gemeinschaftsgärten, Umweltbildungsangebote oder Sport- und Spielanlagen. Die Jury selbst bestand ebenfalls zur Hälfte aus Bürger*innen. Die weitere Verantwortung über die umgesetzten Projekte teilen sich Vereine und lokale Initiativen, die Patenschaften für die Projekte übernehmen, mit der Stadtverwaltung, insbesondere den Grünflächenämtern, die die Pflege und Instandhaltung sicherstellen. Insgesamt wurde eine Million Euro für die Umsetzung entlang der Landschaftsachse Horner Geest beschlossen.

Kontakt

Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft
Amt für Naturschutz, Grünplanung und Bodenschutz - N1
Neuenfelder Str. 19, 21109 Hamburg
Zurück nach oben