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Bundesamt für Naturschutz

KlimaKiez Badstraße – Klimaanpassung gemeinsam gestalten

Der Badstraßenkiez in Berlin-Wedding: dicht besiedelt, viel Verkehr und wenig Grün. Hier suchen die Anwohner*innen und das Planungsteam gemeinsam nach Lösungen für die Klimawandelanpassung im Quartier. Entsprechend wurde eine Klimastrategie entwickelt und Maßnahmen zur Klimawandelanpassung realisiert.
Zielstellung für biologische Vielfalt
Neu anlegen
Erleben und Wertschätzung fördern
Weitere Ziele
Gesundheit, Lebensqualität und Umweltgerechtigkeit
Klimawandelanpassung und Resilienz
Sozialer Zusammenhalt und gesellschaftliche Teilhabe
Nachhaltigkeit und Mobilitätswende
Weitere Themen
Klimakiez
Raumtyp
Plätze
Grün in Straßenräumen
Flächen für urbanes Gärtnern
Planungsphase
Planung
Umsetzung
Maßstabsebene
Quartier und Einzelfläche
Akteursgruppen
Kommunale Verwaltung
Vereine und Stiftungen
Bürger*innen
Prozessqualität
Verwaltungsinterne Kooperation
Partizipation
Kommunikation
Finanzierung
Kommunale Finanzierung
Öffentliche Förderung

Worum geht es?

Gemeinschaftliche Entwicklung von öffentlichkeitswirksamen Klimaoasen

Im Badstraßenkiez wurde die Notwendigkeit zur Klimawandelanpassung erkannt - folglich wurde durch das Quartiersmanagement und den Quartiersrat ein Projekt aufgesetzt. Das Projekt konnte in einer ersten Projektphase durch vielfältige öffentlichkeitswirksame Aktionen mit Anwohnenden Potentiale zur Klimafolgenanpassung des Quartiers ermitteln sowie Lösungsansätze für ein gesünderes Klima entwickeln. Aus den gesammelten Ideen heraus wurden erste Teilmaßnahmen umgesetzt und eine Klimastrategie für den Badstraßenkiez entwickelt. Im Anschluss wurde ein enger Zusammenarbeit mit Anwohnenden sowie Vertreter*innen lokaler Institutionen und Verwaltung ein Maßnahmenkatalog durch ein Landschaftsarchitekturbüro erarbeitet. Ziele des Projekts sind die Sensibilisierung der Anwohner*innen zu den Folgen des Klimawandels in ihrem Wohnumfeld sowie die partizipative Entwicklung und Umsetzung baulicher Klimawandelanpassungen.

Stadtnatur und Biodiversität fördern – für eine umweltgerechte Klimawandelanpassung

Der Schwerpunkt der Klimafolgenanpassung wurde im Projekt auf Hitzevorsorge, Klimabildung und Pflanzenvitalität gesetzt. Darüber hinaus sollten Mehrwerte für Begegnung, Erholung, aktive Mobilität und Stadtnatur sowie Biodiversität geschaffen werden. Basierend auf der Konzeption der Zielvorstellungen wurden Maßnahmenvorschläge zur lokalen Verbesserung des Stadtklimas und zur Qualifizierung des Grünanteils im Gebiet des Quartiers erarbeitet. Nach der Phase der Konzeptentwicklung ab 2019 wurde im Jahr 2022 die Umsetzungsphase eingeläutet. Aufbauend auf den identifizierten Potentialorten und Maßnahmenvorschlägen wurden zwei verkehrsbelastete Orte im Kiez umgestaltet. Die Grundlage für die Maßnahmen bietet die Zusammenarbeit mit den Bürger*innen. An beiden Orten fördert der Bezirk Begrünungsmaßnahmen auf voll versiegelten Verkehrsflächen zur gemeinschaftlichen Nutzung. Die Plätze, auf denen Begrünungselemente mit klimaangepassten Arten installiert worden sind, dienen dem Bezirk als Testflächen für die Umnutzung von Straßenland im Sinne einer nachhaltigen Verkehrswende.

Eine Wimpelkette, bepflanzte Hochbeete und spielende Kinder im Vordergrund, viele Menschen sitzen auf einer gesperrten Straße zwischen Häusern im Hintergrund
Das räumliche Potenzial des Straßenraumes erkunden die Bürger:innen gemeinsam mit dem Projektteam beim Bellermannstraßenfest 2021

Wie wurde es gemacht?

Flexible Prozesse zur Umsetzung einer umweltgerechten Vision für den Kiez

An der Durchführung des Projekts waren Quartiersmanagement, Quartiersrat, das Stadtentwicklungsamt Mitte, das Umwelt- und Naturschutzamt Mitte, das Straßen- und Grünflächenamt Mitte sowie die Fördernehmerin gruppe F beteiligt. In halbjährlichen Steuerungsrunden mit dem Quartiersrat, den beteiligten Fachämtern und dem Quartiersmanagement wurden der Arbeitsstand und die Zielentwicklung kritisch evaluiert und Projektänderungen eng abgestimmt. Eine Vielzahl von Kiezprojekten wurden in die Projektarbeit involviert. Durch die Beteiligung lokaler Akteursgruppen können die Vorhaben im Kiez durch eine Zusammenarbeit zwischen Projektteam und Bürger*innen etabliert werden. Dieses Vorgehen ermöglicht zudem, die Prozesse flexibel an sich ändernde Bedarfe anzupassen und langfristig Input durch engagierte Bürger*innen zu erhalten.

Kommunikation durch Beteiligungsformate und eine niedrigschwellige Öffentlichkeitsarbeit

Im Rahmen der Projektarbeit wurde großer Wert darauf gelegt, mithilfe partizipativer Formate und einer breit angelegten Öffentlichkeitsarbeit möglichst viele Anwohnende zu beteiligen. In der Praxis wurde dies durch Veranstaltungen, inhaltliche Zuarbeit oder der Mitarbeit in der Maßnahmenumsetzung sichtbar. Ein sozialverträglicher Prozess war ein zentrales Ziel des Projekts und konnte erfolgreich umgesetzt werden. Als großer Meilenstein wurde die „Klimastrategie für den Badstraßenkiez“ veröffentlicht, die zukünftig umsetzbare Maßnahmen vorschlägt und somit eine Fortführung des Engagements im Kiez anleitet. Das Folgeprojekt „KlimaKiez Badstraße II – Potentialräume der Klimaanpassung gemeinsam gestalten“ baut auf dieser Klimastrategie auf und hat bereits Maßnahmenvorschläge umgesetzt.

Gelungene verwaltungsinterne Absprachen unter Einbezug fachlicher Expertise

Die Fördergeber für das Projekt waren das Quartiersmanagement Badstraße und das Stadtentwicklungsamt Mitte, die Förderung erfolgte im Rahmen des Städtebauförderungsprogramms Sozialer Zusammenhalt. Die Verwendung der kommunalen Mittel wurde in Kooperation mit den anderen verwaltungsinternen Akteursgruppen verwaltet. Das Straßen- und Grünflächenamt, das Umwelt- und Naturschutzamt sowie die neu eingerichtete Stelle der Klimaschutzbeauftragten brachten Ihre fachliche Expertise in die Planungs- und Abstimmungsprozesse ein.

Kontakt

gruppe F
Robert Esau
Landschaftsarchitektur und Landschaftsplanung
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