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Bundesamt für Naturschutz

Interkultureller Garten Erfurt – mit Partizipation und Nachhaltigkeit zum Vorzeigeprojekt

In Erfurt wurde von Bürger*innen auf einer Brachfläche ein Gemeinschaftsgarten erbaut. Hier wird mithilfe partizipativer und kooperativer Prozesse ein ökologischer und sozialer Mehrwert generiert, der sich über die Grundstücksgrenzen hinaus erstreckt.
Zielstellung für biologische Vielfalt
Aufwerten
Neu anlegen
Erleben und Wertschätzung fördern
Ökologisch managen
Weitere Ziele
Gesundheit, Lebensqualität und Umweltgerechtigkeit
Sozialer Zusammenhalt und gesellschaftliche Teilhabe
Weitere Themen
Urbanes Gärtnern
Brachfläche
Raumtyp
Wohnungsnahes Grün
Flächen für urbanes Gärtnern
Planungsphase
Planung
Umsetzung
Pflege
Maßstabsebene
Quartier und Einzelfläche
Akteursgruppen
Kommunale Verwaltung
Privatwirtschaft
Vereine und Stiftungen
Bürger*innen
Prozessqualität
Partizipation
Neue Kooperationen
Ressourceneinsatz
Finanzierung
Öffentliche Förderung
Private Finanzierung

Worum geht es?

Ökologische Aufwertung und gesellschaftliche Teilhabe

Im Jahr 2007 haben Bürger*innen in Erfurt eine Brachfläche zu einem Gemeinschaftsgarten entwickelt. In diesem „Interkulturellen Garten Erfurt“ sollen Nachbar*innen die Möglichkeit bekommen, unabhängig ihrer Herkunft oder ihres Alters zusammen zu gärtnern, miteinander zu interagieren und die Grünfläche gemeinschaftlich zu gestalten. Darüber hinaus sollte der ökologische Wert der ehemaligen Brachfläche durch ein entsprechendes Pflegemanagement erhöht werden. Inzwischen hat der Garten einen stadt- und bundesweiten Modellcharakter und trug bereits 2013 erheblich zur Auszeichnung „Schönste Straße Deutschlands“ bei.

Maßnahmen und Beiträge zur biologischen Vielfalt erläutern

Zu Beginn des Projekts wurden auf der Fläche die dort vorkommenden Tier- und Pflanzenarten kartiert und entsprechend angepasste Nist- und Bruthilfen für Insekten und Vögel bereitgestellt. Mittlerweile ist der Garten durch ein großes Strukturreichtum und durch eine ökologisch verträgliche Bewirtschaftung geprägt. Hierzu zählen mehrere Hügel und Hochbeete, wilde Wiesen und Permakultur. Im Zentrum des Handelns steht dabei einerseits das Prinzip des naturverträglichen Gärtnerns, andererseits der schonende Einsatz von Ressourcen, vor allem durch Re-Use und Upcycling sowie einer eigenen Komposttoilette. Durch Angebote zur Umweltbildung und Workshops mit externen Expert*innen können neue Ideen und damit der Garten weiterentwickelt werden. Was genau auf der Fläche angepflanzt wird und wie sie bewirtschaftet werden soll, wird von allen Mitgliedern gemeinsam entschieden.

Wie wurde es gemacht?

In Eigenregie zu Partizipation und Kooperation

Von Beginn an waren die Nachbar*innen der ehemaligen Brachfläche die wichtigsten Akteur*innen in der Entstehung und Entwicklung des Interkulturellen Gartens. Mit der Gründung eines Trägervereins, über den auch Spenden empfangen und für den Garten verwendet werden können, wurde eine zentrale Basis für die weitere Arbeit geschaffen. Durch die Zugänglichkeit des Projekts für alle Bürger*innen und der Unterstützung durch Organisationen wie der Deutschen Umwelthilfe konnten der Bekanntheitsgrad und die Kommunikationsreichweite deutlich erhöht werden.

Mit Anerkennung durch die Stadt zum Ausbau der Ideen

Die Stadtverwaltung von Erfurt hat die Besonderheit und den Mehrwert des Interkulturellen Gartens erkannt und bietet eine eigene, auch finanzielle, Unterstützung für vergleichbare Projekte an. So wurden alle innerstädtischen Brachflächen in einem Kataster erfasst und auf ihre Eignung für eine entsprechende Zwischennutzung analysiert. Als besonders geeignet werden private Flächen genannt, wie auch das Gelände des Interkulturellen Gartens, dass einer anliegenden Fabrik gehört. Diese ist mit der Zwischennutzung der Fläche durch das Gartenprojekt einverstanden, auch wenn eine spätere Nutzung durch den Betrieb der Fabrik nicht ausgeschlossen wird.

Kontakt

Interkultureller Garten e. V.
0176 88100434
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