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Bundesamt für Naturschutz

Grüne Erholungsorte - Nachnutzung von Friedhofsflächen in Dresden

Die Menschen im Stadtteil Löbtau in Dresden sind jung, viel im Grünen – und wünschen sich mehr davon. Ein Teil des Neuen Annenfriedhofs, die Fläche „Friede und Hoffnung“, soll in Zukunft sowohl einen Raum für die Naherholung von Anwohnenden als auch für Artenschutzbelange bieten.
Zielstellung für biologische Vielfalt
Schützen
Aufwerten
Erleben und Wertschätzung fördern
Weitere Ziele
Gesundheit, Lebensqualität und Umweltgerechtigkeit
Sozialer Zusammenhalt und gesellschaftliche Teilhabe
Grüne Baukultur
Weitere Themen
Friedhof
Raumtyp
Parks
Planungsphase
Planung
Maßstabsebene
Quartier und Einzelfläche
Akteursgruppen
Kommunale Verwaltung
Weitere Institutionen
Prozessqualität
Verwaltungsinterne Kooperation
Partizipation
Finanzierung
Kommunale Finanzierung
Öffentliche Förderung

Worum geht es?

Umgestaltung einer ehemaligen Friedhofsfläche zur Erholungsnutzung

Ziel des Projekts ist die Umgestaltung des 3.400 Quadratmeter großen Friedhofareals im Dresdner Stadtteil Löbtau. Die Teilfläche des „Neuen Annenfriedhofs“ wird derzeit extensiv gepflegt, da keine Friedhofsnutzung mehr stattfindet. Bei der Planung des entstehenden Stadtteilparks sollen die Themenfelder Ökologie, Umweltbildung, Erholungsnutzung, Generationenaustausch und Denkmalpflege im Fokus stehen. Der dicht bebaute Stadtteil soll unter Einbezug bürgerschaftlicher Initiativen entwickelt und der Friedhofsbezug erhalten werden.

Beitrag zum Artenschutz durch Integration einer denkmalpflegerischen Zielstellung

Es besteht bereits eine urbane grüne Infrastruktur, die Lebensraum für zahlreiche Arten bietet. Im Rahmen der Analysen zum Friedhofsentwicklungskonzept der Landeshauptstadt Dresden konnte der ökologische Wert der Stadtteilfriedhöfe aufgezeigt werden. Auf dem Neuen Annenfriedhof wurde dabei auch eine Fläche identifiziert, die besonders relevant für den Natur- und Vogelschutz ist. Entsprechend spielen die Einbindung von Artenschutzanalysen und die Förderung von Umweltschutzmaßnahmen für die Entwicklung des Parks eine große Rolle. Auf diese Weise sollen ein Rückzugsort für Mensch und Tier geschaffen und ein Beitrag zur biologischen Vielfalt geleistet werden. Die Freizeitnutzung ist auf die entsprechenden Teilflächen zu reduzieren. Die Entwicklung der Fläche wird durch Forschungsbeiträge von Studierenden der Hochschule für Technik und Wirtschaft und der Universität Dresden begleitet. Aktuell werden wissenschaftliche Arbeiten zu Fledermausquartieren auf Dresdner Friedhöfen sowie zum Vorkommen von Pflanzenbestäubergruppen wie den Wildbienen und den Schwebfliegen erarbeitet.

Menschengruppe auf einer Wiese, in der Mitte eine Holzkonstruktion
Beteiligungsformat „Fest der Ideen“ auf dem Friedhofsgelände, veranstaltet vom Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft und dem Verband der Annenfriedhöfe Dresden

Wie wurde es gemacht?

Ideenfindung in Absprache mit Akteursgruppen und Multiplikator*innen

Durch eine denkmalpflegerische Zielstellung wird sichergestellt, dass die Belange des Denkmalschutzes und die kulturellen Werte der Anlage gesichert werden. In der Praxis heißt dies, dass die Geschichte des Ortes umfassend untersucht wurde und bei einer Bestandserfassung die baulichen Anlagen und der Pflanzenbestand kartiert und hinsichtlich des Denkmalwerts und Erhaltungszustands beurteilt wurden. Auf dieser Grundlage wurde ein denkmalpflegerisches Leitbild entwickelt, das letztendlich den Maßnahmenplan beeinflusst. Derzeit wird der Planungsprozess durch zahlreiche Workshops, im Format eines Labors für Bürger*innen, begleitet. In diesen Workshops entwickeln Amt und Friedhof gemeinsam mit Akteursgruppen Strategien und Ideen für den Park. Damit die Umgestaltung gelingt und die Ansprüche der Trauernden, Anwohnenden und der Friedhofsverwaltung berücksichtigt werden können, sollen regelmäßig weitere Workshops durchgeführt werden.

Nutzungsorientierte Umgestaltung und sensible Nachnutzung der Friedhofsfläche

Die Nachnutzung von Friedhofsflächen bedarf einer besonderen Sensibilität, die hier durch Beteiligungsformate und die Kommunikation an die Anwohnenden gewährleistet werden kann. Die Ansprüche der historischen und der zeitgenössischen Perspektive wurden bereits in den Planungsschritten berücksichtigt: Dafür wurden der Erhalt der wertvollen Grünflächen und der kulturhistorischen Denkmalsubstanz empfohlen und zugleich zeitgemäße Konzepte wie ein reduzierter Pflegeaufwand für die Randbereiche und Barrierefreiheit auf dem gesamten Friedhofsgelände angestrebt. Der Stadtteil ist demographisch gesehen sehr jung – folglich wird die Anpassung an die intensive Erholungsnutzung begrüßt.

Finanzierung mit kommunalen Mitteln und durch Förderprogramme der Kommunen

Das Projekt ist Teil des ExWoSt-Forschungsfeldes „Green Urban Labs II - grüne Infrastruktur in der sich verdichtenden Stadt“. Die Landeshauptstadt Dresden erhielt für die Umgestaltung des Neuen Annenfriedhofs vom Bundesbauministerium (BMWSB) und dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) Forschungsgelder in Höhe von 128.300 Euro.

Kontakt

Katja Porrmann
Landeshauptstadt Dresden, Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft
0351 4887-158
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